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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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auf.
    »Glauben Sie, dass es zwei Arten von Menschen gibt?«, wollte Kitty plötzlich von ihm wissen. »Betrüger und Betrogene? So kommt es mir zumindest vor. Und für mich sieht es so aus, als stünden am Ende immer nur die Guten wie die Deppen da.«
    Leo trank einen möglichst großen Schluck von seinem Wein. »Das Gefühl habe ich seit einer Weile auch.« Er machte eine Pause, hatte dann jedoch den Eindruck, dass eine Erklärung nötig war. »Weil Lexi mich betrügt.«
    Kitty rang nach Luft. »O Leo. Das tut mir furchtbar leid. Ich weiß, wie sich das anfühlt. Judd hat bereits eine ganze Reihe Freundinnen gehabt.« Sie senkte verschämt den Kopf. »Es ist einfach so, dass ich mich ihm gegenüber nicht behaupten kann. Früher habe ich ihm vieles aus Liebe nachgesehen, aber inzwischen …« Sie brach ab, denn sie wollte nicht gestehen, wie brutal Judd werden konnte und dass ihre Familie es als fürchterliche Schmach ansehen würde, reichte sie die Scheidung ein.
    »Könnten Sie sich vorstellen, ihn jemals zu verlassen?«, fragte Leo interessiert.
    Kitty biss sich auf die Lippe. »Ich habe es einmal versucht, aber … dies ist das erste Mal seit Jahren, dass ich ernsthaft in Erwägung ziehe, einen Schlussstrich unter alles zu ziehen. Ich … ich weiß nicht, ob ich genügend
Mut aufbringe, um es tatsächlich zu tun, obwohl es eindeutig das Beste wäre, da die Gefühle, die ich einmal für ihn hatte, längst gestorben sind.«
    »Wissen Sie, die Leute haben mich vor Lexi gewarnt«, gab Leo seufzend zu. »Lochlin … Charlie … meine Kollegen im Büro. Sie alle haben mir erklärt, es ginge ihr ausschließlich um mein Geld, doch ich habe ihnen nicht geglaubt, sondern mir idiotischerweise allen Ernstes eingeredet, dass sie mich um meinetwillen mag.«
    »Aber weshalb sollte sie Sie nicht um Ihretwillen mögen? «, rutschte es Kitty heraus, und sie wurde puterrot.
    Leo war unendlich gerührt. »Danke. Das Kompliment kann ich erwidern. Auch Judd hat offenkundig kein Gespür dafür, was er für ein Riesenglück mit einer Frau wie Ihnen hat.«
    Verlegen stand Kitty auf. »Danke für den Wein. Doch jetzt muss ich wirklich wieder los.«
    Leo nahm sie zum Abschied in den Arm und gab ihr einen Wangenkuss. Sie verströmte einen angenehmen Rosenduft, und ihre Haut war herrlich weich und anders als die zentimeterdick getünchte Haut von Lexi völlig ungeschminkt.
    Er sah ihr nach, als sie den Raum verließ, und hatte das seltsame Gefühl, er hätte sich trotz des Unglücks, weil ihn seine Ehefrau betrog, ein klein bisschen in Kitty Harrington verliebt.
     
    Darcy lag daheim im Bett und las ein paar Musikkritiken im Internet. Sie hatte beschlossen, dass es allerhöchste Zeit für einen Urlaub war, vor allem aber brauchte sie Distanz zu Judd. Er strengte sie unglaublich an und hatte angefangen, Sex im Büro von ihr zu fordern, ihr dabei befremdlichste Positionen aufzuzwingen und sie nach Kräften zu erniedrigen.

    Darcy verdrängte das Unbehagen, das sie inzwischen jedes Mal empfand, wenn sie an Sex mit Judd dachte, und konzentrierte sich wieder auf den Text. Sie hatte sich das zimtfarbene Haar zu einem losen Knoten aufgedreht und es sich in einer weichen cremefarbenen Kaschmirjacke und dazu passenden Strümpfen bequem gemacht.
    Darcy studierte die Kritiken. Einige der Gruppen, die Judd unter Vertrag genommen hatte, brachten wirklich etwas ein – eine Girlgroup namens Stiletto Heels hatte in den letzten Monaten mehrere große Gigs gehabt, und die Branche war von ihrem leicht kitschigen Stil und ihren halbseidenen Live-Auftritten wirklich angetan. Im Juni brächten sie die erste Single raus, und Darcy war sich sicher, dass es ein Top-Ten-Hit werden würde, vor allem dank ihrer Idee zu einem wirklich kessen Video, in dem man die Mädchen in kaum mehr als hauchdünnen Dessous und hochhackigen Schuhen herumstolzieren sah.
    Darcy klickte eine andere Seite an. Ein zehnjähriger Junge mit einer Stimme wie der junge Michael Jackson nahm gerade im Studio ein Album auf – eine Mischung aus seinem Alter angemessenen Coversongs sowie einer Reihe neuer Sachen, von denen eine eine super Weihnachtsnummer zu werden versprach. Das Lied war gut genug, um eine echte Herausforderung für den möglichen Sieger einer Realityshow zu sein, aber alles hinge davon ab, ob Judd ihren Ratschlag beherzigte und mit der Vermarktung des Albums bis November wartete. Vor allem die Brigade der blauhaarigen alten Damen würde von dem kleinen Aidan mit dem

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