Was Paare stark macht
Du-Botschaften. Sprechen Sie Gefühle an. Reden Sie davon, was die Situation oder das Verhalten des Partners bei Ihnen ausgelöst hat, wie es Ihnen dabei geht.
Zuhörerregeln
> Hören Sie aktiv und engagiert zu. Wenden Sie sich dem Partner mit offener, interessierter Körperhaltung zu, nicken Sie, wenn er mit Ihnen spricht, und zeigen Sie Interesse.
> Fassen Sie zwischendurch kurz zusammen. Wiederholen Sie immer wieder in eigenen Worten, was Sie von den Aussagen des Partners verstanden haben. Interpretieren Sie nichts und legen Sie dem Partner keine Worte in den Mund, die er nicht wirklich gesagt hat.
> Stellen Sie Fragen (wie, was, warum usw.), welche dem Partner erlauben, seine Sicht und seinen Standpunkt frei von Ihrer Einflussnahme zu schildern.
Das gilt für den Sprecher
Sprecherregel 1: Bleiben Sie konkret
Reden Sie von einer ganz bestimmten Situation, die Sie klären wollen, oder von einem ganz konkreten Verhalten, das Sie stört. Bleiben Sie beim Thema und gleiten Sie nicht in Verallgemeinerungen ab. Vermeiden Sie auch das Aufwärmen von alten Geschichten.
Deshalb ist es wichtig, konkret zu bleiben: Wer allgemein gehaltene Kritik anbringt, macht es dem Partner schwer, darauf einzugehen, weil generelle Vorwürfe nur schwer fassbar sind. Und wer Charaktereigenschaften bemängelt, zielt auf einen Punkt, der sich vermutlich nicht so ohne Weiteres ändern lässt. Konkrete, überschaubare und vor allem veränderbare Dinge lassen sich dagegen besser anpacken.
Sprecherregel 2: Formulieren Sie Ich-Botschaften
Sprechen Sie von sich, Ihrer eigenen Sicht der Dinge und wie Sie selber eine Situation erleben.
Deshalb sind Ich-Botschaften wichtig: Wer seine persönliche Position schildert, stützt seine Argumentation nicht auf Angriffe,Kritik, Vorwürfe oder sogar auf Abwertungen des Partners ab. Das macht das Zuhören, Mitfühlen und auch Akzeptieren für das Gegenüber viel einfacher.
BEISPIELE FÜR SPRECHERREGEL 1: KONKRET BLEIBEN
So nicht
Besser
«Nie hast du Zeit für mich. An jedem Wochenende machst du mit Freunden ab.»
«Ich finde es schade, dass wir an den letzten drei Wochenenden kaum Zeit miteinander verbracht haben. Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr Zeit füreinander einplanen, damit unsere Partnerschaft lebendig bleibt und unsere Liebe Raum hat.
Ich habe dich sehr lieb und möchte, dass wir unserer Beziehung Sorge tragen.»
«Du bist völlig überemotional! Das hält ja kein Mensch aus.»
«Ich fand es schwierig, dass du gestern in unserer Diskussion zur Ferienplanung so emotional reagiert hast. Ich wusste gar nicht mehr, was sagen, fühlte mich unterlegen, unwichtig und klein.»
Sprecherregel 3: Sprechen Sie Gefühle an
Sagen Sie Ihrem Partner, wie es Ihnen in einer bestimmten Situation geht. Sprechen Sie von Ihren Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen.
Deshalb ist es wichtig, Gefühle anzusprechen: Durch emotionale Selbstöffnung (siehe auch Seite 106) machen Sie das Gespräch für Ihren Partner nicht nur interessanter und relevanter. Sie geben ihm auch wichtige Informationen über Sie und Einblicke, die er sonst nicht erhalten würde.
BEISPIEL FÜR SPRECHERREGEL 2: ICH-BOTSCHAFTEN FORMULIEREN
So nicht
Besser
«Das war ja ein schrecklicher Besuch bei deinen Eltern.»
«Ich habe mich heute bei deinen Eltern überhaupt nicht wohlgefühlt.»
BEISPIEL FÜR SPRECHERREGEL 3: GEFÜHLE ANSPRECHEN
So nicht
Besser
«Ist es denn so schwer, pünktlich zu sein?»
«Es hat mich enttäuscht, dass wir es gestern nicht geschafft haben, pünktlich ins Kino zu kommen. Ich habe mich auf den Film gefreut, wollte wieder mal einen schönen Abend mit dir erleben. Und du weisst, mir ist es sehr unangenehm, wenn wir zu spät in den Kinosaal kommen und die Leute stören. Ich hasse das und schäme mich, vor aller Augen meinen Platz suchen zu müssen.»
Das gilt für den Zuhörer
Zuhörerregel 1: Hören Sie aktiv und engagiert zu
Halten Sie während des Zuhörens Blickkontakt und achten Sie darauf, dass Sie eine offene, zugewandte Körperhaltung haben. Geben Sie zwischendurch kurze Feedbacks wie «Ja», «Mhm» oder ein Nicken.
Darum ist aktives Zuhören wichtig: So zeigen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie an seinen Ausführungen interessiert sind. Das erleichtert ihm das Erzählen und ermöglicht ihm, sich zu öffnen. Ein Gespräch, an dem beide aktiv teilnehmen, ist persönlicher und intensiver.
Zuhörerregel 2: Fassen Sie zwischendurch kurz zusammen
Fassen Sie Dinge, die Ihnen besonders wichtig
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