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Was Paare stark macht

Was Paare stark macht

Titel: Was Paare stark macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Braendli
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können Sie Unterschiede als erfrischende Brise für Ihre Partnerschaft nutzen.
    Stellen wir uns eine klassische Rollenverteilung vor: Der Mann geht arbeiten und verfolgt seine Karriere, während die Frau sich der Kindererziehung und dem Haushalt widmet. Das sind ganz verschiedene Aufgaben mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen. Die beiden wachsen jeweils in ihren Aufgaben und machen dabei ihre eigene Entwicklung durch. Und trotzdem sind vielleicht beide überrascht, wenn der andere nach einiger Zeit «nicht mehr der Gleiche» ist und beidseits das Verständnis für die Sicht des anderen fehlt.
    Paare in lange dauernden, glücklichen Beziehungen pflegen einen regelmässigen Austausch über ihre Träume, Sorgen und Wünsche. Sie fragen sich nicht nur ab und zu, wo sie im Leben stehen und was sie sich erhoffen, sondern teilen die Ergebnisse dieser Überlegungen ihrem Partner auch mit.
    So klappt das Updating
    Schaffen Sie sich bewusst Freiräume, um sich gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen, zum Beispiel bei einem Spaziergangoder einem gemeinsamen Essen. Das ist besonders wichtig, wenn Sie Kinder haben und Zeit füreinander keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Machen Sie sich Gedanken zu folgenden Fragen und teilen Sie die Antworten mit Ihrem Partner:
    >   Wo stehe ich gerade im Leben?
    >   Was ist mir im Moment das Wichtigste?
    >   Wofür verwende ich am meisten Zeit?
    >   Was möchte ich gern ändern?
    >   Was wünsche ich mir?
    >   Worauf freue ich mich?
    Keine Angst vor Unterschieden
    Das Ziel Ihrer Gespräche sollte nicht sein, möglichst viele Gemeinsamkeiten zu finden. Unterschiede haben durchaus ihr Gutes: Sie geben einer Beziehung Spannung. Die gemeinsame Basis sollte jedoch vorhanden sein. Geniessen Sie die Unterschiedlichkeiten als Würze in Ihrer Beziehung, als Mittel gegen Langeweile und Monotonie.
    Das Updating kann und soll die Entwicklungsschere nicht aufhalten. Wenn Sie sich aber regelmässig darüber austauschen, was bei Ihnen ansteht, werden Sie sich trotz eigenständiger Entwicklungen nahe bleiben.
    Martha und Hans…
    …sind seit über dreissig Jahren verheiratet, nachdem sie einander in der kaufmännischen Lehre kennengelernt hatten. Hans arbeitete sich über die Jahre hoch und bekleidete schliesslich eine Kaderstelle in einer Milchproduktefirma, Martha kümmerte sich um die drei Kinder und übernahm gelegentlich Aushilfsjobs. Ihr Leben verlief in den üblichen Bahnen einer ganz normalen Familie, unspektakulär und ruhig. Hans fuhr viel ins Ausland, engagierte sich im Gemeinderat, spielte in der Freizeit Fussball und bildete sich weiter. Martha traf Freundinnen, las viel und kümmerte sich um die Familie. Trotz ganz unterschiedlicher Lebensbereiche blieben sich Hans und Martha emotional nahe.
    Hans rief auf Auslandreisen jeden Abend kurz an, brachte Geschenke heim und reservierte sich regelmässig Zeit für die Familie. Oft gingen alle gemeinsam am nahen Fluss spazieren, unternahmen Ausflüge und verbrachten zweimal pro Jahr miteinander Ferien. Martha und Hans hörten nie auf, sich für das Leben des anderen zu interessieren: Sie erzählten einander von ihren Erlebnissen, sprachen über ihre Sorgen, Wünsche und Ziele und schmiedeten Zukunftspläne.
    Gemeinsam engagierten sie sich auch für das Wohl der Kinder. So sind sie sich als Paar nah geblieben. Auch noch nach dreissig Jahren Ehe gehen sie Hand in Hand im Wald spazieren – für sich, unauffällig, ins Gespräch versunken.

5
    Toleranz und Fairness

Sie sind eine begnadete Unterhalterin, Ihr Partner so gut wie ein Sternekoch? Geben und Nehmen sind in einer Partnerschaft auf verschiedensten Ebenen möglich – nur ausgewogen sollte die Sache sein. In diesem Kapitel steht, warum das wichtig ist und warum es hilft, wenn Sie fünf auch mal gerade sein lassen.

5.1 Toleranz zählt – aber wie umsetzen?
    Wenn zwei Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen eine Beziehung leben, braucht es Nachsicht und Flexibilität. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie tolerant sein können, ohne selbst zu kurz zu kommen.
    Die Wäsche am Boden, ein Schuhberg vor der Haustür und ein stetes Schniefen der Triefnase während der Lieblingssendung – ist doch alles kein Problem! Schliesslich sieht man mit ein bisschen Grosszügigkeit über solche Dinge ganz einfach hinweg. Immerhin ist Toleranz das Zauberwort für umgängliches Zusammenleben. Oder?
    So einfach ist die Sache leider nicht. Denn sogar Kleinigkeiten können manchmal ganz

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