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Was Paare stark macht

Was Paare stark macht

Titel: Was Paare stark macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Braendli
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können. Schon ein paar wenige Regeln für Sprecher und Zuhörer helfen, die (Streit-)Gespräche in einer Beziehung fair und konstruktiv zu gestalten.
    Sie können lernen, angemessen und konstruktiv zu kommunizieren. Die Voraussetzungen sind einfach zu erfüllen: Erstens müssen es beide Partner wollen. Zweitens müssen sich beide im Alltag um eine gute Gesprächskultur bemühen. Drittens gilt es einige Spielregeln zu befolgen, die in diesem Kapitel vorgestellt werden.
    Miteinander reden können, in guten wie in schlechten Zeiten, ist eine Grundbedingung für eine funktionierende und erfüllende Partnerschaft. Studien zeigen: Paare mit Beziehungsschwierigkeiten haben fast immer Kommunikationsprobleme. Es lohnt sich also, diesen Bereich einem kleinen Checkup zu unterziehen.
    So nicht! Vermeiden Sie diese Kommunikationsfallen
    Weil man aus Fehlern manchmal am meisten lernt, werfen Sie zuerst einen Blick auf Kommunikationsfehler in der Partnerschaft, welche Sie möglichst unterlassen sollten (siehe Kasten nebenan).
    Haben Sie sich gerade im einen oder anderen ungünstigen Kommunikationsverhalten wiedererkannt? Keine Bange. Sie haben es in der Hand, unfruchtbare Kommunikationsmuster zu ändern.
    UNGÜNSTIGES VERHALTEN IN DER KOMMUNIKATION
Kritik generell formulieren
>  Verallgemeinerungen machen
    >  Du-Botschaften
    >  etwas auf die Persönlichkeit des Partners zurückführen
Beispiele
>  «Immer lässt du deine Schmutzwäsche am Boden liegen.»
    >  «Du bist nie für mich da, wenn ich dich dringend brauche.»
    >  «Du bist einfach völlig überemotional.»
    >  «So pingelig, wie du bist, kann man es dir eh nie recht machen.»
Abwehrend kommunizieren
>  uneinsichtige Verteidigung
    >  Verantwortung an den Partner zurückschieben
    >  Vorwürfe pauschal abschmettern
    >  Gegenvorwürfe machen
Beispiele
>  «Das stimmt doch gar nicht. Dafür kann ich nichts!»
    >  «Das mache ich gar nie, das ist nicht meine Schuld.»
    >  «Du bist doch derjenige, der immer alles vergisst.»
    >  «Darf ich nicht auch mal Nein sagen?»
    >  «Kannst du überhaupt nicht verstehen, dass ich nach meiner strengen Arbeit abends müde bin?»
Verächtlich kommunizieren
>  den anderen abwerten, gemein sein
    >  den anderen lächerlich machen
    >  den anderen kleinmachen
Beispiele
>  «Gerade du musst etwas sagen.»
    >  «Wie willst du überhaupt eine Ahnung von diesem Thema haben?»
    >  «Und das von der Person, die ihre Lehre abgebrochen hat.»
    >  «Arbeite du zuerst mal in einer so grossen Firma. Dann kannst du vielleicht
mitreden.»
    >  «Aha. ‹Herr Ordentlich› spricht mal wieder.»
Provozieren
>  zynische Bemerkungen machen
    >  Fragen stellen, die man nicht beantworten kann
    >  den anderen nicht anschauen, sich abwenden
Beispiele
>  «Soll ich etwa über jede Minute meines Lebens bei dir einen Bericht einreichen?»
    >  «Du bist es ja, die alles weiss, oder?»
    > «Haben wir nur geheiratet, damit du mich täglich mit deiner Nörgelei nervst?»
    Seien Sie nachsichtig mit sich selber, wenn Sie in der Hitze des Gefechts mal ungünstig reagieren. Aber realisieren Sie es, wenn Sie es tun. Das ist der erste Schritt zur Veränderung.
    Es ist einfach, mit dem Finger auf die Kommunikationsfehler des Partners zu zeigen. Konzentrieren Sie sich stattdessen besser darauf, sich selber konstruktiv zu verhalten. Fangen Sie damit an, sich zu beobachten: Welchen Tonfall haben Sie, wenn Sie Kritik vorbringen, wenn Sie etwas am Partner oder seinem Verhalten stört? Wie konkret oder wie verallgemeinernd bringen Sie Ihre Kritik an? Sind Sie defensiv (in einer Verteidigungshaltung), abwertend, provokativ, passiv-aggressiv? Wenn Sie sich über Ihr eigenes Gesprächsverhalten klar werden, ist der Weg frei für eine fruchtbare Kommunikation.
    Mit diesen Regeln kommen Sie weiter
    Für eine gelungene Kommunikation braucht es immer zwei: einen, der spricht, und einen, der zuhört. Halten Sie in einem ersten Schritt die Sprecherrolle und die Zuhörerrolle strikt auseinander und versuchen Sie, sich jeweils für eine gewisse Zeit (zum Beispiel 10 bis 15 Minuten) nur auf eine Rolle zu konzentrieren. Achten Sie dabei auf folgende Punkte (sie werden ab der nächsten Seite detailliert beschrieben):
    Sprecherregeln
    >   Bleiben Sie konkret. Sprechen Sie ein konkretes Verhalten des Partners an, das Sie stört, oder eine bestimmte Situation, die Sie klären möchten.
    >   Formulieren Sie Ich-Botschaften. Reden Sie von sich und vermeiden Sie

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