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Was Paare stark macht

Was Paare stark macht

Titel: Was Paare stark macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Braendli
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früher mit Sicherheit gefreut hätte, wirklich noch denselben positiven Effekt erzielen können wie damals, als Sie es zum ersten Mal mitgebracht haben. Ein Musik- oder Buchgeschmack kann sich ändern, und eine Schachtel Pralinen, überreicht just während einer Diät, kann gar als unsensible oder feindselige Geste erlebt werden.
    Klären Sie diese Fragen, damit Sie mit dem nächsten Geschenk ins Schwarze treffen:
    >   Ist in der Beziehung gerade etwas aktuell, das ich thematisieren könnte?
    >   Hat mein Partner in letzter Zeit einen Wunsch geäussert?
    >   Macht ihm ein Hobby oder ein Thema zurzeit besonders Spass?
    >   Weiss ich, welcher Regisseur, welche Schauspieler und Filme ihm Freude bereiten?
    >   Kenne ich seinen aktuellen Musik- und Büchergeschmack?
    >   Weiss ich, welche Kleidungsstücke oder welcher Kleidungsstil meinem Partner Freude machen, wenn ich ihn damit überrasche?
    >   …
    Und wenn ich mich anstrenge – und es kommt gar nichts zurück?
    Wie in allen Bereichen der Partnerschaft ist auch hier Gegenseitigkeit und Gleichwertigkeit wichtig. Wer sich redlich bemüht, dem Partner seine Zuneigung zu zeigen, und trotzdem kein Zeichen der Liebe oder nur spärliche Beweise der Zuneigung zurückbekommt, soll sich wehren und den unbefriedigenden Zustand ansprechen.
    Bevor Sie das Gespräch suchen, gehen Sie kurz über die Bücher und fragen Sie sich:
    >   Was könnte ich tun, um meinem Partner eine Freude zu machen?
    >   Tue ich das auch?
    >   Wann habe ich es das letzte Mal getan?
    >   Könnte ich wieder mal den ersten Schritt tun oder sollte der jetzt vom anderen kommen, damit es für mich stimmt?
    Wichtig sind auch folgende Fragen:
    >   Realisiere ich, wenn der andere etwas Positives für mich tut? Bin ich offen für seine Zeichen der Zuneigung und nehme ich diese wahr? Wenn nicht, warum?
    >   Wann habe ich das letzte Mal von meinem Partner ein solch positives Zeichen wahrgenommen? Wie habe ich darauf reagiert? War meine Reaktion für meinen Partner einladend, solches Verhalten weiterhin zu zeigen?
    Wenn Sie diese Fragen für sich geklärt haben und das Gefühl bleibt, dass in Ihrer Partnerschaft eine störende Einseitigkeit besteht, so sollten Sie Ihren Partner auf die Situation ansprechen. Schildern Sie ihm, was Sie stört und was das Missverhältnis bei Ihnen auslöst. Versuchen Sie, Vorwürfe zu vermeiden und nicht fordernd zu wirken, sondern erklären Sie, was die Situation bei Ihnen bewirkt. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie im anschliessenden Kapitel.
    Vielleicht hat Ihr Partner – generell oder situationsbedingt – nicht dieselben Ansprüche und ein weniger grosses Bedürfnis nach Zeichen der Zuwendung. Sie haben trotzdem Anrecht darauf, ihm Ihre eigenen Bedürfnisse mitzuteilen. Versuchen Sie im Gespräch, einen Kompromiss zu finden.

3.2 Offen und fair kommunizieren
    Die Qualität einer Beziehung steht und fällt mit der Qualität der Kommunikation. In diesem Kapitel erfahren Sie, warum Kommunizieren weit mehr ist als ein Austausch von Fakten.
    Eine der wichtigsten Arten, in einer Beziehung zu kommunizieren, ist die sogenannte emotionale Selbstöffnung. Lassen Sie sich vom Namen nicht allzu sehr einschüchtern – Selbstöffnung ist gar nicht so schwierig. Und die Zufriedenheit in der Partnerschaft hängt zu einem grossen Teil davon ab, ob die Partner diese Form der Kommunikation nutzen.
    In der Selbstöffnung kommen Dinge zur Sprache, die stark mit Emotionen verknüpft sind und die einen beschäftigt haben oder noch immer beschäftigen. Grundsätzlich gilt es zwischen zwei Typen von Selbstöffnung zu unterscheiden: der positiven und der negativen (siehe Kasten Seite 72).
    Unter Selbstöffnung versteht man das emotionale, intime Mitteilen von Erfahrungen, Eindrücken, Sorgen, Bedürfnissen und Zielen, die einem wichtig sind. Je mehr und je häufiger zwei Partner sich mit emotionaler Selbstöffnung begegnen, desto mehr Intimität und Nähe kann in der Beziehung entstehen.
    Damit emotionale Selbstöffnung möglich ist, muss in der Partnerschaft ein Klima von Vertrauen und Wohlwollen herrschen. Wie Sie dieses positive Grundklima fördern können, steht im Kapitel «Einander täglich Gutes tun» (Seite 60). Ohne diese gute Grundstimmung in der Beziehung ist keine emotionale Selbstöffnung möglich, denn dabei zeigen die Partner sich und ihr Innenleben ehrlich, sie stehen zu ihren Schwächen und Bedürfnissen. Gelingt es einem Paar, auf diese Art und Weise zu

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