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Was sich kusst das liebt sich

Was sich kusst das liebt sich

Titel: Was sich kusst das liebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manning Sarra
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erzählen. Ich erzähl dir doch auch alles.«
    Neve kniff die Augen zu, öffnete sie wieder und beschloss, genauso offen zu sein wie er. » Max, wir wissen beide, dass du mir eine ganze Menge nicht erzählst. Ich musste von Celia erfahren, dass du am Wochenende Geburtstag hast.«
    Er schnaubte geringschätzig. » Geburtstage sind dämlich.«
    » Also, was hast du am Wochenende vor?«, hakte sie nach.
    » Nicht explodieren, okay?«
    » Warum sollte ich explodieren?«, fragte sie misstrauisch.
    » Am Samstagabend bin ich… ähm… Mandy hat einen Tisch im Ivy reserviert. Ich treffe mich mit ihr und unseren beiden Agenten, um über unser nächstes Buch zu sprechen.«
    Neve war erschüttert. » Aber es ist dein Geburtstag! Da solltest du etwas mehr geplant haben als ein als Geburtstagsfeier getarntes Geschäftsessen.«
    » Naja, wir gehen danach in irgendeinen Klub, und eigentlich habe ich erst am Sonntag Geburtstag, aber am Montagmorgen muss ich ja bereits nach LA …«
    » Wir könnten bowlen gehen. Celia und ich gehen immer bowlen, wenn eine von uns Geburtstag hat.«
    » Bloß nicht. Nie wieder. Hast du schon vergessen, was für ein Anti-Talent ich bin, wenn es ums Bowlen geht?«
    » Aber falls du an deinem Geburtstag etwas mit mir unternehmen möchtest…« Sie brach ab, weil sie sich aufdringlich vorkam. » Ich weiß, du musst am Montag früh raus, aber du musst ohnehin Keith vorbeibringen, und– ich könnte dir dein Lieblingsessen kochen, sofern es keine hausgemachten Nudeln sein müssen. Ich mache dir sogar etwas, das vor Fett und Butter und Sahne trieft.«
    » Kann ich ein Brathähnchen mit Ofenkartoffeln haben? Und weißt du, wie man Yorkshire-Pudding macht?«, fragte er sehnsüchtig. » Das wäre toll.«
    » Aber klar doch. Es läuft ja schließlich Yorkshire-Blut durch meine Adern«, verkündete Neve, obwohl sie gar nicht sicher war, ob sie überhaupt eine Rührschüssel besaß. » Und du darfst die DVD aussuchen, und es muss kein Frauenfilm sein. Ich seh mir auch einen Mafiafilm an oder irgendetwas Blutrünstiges von Quentin Tarantino, das vor Popkultur-Zitaten strotzt, die ich nicht verstehe.«
    » Angebot angenommen«, sagte Max, und Neve war überzeugt, dass er lächelte. Es war an der Zeit aufzulegen.
    » Tja, dann…«
    » Neve? Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt habe, aber Mandy heiratet in ein paar Wochen in Manchester, und ich möchte, dass du mich begleitest. Es wird ein rauschendes Fest, das von Donnerstag bis Montag dauert, und ich weiß gar nicht, ob du dir überhaupt so lange freinehmen kannst, aber…« Er schluckte. » Was sagst du dazu?«
    » Wen heiratet sie denn? Ach, warte, diesen Fußballer namens Darren Soundso.«
    Max schnaubte. » Wie kommt es, dass du so etwas nicht weißt? Liest du keine Zeitungen?«
    » Muss ich nicht. Mein Spezialgebiet ist die britische Literatur der Zwischenkriegszeit, und in den Zeitungen steht doch nur deprimierendes Zeug über Terrorismus und die Wirtschaft, das ich nicht wissen muss. Warum dauert die Hochzeit so lange?«
    » Die Hochzeit selbst findet am Samstag statt, nachdem sämtliche Gäste ihre Kameras und Handys abgegeben haben; Mandy hat die Rechte nämlich an die Zeitschrift Voilà verkauft. Es geht am Donnerstagabend mit einer Cocktailparty los. Mandy ist total sympathisch, und ihre Familie war echt nett zu mir, und ich möchte, dass du sie kennenlernst.«
    » Und wie stellst du mich vor? Als deine Freundin? Das werden sie dir nicht abnehmen.«
    » Warum denn nicht?«
    » Wegen meines Aussehens, wegen meiner Kleider und weil ich nicht allzu viel zu erzählen habe, von der britischen Literatur der Zwischenkriegszeit mal abgesehen.«
    » Und ich dachte, ich wäre derjenige, der viel Mist von sich gibt«, sagte Max genervt. » Kommst du nun mit oder nicht?«
    » Kann ich es mir noch überlegen?«
    » Nein, du musst jetzt sofort eine Entscheidung treffen.«
    » Das ist nicht fair!«
    » Wenn ich dir Zeit gebe, um darüber nachzudenken, fallen dir hunderttausend dämliche Gründe ein, die dagegen sprechen. Und wer weiß, Neve, vielleicht hast du auf dieser Hochzeit ja Spaß. Das war doch eines unserer Ziele, nicht?« Da er es in humorvollem Tonfall vorgebracht hatte, konnte sie es ihm kaum übel nehmen– dummerweise, denn eine WAG -Hochzeit würde für sie garantiert die Hölle werden.
    » Ich erinnere mich dunkel, dass ich im Jahr 2005 Spaß hatte«, warf sie ein, um die harten Verhandlungen etwas aufzulockern.
    » Was ist denn das Schlimmste,

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