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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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miteinander glücklich sein?‹«

SECHS
    Auch, wenn es ihr nicht leichtfiel, riss sich Chelsea während Mars Attacks! zusammen und sprach die Dialoge nicht mit. Nach dem Film schnappte sie sich ihren Laptop und setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. Den Computer stellte sie vor sich und schaltete ihn ein. Auf ihrer Arbeitsfläche erschien ein megacooles Foto von Christian Bale aus Todeszug nach Yuma . Sie kannte den Mann nicht persönlich, bewunderte aber jeden Schauspieler, der in dem einen Streifen Jesus und im nächsten Batman mimen konnte und beiden Rollen gerecht wurde. Leider hatte er ein kleines Aggressionsbewältigungsproblem. Genau wie Russell Crowe, doch das machte sie nicht zu schlechten Schauspielern. Auch wenn Chelsea sich eingestehen musste, dass sie, wenn Christian seine Wutausbrüche nicht bald in den Griff bekäme, sich einen anderen Star suchen müsste, den sie aus der Ferne anhimmeln konnte.
    Sie schob ihre Verizon-PC-Karte ein und ging ins Internet. Ihre Lesezeichen klickte sie erst gar nicht an, da sie weder den neusten Hollywood-Klatsch erfahren noch lesen wollte, welcher Produzent demnächst welche Rollen in welchem Film besetzte. Sobald sie wieder in L.A. war, würde sie ihre Agentur über ihre Rückkehr informieren und darum bitten, ihre Mappe aufs Neue zu verschicken.
    Ihre Familie fand, dass sie Flausen im Kopf hatte. Vielleicht
war da was dran, aber sie war alles andere als naiv. Sie wusste sehr gut, dass es in Hollywood mit über dreißig ungefähr so wahrscheinlich war, eine Rolle an Land zu ziehen, wie sich einen Mann zu angeln. Doch das hieß nicht, dass ihr nur noch die Option blieb, klobige Crocs zu tragen, sich einen Kater anzuschaffen und aufzugeben.
    Während sie nach Wohnobjekten in und um Seattle suchte und die Häuser und die Eigentumswohnungen, die Mark interessieren könnten, mit Lesezeichen versah, dachte sie über ihr Leben in L.A. nach. Teilweise war es super aufregend gewesen und hatte echt Spaß gemacht, und mit ihrer Clique abzuhängen fehlte ihr. Doch es gab auch eine dunkle Seite; die Horrorgeschichten über Sex und Drogen waren hinreichend bekannt. Junge, hoffnungsvolle Schauspieler, die mit dem Traum von der großen Karriere in die Stadt kamen und benutzt und weggeworfen wurden wie Müll. Der Druck bei den Castings war unerträglich, und sie konnte nicht behaupten, dass sie den verbissenen Kampf um Mini- und Statistenrollen vermisste. Genauso wenig wie zwölf Stunden lang im Dienstmagd-Kostüm mit raushängenden Brüsten an den Filmsets irgendwelcher Historienschinken rumzustehen. In Horrorfilmen mitzumachen hingegen machte Spaß. Sie war gern Teil einer Filmcrew, und es gefiel ihr, in eine Rolle zu schlüpfen und für wenige Stunden jemand anders zu sein. Es machte Spaß und war aufregend. Sie freute sich darauf, zurück nach L.A. zu ziehen und ihre Chance zu nutzen, andere Rollen zu kriegen als die des unterbelichteten Flittchens.
    Doch erstmal musste sie noch drei Monate bei einem griesgrämigen Eishockeyspieler ausharren.
    Sie klickte noch ein paar andere Seiten an und fand diverse viel versprechende Immobilienangebote. Nachdem sie
auch diese mit Lesezeichen versehen hatte, beschloss sie, Mark zu googeln. Beim Anblick von über einer Million Treffer, darunter ein Dutzend Fanseiten, die dem »Hitman« gewidmet waren, zog sie erstaunt die Augenbrauen hoch.
    »Du meine Güte.« Er war doch nicht Brad Pitt.
    Auf seiner offiziellen Website sah sie sich Videoclips an, auf denen er, den Schläger über den Kopf gereckt, übers Eis raste, Tore schoss oder seine Handschuhe abwarf und die Fäuste sprechen ließ. In Interviews lachte und scherzte er und philosophierte darüber, wie viel ihm und dem Rest der Chinooks der Gewinn des Stanley-Cups bedeuten würde. Auf allen Seiten gab es Standfotos von ihm, auf denen er ganz verschwitzt aussah, während er auf den Puck eindrosch. Die Bilder umfassten die gesamte Palette: von Porträts, auf denen er lächelte und gepflegt wirkte, bis hin zu Aufnahmen, auf denen er mit blutverschmiertem Gesicht zu sehen war.
    Sie klickte auf einen Link und zog sich einen Gatorade-Werbespot rein, in dem er nichts am Leib hatte als eine Eishockeyhose, die ihm tief auf den Hüften hing. Er legte langsam den Kopf in den Nacken, führte die knallgrüne Flasche an seine Lippen und schüttete den Sportdrink herunter. Ein farbverstärkter neongrüner Tropfen rann aus seinem Mundwinkel und lief ihm übers Kinn und am Hals herunter. Dunkle Haare

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