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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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noch knapp bis zum T-Shirt-Kragen und bis zu den Ohrmuscheln. Er wirkte gepflegt. Attraktiv. Männlich.
    Dabei hatte sie große Bedenken gehabt.
    John Louis war auf eine alternative Klientel eingestellt. Ausgeflippt. Emo-Punks. Chelsea hatte schon befürchtet, dass Mark den Salon mit Guyliner und Haaren im Stil von Pete Wentz oder A Flock of Seagulls wieder verließe.
    »Sobald ich Sie der Reporterin übergeben habe, muss ich schnell mal rüber in die Chinooks-Verwaltung.« Sie hatte noch ein paar Versicherungsunterlagen zu unterschreiben, und das Bürogebäude lag nur etwa fünf Blocks entfernt. »Rufen Sie mich an, wenn Sie früher fertig sind.«
    »Mein Handy hab ich zum letzten Mal in der Unfallnacht gesehen.« Er warf ihr durch die Sonnenbrille einen sarkastischen Blick zu und achtete wieder auf den Bürgersteig. »Wahrscheinlich liegt es irgendwo in dem zerquetschten Hummer.«

    Sie wusste, dass er zu Hause einen Festnetzanschluss hatte, aber wie hatte er sechs Monate ohne Simsen gelebt? Sie selbst war erst knapp zwei Wochen in Seattle und hatte schon ihre Nummer und ihren Tarif geändert. »Welchen Anbieter haben Sie?«
    »Verizon. Warum?«
    »Ich besorge Ihnen ein neues«, versprach sie, während sie die Tür zur Lounge öffnete und ihm nach drinnen folgte. »Und setze Sie auf meine Friends & Family-Liste.«
    Er schob sich die Brille ins Haar und murmelte so was wie, da könnte er sich auch gleich einen Strick nehmen. Der Duft von brutzelnden mexikanischen Schweinefleischstückchen und winzigen Hamburgern stieg ihr in die Nase und bescherte ihr Magenknurren. Das dämmerige Interieur wurde von Strahlern, weißen Kugellampen und Kronleuchtern erhellt. Zwischen den Kunstwerken einheimischer Künstler hingen 42-Zoll-Fernseher, über deren Flachbildschirme große Sportereignisse flimmerten. Die Bar-Klientel war eine bunte Mischung aus sozialen Aufsteigern und Vertretern des coolen Grunge. Ob Strickmützen oder Straßenanzüge, in der Sportkneipe existierte alles friedlich nebeneinander.
    Da gerade Mittagszeit war, herrschte großer Andrang, und die Tische und die Nischen waren voll besetzt. Die Gäste verrenkten sich die Hälse, als Chelsea Mark durch die Bar folgte, doch sie gab sich nicht der Illusion hin, dass die Aufmerksamkeit ihr galt. Durch das Stimmengewirr riefen die Leute seinen Namen, worauf er zum Gruß die verletzte Hand hob und das trübe Licht auf dem Aluminium seiner Schiene leuchtete.
    Chelsea war daran gewöhnt, dass ihre Chefs beim Betreten eines Restaurants alle Blicke auf sich zogen. Ein- oder zweimal hatte sie absichtlich die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt,
indem sie sich als Fan oder falscher Paparazzo ausgegeben hatte. Aber die Energie hier war anders als alles, was sie bisher erlebt hatte. Das war keine oberflächliche Promi-Verehrung. Das hier war aufrichtige Bewunderung, viel größer als für alle B-, C- oder D-Promis zusammen, für die sie je gearbeitet hatte.
    »Schön, Sie zu sehen, Hitman«, rief ihm der Barkeeper zu. »Darf ich Ihnen was bringen?«
    »Nein, danke. Im Moment nicht.«
    Chelsea biss sich amüsiert auf die Lippe. Hitman?
    Die Reporterin von Sports Illustrated saß im hinteren Teil der Lounge auf einem roten Ledersofa; ihr langes blondes Haar lockte sich über den Schultern und glänzte im gedämpften Licht. Als sie näher kamen, stand die Pressetante auf und trat hinter dem großen Couchtisch hervor. Sie trug einen roten Blazer und einen Bleistiftrock, der ihre Schenkel nur zur Hälfte bedeckte. Sie war groß, hinreißend und perfekt proportioniert – alles, was Chelsea nicht war. Klar, Chelsea hätte sich eine Tönung in exakt demselben Blondton kaufen können und plante, sich die Brüste verkleinern zu lassen, damit sie zu ihrem Körper passten. Aber so lange Beine würde sie niemals haben.
    »Hallo, ich bin Chelsea Ross.« Chelsea schüttelte die schmale Hand der Frau. »Mr Bresslers Assistentin.«
    »Nett, Sie kennenzulernen«, antwortete die Reporterin, den Blick fest auf den Mann hinter Chelsea gerichtet. »An Sie ist nur schwer ranzukommen«, flötete sie, während sie Chelseas Hand losließ und nach Marks griff. »Ich bin Donda Clark.«
    Er wechselte den Stock auf die rechte Seite. »Mark Bressler. «
    »Ja, ich weiß.« Lächelnd deutete sie auf den Platz neben
sich auf dem Sofa. »Ich hab letzten Dezember das Spiel in Detroit gesehen.«
    Mark lächelte verkrampft. »Das war eins der letzten Spiele, die ich bestritten habe.« Er lief zum Sofa, stützte sich

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