Was nicht passt, wird kuessend gemacht
dich war, obwohl du nur Augen für Cat hattest.“ Wobei – davon wusste Ethan ja gar nichts. Aber egal.
Tucker setzte die Flasche ab und schaute sie an. „Er sagte, es wäre dein erstes Mal gewesen.“
Ungewollte Reaktionen sind wirklich unfair, dachte sie grimmig, als sie spürte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg. Sie ignorierte das Gefühl, nahm ihr Sandwich und hielt es wie einen Schutzschild vor sich.
„Bilde dir bloß nichts darauf ein“, wich sie aus. „Ich hatte auf der Highschool schon einen Freund.“
Tucker musterte sie einen Augenblick, auf seinem Gesicht spiegelten sich Erleichterung und Sorge wider. „Sicher?“
„Ich denke schon, dass ich mich an so etwas erinnere.“ Sie biss von ihrem Sandwich ab und zwang sich zu kauen. Nachdem sie geschluckt hatte, brachte sie ein leises Lachen zustande. „Keine Panik. Du warst nicht mein erstes Mal.“
„Gut. Denn das hätte einen großen Unterschied bedeutet.“
„Du warst ziemlich betrunken. Ich glaube nicht, dass diese Information dir irgendwie geholfen hätte.“
„Vermutlich nicht.“ Er schüttelte den Kopf. „Also haben wir das Thema jetzt endgültig abgehakt?“
„Du bist derjenige, der es immer wieder aufbringt. Aber ja, wir können es jetzt gerne als endgültig erledigt betrachten.“
„Freunde?“
„Natürlich. Immer.“
Sie hatte sich nie als Freundin von Tucker gesehen. Sie war das Mädchen, das ihm trotz seiner Liebe für ihn nie aufgefallen war. Er war derjenige, der weggegangen war. Aber ein Freund? Vielleicht war es einen Versuch wert. Immerhin würden sie zusammenarbeiten, und sie war sicher nicht so dumm, sich ein zweites Mal in ihn zu verlieben.
Nach der Mittagspause ging Nevada nach draußen und sah nach dem Vermessungsteam. Vierzig Hektar waren eine ganze Menge, also arbeiteten sie in einem festgelegten Raster. Nevadas Aufmerksamkeit wurde jedoch immer wieder von den Jungs abgelenkt, die mit den schweren Maschinen arbeiteten.
Die größten Bäume waren bereits von einem Holzunternehmen gefällt worden. Die dichtesten Waldstellen blieben intakt, die Wanderwege würden sich später durch sie hindurchschlängeln.
Einer der Männer – sie glaubte, dass er Brad hieß – kam auf sie zu. Er hielt sich die Hand.
„Ich habe mich geschnitten“, sagte er. „Hast du Pflaster in deinem Truck?“
„Sicher. Aber im Büro haben wir auch einen Erst-Hilfe-Kasten.“
Er schüttelte den Kopf. „Wenn ich den benutze, muss ich nur unnötige Papiere ausfüllen.“
Sie zögerte. Das Letzte, was sie alle gebrauchen konnten, waren noch mehr Formulare. Wenn der Schnitt also nicht zu groß wäre, könnte sie seinem Wunsch entsprechen. Später würde sie Will fragen, ob das die richtige Entscheidung gewesen war oder ob die Jungs versuchten, ihr Ärger zu bereiten. Immerhin war sie neu im Team und noch dazu eine Frau.
Sie lief zu ihrem Truck und öffnete die Beifahrertür. Als sie nach dem Handschuhfach griff, nahm sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr.
Eine Schlange lag zusammengerollt auf dem Fahrersitz.
Nevada schaffte es, nicht zusammenzuzucken – was sie mehr ihrem Selbstschutz als ihrem Mut verdankte. Sie betrachtete die dunkelbraune Farbe sowie die hellen Streifen an der Seite und wusste, dass es sich um eine Strumpfbandnatter handelte. Harmlos und, der Länge nach zu urteilen, noch nicht sonderlich alt.
Und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das Ganze war ein Test, in dem es nicht darum ging, ob sie die Regeln einhielt, sondern ob sie Eier hatte. Sie würde Geld darauf wetten, dass Brad sich überhaupt nicht geschnitten hatte. Die Jungs hatten sie einfach dazu bringen wollen, die Tür ihres Trucks zu öffnen und auf die Schlange zu treffen.
Schlangen gehörten nicht zu ihren Lieblingstieren, aber sie war mit drei Brüdern aufgewachsen, und das hier war, um es mal salopp auszudrücken, nicht ihr erstes Rodeo.
Sie atmete tief ein, streckte die Hand aus und packte die Schlange. Soweit sie sich erinnerte, war sie für Menschen nicht giftig, und wenn man sie nah genug hinter dem Kopf anfasste, konnte sie einen auch nicht beißen.
Das arme Ding versuchte, sich ihrem Griff zu entwinden. Die Schlange wand sich um Nevadas Arm und ließ dann genauso schnell wieder los. Nevada richtete sich auf und trat ein paar Schritte von ihrem Truck weg. Als sie sich umdrehte, stand das gesamte Team hinter ihr.
„Vermisst einer von euch seine Freundin?“, fragte sie.
Die Männer tauschten Blicke und fingen
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