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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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war. Judd machte ihr niemals irgendwelche Komplimente, und sie kannte seinen Blick – er grenzte ans Boshafte und war ein eindeutiges Zeichen für Gefahr.
    »Aber darüber, wie du mit Savannah umgegangen bist, bin ich alles andere als froh«, fügte er sanft hinzu, zog seine Jacke aus und spannte seine dicken Schultermuskeln an. »Sie sagt, du hättest versucht, sie in eine Gothic-Tusse zu verwandeln.«
    »Das habe ich nicht!«, protestierte Darcy schrill. »Ich habe ihr lediglich ein etwas tougheres Image vorgeschlagen, weiter nichts. Savannah hat alle meine Vorschläge absichtlich zurückgewiesen. Wenn du sie ihr unterbreitet hättest, hätte sie auf alle Fälle Ja gesagt.«
    Judd sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Das klingt ja beinahe so, als ob du meine Tochter als Lügnerin bezeichnen wolltest. War es etwa so gemeint?«
    Darcy wurde starr vor Schreck. »Nein, natürlich nicht. Ich habe nur gesagt …« Ihre Stimme brach, als sie erkennen musste, dass es völlig sinnlos wäre, ihm zu widersprechen. Denn er würde sowieso nicht nachgeben, und wenn sie ihn noch weiter reizte, brächte ihr das noch mehr Ärger ein.
    »Ich denke, dass du ganz schön etwas gutzumachen
hast, oder was meinst du?«, fragte er sie ruhig, trat neben das Bett und sah drohend auf sie herab.
    Darcy musste schlucken, und obwohl sie sich für ihre Schwäche hasste, senkte sie den Blick und nickte stumm. Dann biss sie die Zähne aufeinander, als er sich aus seinen Kleidern schälte und das seltsame Sexspielzeug ergriff.
    Sie müsste Judd entkommen, müsste sich von diesem Typen lösen, ganz egal, auf welche Art, und zwar möglichst sofort.
    Doch als Judd über das Bett auf sie zugekrochen kam, hatte sie das schreckliche Gefühl, als wäre das perverse Spiel, das sie miteinander spielten, eine Fessel, die sie ewig an ihn band. Und als würde er sie nicht mehr als die Schülerin, sondern als seine Beute ansehen.
    Auch wenn sie sich selbst in diesem Augenblick aus tiefstem Herzen hasste und sich alle Mühe geben musste, um jede Erinnerung an Shay Maguires dunkelgrüne Augen zu verdrängen, machte sie die Augen zu und erlaubte Judd, sich auf sie zu stürzen wie ein wildes Tier.

12
    Iris stand am Bühnenrand eines riesengroßen eleganten Saales in Los Angeles und fragte sich, ob vielleicht noch die Möglichkeit zu einem Rückzieher bestand. Sie zitterte wie Espenlaub, als sie durch einen Spalt zwischen den Vorhängen die unzähligen Menschen sah.
    Sie musste schlucken. Warum tat sie sich das an? Sie liebte es zu singen, aber der Gedanke, vor so vielen Leuten auftreten zu müssen, machte ihr Angst. Dann rief sie sich allerdings in Erinnerung, dass sie davon schon geträumt hatte, als sie ein kleines Kind gewesen war, und sagte sich, dass sie sich besser umgehend zusammenriss. Schließlich hatte sie ein unglaubliches Glück, die meisten anderen jungen Frauen würden einen Mord begehen, um jetzt an ihrer Stelle zu sein.
    »Und, wie fühlst du dich?«, fragte Pia und trat neben sie. Sie trug ein perfekt zu ihrem Teint passendes schokoladenbraunes Kleid und hatte ihr neckisches kurzes Haar, statt es wie eine Domina glatt nach hinten zu gelen, zu weichen Stacheln aufgestellt.
    »Mir ist schlecht«, gab Iris zu und trat von einer ihrer hochhackigen cremefarbenen Chloé-Sandalen, zu denen Pia sie überredet hatte, auf die andere.
    »Das sieht man dir aber nicht an«, stellte Pia nach einer eingehenden Musterung des Schützlings fest. Iris sah einfach fantastisch aus. Ihre Haut glänzte wie goldfarbener Honig, und die Sonne hatte ihr blondes Haar, das abgesehen von zwei um ihren Kopf geschlungenen Zöpfen offen
war, um ein paar Schattierungen gebleicht. Sie trug ein gewagtes kurzes cremefarbenes Wickelkleid, in dem ihre geschmeidige Figur und die schlanke Wespentaille vorteilhaft zur Geltung kamen, und darüber einen durchsichtigen Seidenkimono, der züchtig bis kurz über ihre Knie ging und ihr einen Hauch von Eleganz verlieh.
    Trotzdem rang Iris unglücklich die Hände. »Ich weiß nicht, ob ich schon bereit zu einem derart großen Auftritt bin.« Als sie meinte, dass sie ihren Namen hörte, wurden ihre Knie weich.
    »Du bist noch nicht dran«, beruhigte Pia sie. Sie hoffte nur, die Nerven gingen Iris nicht durch, und nahm tröstend ihre Hand. »Du bist sogar mehr als bereit.« Ihre dunklen Augen blickten streng, verrieten aber gleichzeitiges Mitgefühl. »Du brauchst nicht nervös zu sein. Du singst das Lied einfach perfekt und kriegst die

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