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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Udo Ulfkotte
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(nach entsprechender Düngung) häufig für den Kartoffel- oder Spar- gelanbau genutzt.
       Tonboden ist das Gegenteil des Sandbodens. Er ist zäh und fest. Er hat einen großen Anteil an Feinerde, ist nährstoffreich und kann viel Wasser speichern. Doch das Wasser wird von den Bodenteilchen so festgehalten, dass nur ein Teil des Wassers den Pflanzen zur Verfü- gung steht. Auch fehlt es dem Tonboden an der nötigen Bodenluft. Das zeigt sich auch an der dunkleren Färbung in der Tiefe. Tonboden ist gut geeignet als Weidestandort für Rinder und Schafe. Es kostet viel Kraft, diesen Boden zu bearbeiten. Die Geräte für die Bewirt- schaftung sollten stabil und langlebig sein, damit nicht ständig neue gekauft werden müssen. Hier kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt der Bodenbearbeitung an, am besten wenn der Boden we- der zu trocken noch zu feucht ist. Im Frühling muss länger als beim Sandboden mit der Bestellung des Feldes gewartet werden: bis der Boden etwas abgetrocknet ist. Das verschiebt den Erntezeitpunkt nach hinten.
       Lehmboden entstand aus einer Kombination von Ton und Sand. In ihm sind die guten und schlechten Eigenschaften beider Bestand- teile vereint. Die Korngrößenverteilung von Lehmboden nimmt zwi- schen dem Sand- und Tonboden eine Mittelstellung ein. Er enthält 20 bis 50 Prozent abschlämmbare Teilchen. Lehmböden lassen sich gut mit Landmaschinen bearbeiten und sind für viele Kulturpflanzen ein guter Standort (Zuckerrüben, Weizen, Gerste, Rotklee). Lehmboden eignet sich somit für den Anbau jeder Kulturpflanze. Es ist der ideale Boden für den Ackerbau.

    Kaum schlechter ist der so genannte Mergelboden, der aus einem Ge- misch von Ton, Kalk und Sand besteht. Er enthält besonders viele Pflanzennährstoffe und eignet sich deshalb vor allem für den Anbau von Klee und Luzerne. Mergel ist beispielsweise in Schleswig-Hol- stein vor allem im östlichen Hügelland, unter den Sanderflächen und in den Altmoränen der hohen Geest im Westen des Landes weit ver- breitet. Im 18. Jahrhundert wurde erkannt, dass erschöpfte, entmine- ralisierte Ackerflächen und bis dahin unfruchtbare sandige und moo- rige Böden durch das Untermischen von Mergel kultiviert werden können. Mergel liefert die Stoffe, die beispielsweise den armen Böden der Geest fehlen: Pflanzen können wieder gedeihen, weil die feinen Tonteile das Wasser im Boden halten und der Kalk den pH-Wert senkt, also Säure bindet. In der zweiten Hälfte des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen einzelne Bauern mit dem »mergeln«. Von 1894 bis 1914 wurden allein auf der schleswigschen Geest
    100.000 Hektar »bemergelt«. Erst der Kunstdünger beendete das Zeitalter des heute längst vergessenen »Mergeins«, mit dem jene Nährstoffe in das nährstoffarme Erdreich kamen, die reiche Ernten möglich machten.
    Eine Unterart des Mergelbodens ist der Löss, der sehr kalkhaltig ist. Er ist hervorragend geeignet für den Getreideanbau. Lössgebiete werden in Süddeutschland auch als Gäulandschaften, in Nord- deutschland als Börden bezeichnet. Die deutschen Lössgebiete nörd- lich der Mittelgebirge gehören zur mitteleuropäischen Lösszone, die sich von Belgien bis in die Westukraine erstreckt. Bekannte deutsche Lössgebiete sind:
    Norddeutsche Mittelgebirgsschwelle:
    • Jülicher Börde und Zü lpicher Börd e der Kölner Bucht
    (N ordrh ein-
    West fa len)
    • Soest er Börde und Westenh ellweg ( N ordrh ein- West fa len)
    • Ravensb er ger Hügelland (N ordrhein- Westfa len)
    • Calenber ger Lös sbörde im Ca lenberger Land (Ni edersachs en)
    • Braunschweig-Hi ld esh eim er Börd e ( Nied ersachs en)
    • Magdeburger Börde (Sachs en - Anhalt )
    • Leipzi ger Ti ef landsbucht (Sachsen)
    • Ob er l au s i t z ( S ach s e n )
    • Lommat zsch er Pf lege (Sachs en)
    • Gr oßenhainer Pf lege ( Sachs en)

    Mittelgebirge und Becken:
    • Gol d e ne Ma r k ( Ei chs f eld)
    • Wa rburger B ö rde (O st west falen)
    • Rheingau, das Taunus-V orlan d und die Wett erau (H es s en)
    • Limbur ger B ecken (H es sen/R heinland-P fa lz)
    • Amön eburger B ecken und Hessische S enke ( H e s s e n)
    • T hür i nge r B e ck en ( Thüringen)
    • Ober es Mittelrh eintal (Rhein land-P falz/ H ess en)

    Süddeutschland:
    • Ka i ser s tuhl (Baden)
    • Kraichgau In Süd we std eutschland
    • G äu (B ade n - Wü r t te m b e r g) , bes t eh e nd a us K o r n - , S ch leh en - , H e-
    c k en- und St r oh g ä u
    • Mai nz er B

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