Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
Vom Netzwerk:
einweihen können!«
    » Naja, das hatte ich vor, aber Rose und Philip meinten, wenn du Bescheid weißt, würdest du fünf Minuten vor der Sitzung kalte Füße bekommen und kneifen.«
    » Quatsch. Ich hätte nicht gekniffen… Okay, vermutlich doch.«
    » Wir haben dir also quasi einen Gefallen getan.« Chloe hakte sich bei ihr unter, und sie schlugen ganz selbstverständlich den Weg in die Küche ein, denn sie benötigten beide eine stärkende Tasse Tee. » Und es hat ja auch gut geklappt, nicht?«
    » Ich bezweifle, dass Jacob Morrison der Roman gefallen wird. Es kommen praktisch gar keine Sexszenen darin vor.«
    » Abgesehen von dem Intermezzo in der Seitenstraße während der Verdunkelung«, erinnerte Chloe sie, als sie die Küche betraten. » Die Szene ist echt heiß, obwohl sie ganz ohne die Erwähnung bestimmter Körperteile auskommt. Wie dem auch sei, Jacob Morrison ist nicht der einzige Literaturagent auf dieser Welt.«
    » Aber er ist einer der besten.«
    » Schon, aber selbst wenn er den Roman nicht versteht; irgendjemand wird ihn verstehen.« Chloe füllte den Wasserkocher. » Und dieser Jemand wird dich repräsentieren wollen, als offizielle Biografin von Lucy Keener.«
    » Ich bin nicht ihre offizielle Biografin. Ich habe doch nur angefangen zu schreiben, um mal zu sehen, ob ich es noch kann.« Neve schüttelte den Kopf. » Und es geht hier auch nicht um mich. Lucy Keener hat es verdient, gedruckt zu werden.«
    » Na, was hab ich verpasst?«, erkundigte sich Philip, der plötzlich in der Tür stand. Er hatte sich gemeinsam mit den anderen Teilzeitkräften eine Stunde eher abgeseilt.
    Neve brühte den Tee auf, während Chloe berichtete. Dann kam Rose herein, die nach dem Wortgefecht mit Mr Freemont noch ganz rotwangig und aufgebracht war. » Wann wird dieses Scheusal uns endlich einen Gefallen tun und in Rente gehen?«, stöhnte sie.
    Es war eine rhetorische Frage, die hier mindestens einmal täglich gestellt wurde, deshalb antwortete keiner darauf.
    » Warum habt ihr mir eigentlich das mit der Digitalisierung vorenthalten?«, fragte Neve stattdessen vorwurfsvoll. » Ich hätte euch bei der PowerPoint-Präsentation helfen können.«
    Philip legte ihr einen Arm um die hochgezogenen Schultern. » Ich sage nur ein Wort: Weihnachtswichteln.«
    Neve schob ihn unter dem Gelächter ihrer Kollegen von sich. Sie fand das gar nicht lustig. » Ich wollte Alice doch gar nicht verraten, dass du ihr Wichtel warst, aber sie wusste, dass ich es wusste, und sie hat mich so lange gelöchert… Und dann hat sie mir erzählt, dass sie Chloes Wichtel ist…« Sie fuhr sich mit den Fingern durch die hochgesteckten Haare, worauf sich ein paar Haarnadeln aus ihrem Dutt lösten. » Ich konnte nichts dafür! Ihr seid doch selbst schuld, wenn ihr mir erzählt, wer wessen Wichtel ist. Ich halte so einem Druck eben nicht stand.«
    » Genau deshalb haben wir dir auch nichts von der Operation Digitalisierung erzählt«, sagte Rose. » Mr Freemont hätte keine halbe Stunde gebraucht, um es aus dir herauszukitzeln.«
    » Gar nicht wahr«, grummelte Neve.
    » Okay, vielleicht einen Tag, mehr nicht«, räumte Chloe ein. » Komm schon, Neve. Es war doch nur zu deinem Besten.«
    » Es war gemein. Ich habe gespürt, dass etwas im Busch ist. Ich dachte, ihr wollt dafür sorgen, dass ich entlassen werde, damit mein Gehalt eingespart werden kann.« Kaum hatte s ie ihren Verdacht ausgesprochen, kam er ihr absolut lächerlich vor.
    Philip schüttelte den Kopf. » Wie kommst du denn darauf?«
    » Das würde mich auch interessieren.« Chloe verzog gekränkt das Gesicht. » Jetzt bin ich echt beleidigt. Du bist eine meiner besten Freundinnen, Neve!«
    Neve zuckte hilflos die Achseln. » Tut mir leid, aber euer ständiges Geflüster hat mit total verunsichert. Ich werde echt paranoid, wenn mir jemand nicht in die Augen sieht.«
    Rose blickte ihr direkt in die Augen, und in ihrem Blick lagen Ungläubigkeit und Enttäuschung. » Es ist wohl höchste Zeit, dass du mal wieder einen » Ich bin eine Göttin«-Workshop besuchst, obwohl der erste ja nicht allzu viel gebracht haben scheint.«
    Chloe hatte eine viel bessere Idee. Sie stellte ihre Tasse ab. » Wisst ihr was? Ich brauche jetzt etwas Stärkeres. Auf in den Pub!«

Kapitel 19
    Eine Stunde nachdem sie nach Hause gekommen war, saß Neve voll angezogen mit ihrem Laptop auf den Knien in ihrer Badewanne. Sie hatte ein Handtuch unter die Tür gestopft, damit Charlotte auch bestimmt nichts hören konnte,

Weitere Kostenlose Bücher