Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
anstößig fände und danach sofort kündigen würde, käme er vielleicht in Versuchung. Er war hundemüde, obwohl es erst kurz nach elf war. Vorhin war Cyrus, sein Physiotherapeut, da gewesen und hatte oben im Kraftraum eine Stunde mit ihm trainiert. Aber das war nicht der einzige Grund für seine Erschöpfung. Er hatte nicht gut geschlafen, da er seine Schlaftabletten nicht genommen hatte. Teils, weil er rausfinden wollte, ob er sie noch brauchte, und teils, weil er nicht besonders scharf auf noch mehr wirre Träume war, in denen seine Assistentin auftauchte.
Sie legte den Kopf schief, sodass die Spitzen ihrer glänzenden rötlich-rosanen Haare über ihren weichen Hals strichen. »Hören Sie, was ich sage, Mr Bressler?«
»Leider ja.« Er wandte sich wieder zum Monitor und sah sich ein Haus in Newport Hills an. Da es direkt am Ufer lag, war er nicht interessiert. Am Wasser gab es zu viele Stechmücken. »Dieses Jahr nehme ich nicht teil.«
»Warum? Sie haben doch früher immer mitgemacht.«
»Mit einer Hand kann ich nicht spielen.« Was nicht unbedingt der Wahrheit entsprach. Wenn er es wirklich wollte, würde er den Schläger notfalls zwischen die Zähne nehmen.
»Ich könnte Ihnen helfen.«
Er musste fast lachen und klickte das nächste Objekt an, das ihn ihrer Meinung nach interessieren könnte. »Ach ja? Und wie?« Indem sie sich vor ihn stellte und ihm beim Halten des Schlägers assistierte? Er malte sich aus, wie ihr Rücken sich an seine Brust presste, seine Nase in ihrem Haar
und seine Hand knapp über ihrer an seinem Neunereisen. Bei dieser Zweideutigkeit setzte sein Hirn aus, und eine seltsame Schwere ließ sich in seinem Bauch nieder.
»Ich könnte mich über Spezialschläger schlaumachen.« Die Schwere kam so unerwartet, dass es ihn verstörte. Wahrscheinlich, weil er das Gefühl kannte. Er hatte seit langem nichts dergleichen mehr gespürt, aber er kannte das heftige Ziehen nur allzu gut. »Ein Schläger für Behinderte? Nein, danke.« Das Letzte, was er wollte, war auch nur andeutungsweise was für seine Assistentin zu empfinden. Er hatte nichts dagegen, wieder eine Frau zu begehren, aber nicht gerade die hier.
Sie beugte sich vor und deutete auf die Eigentumswohnung auf dem Bildschirm, sodass er gezwungen war, sich ihre kleine weiche Hand genauestens anzusehen. Ihre Nägel waren kurz und unlackiert, und normalerweise stand er auf Nagellack. Sein Blick glitt weiter zu der zarten blauen Ader an ihrem Handgelenk. Sie war ihm jetzt so nahe, dass er den Mund auf die Innenseite ihres nackten Ellenbogens hätte pressen können, wenn er gewollt hätte. So nahe, dass er vom Duft ihres Parfüms umgeben war. Es roch nach Blumen und Früchten, genau wie sie.
»Der Blick aus den Fenstern ist sensationell«, erklärte sie und beugte sich noch näher zu ihm. Dabei fiel ihr Haar nach vorn, und ihre weiche Brust streifte seine Schulter. Die Schwere in seinem Bauch rutschte ein paar Zentimeter tiefer, und hätte er es nicht besser gewusst, hätte er vermutet, dass er gleich scharf würde.
»Ich will nicht im Stadtzentrum wohnen. Da ist es zu laut.«
»Sie würden in der Luft schweben und es nicht hören.«
»Ich nehme keine Drogen mehr. Ich würde es sehr wohl
hören«, widersprach er und klickte ein Haus in Queen Anne an. Vielleicht ließe sich das Gefühl in seinem Bauch auf seine Medikamente zurückführen.
Sie lachte dicht an seinem Ohr. Ein leiser, hauchiger Laut, der ihn an der Schläfe kitzelte. »Ich meinte in luftiger Höhe. In einem Stockwerk ganz oben.«
Um ein Haar hätte er gelächelt. Das zeigte mal wieder, was ihn in letzter Zeit beschäftigte.
Sie beugte sich noch weiter vor und drückte gegen ihn. »Das Haus ist 370 Quadratmeter groß, hat einen tollen Blick auf die Bucht und ist ebenerdig. Ich fand es perfekt für Sie.«
Er fragte sich, ob sie das mit Absicht tat. Schon seit seiner Rookie-Zeit hatten sich Frauen an ihn gedrückt und an ihm gerieben, um ihm nicht sehr subtil zu zeigen, dass sie Sex von ihm wollten. Doch im Grunde glaubte er nicht, dass seine kleine Assistentin sich an ihm rieb, weil sie wollte, dass er sie auf seinen Schreibtisch warf und es ihr jetzt und hier besorgte.
Oder doch?
»Die Küche ist komplett renoviert und modernisiert worden. Was denken Sie?«
Was er dachte? Er stellte sich vor, wie sie vor ihm auf dem Schreibtisch saß und er ihr den Rock an den Beinen hochschob, denn so gerne Mark sich hübschen Brüsten widmete, war er doch eher ein
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