Was sich liebt das raecht sich - Roman
am besten kurz danach heraus und spielen euch in den Medien nach Kräften gegeneinander aus.«
Savannah runzelte die Stirn. Sie konnte nur hoffen, ihr Vater wusste, was er tat. Denn sie hatte das ungute Gefühl, dass sie einer Künstlerin von Iris’ Kaliber nicht gewachsen war, und war sich nicht sicher, ob sie in diese dumme Fehde zwischen den Maguires und den Harringtons hineingezogen werden wollte. Weil sie ihren schwachsinnigen Halbbruder Sebastian eindeutig viel schlimmer als Caitie oder Iris Maguire fand.
Judd trank seinen Kaffee aus, stand auf und warf achtlos ein paar Scheine auf den Tisch. »Zahl bitte die Rechnung, ja? Ich habe noch einen Termin.«
Ohne ein weiteres Wort stapfte er aus dem Restaurant, und Savannah starrte ihm mit großen Augen hinterher. Er hatte sie einfach wie eine Idiotin sitzen lassen, und sie wusste nicht einmal, wie sie jetzt nach Hause kam. Was für ein Arschloch! Sie sah auf und merkte, dass ein attraktiver Mann mit kurzem grauen Haar an ihren Tisch getreten war.
»Hier ist das Geld fürs Essen«, sagte sie und zeigte auf die Scheine auf dem Tisch.
Er wirkte äußerst amüsiert. »Ich fürchte, ich gehöre nicht zum Personal«, stellte er lächelnd fest.
Savannah wurde rot, doch er reichte ihr die Hand und fuhr mit ruhiger Stimme fort: »So eine Verwechslung kann schon mal passieren. Tatsächlich möchte ich Ihnen ein Geschäft anbieten.«
Savannah griff nach ihrer Handtasche. Obwohl der Mann aus der Nähe ein bisschen aussah wie George Clooney, ließe sie sich sicher nicht auf ein Gespräch mit einem Perversen ein.
Er zog eine Kreditkarte hervor. »Mein Name ist Conrad Lafferty, und ich kann Ihnen versichern, dass ich kein
perverser, alter Lüstling bin. Bitte, lassen Sie mich das übernehmen.« Er reichte seine Karte einem Ober, der sofort damit verschwand, nahm das Geld vom Tisch, steckte es eilig in Savannahs Tasche und erklärte ihr: »Es wäre mir eine Freude, wenn ich dieses Essen übernehmen dürfte.«
Savannah runzelte die Stirn, als sie seine funkelnden Manschettenknöpfe sah. Das konnten doch wohl ganz unmöglich echte Diamanten sein.
Conrad seinerseits blickte bewundernd auf ihr dichtes dunkelrotes Haar. »Auch wenn das sicher ziemlich billig klingt, sind Sie mir einfach aufgefallen, und nun, da Ihr Vater gegangen ist, dachte ich, ich sollte mich Ihnen vorstellen. «
»Woher wissen Sie, dass das mein Vater war?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. So klare grüne Augen wie die von Conrad Lafferty hatte sie nie zuvor gesehen.
»Weil Sie ihm wie aus dem Gesicht geschnitten sind«, klärte er sie geduldig auf. »Also, ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen.«
Savannah stand entschieden auf. »Dass ich mit meinem Vater essen gehe, heißt nicht, dass ich auf alte Männer stehe«, ließ sie ihn rüde abblitzen.
Conrad sah sie mit einem entwaffnenden Lächeln an. »Wahrscheinlich bin ich gar nicht so alt, wie Sie denken.« Er zog eine Karte mit Prägedruck aus seiner Tasche und legte sie vor ihr auf den Tisch. »Und so hübsch Sie sind und sosehr es mir auch schmeicheln würde, Sie am Arm zu haben, ist der Vorschlag, den ich Ihnen machen möchte, rein geschäftlicher Natur.« Er sah ihr ins Gesicht, und als sie sich wieder setzte, nahm er kurzerhand ihr gegenüber Platz und sah sie reglos an.
»Ich besitze diverse Unternehmen, vor allem in Fernost, und mit Ihrem ungewöhnlichen Aussehen kämen Sie dort
bestimmt fantastisch an. Echte Rotschöpfe sind dort nämlich im Augenblick der letzte Schrei.«
Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Sie reden doch wohl nicht von irgendwelchen kranken Pornofilmen oder so?«
Er sah etwas beleidigt aus. »Sie sind ein ganz schön harter Brocken, stimmt’s? Was mir durchaus gefällt, aber trotzdem regen Sie sich besser erst mal wieder ab. Ich rede von einer Karriere als Sängerin. Denn Sie wollen doch ein Popstar werden, oder nicht?«
»Woher wissen Sie das?« Savannah war perplex. Wer war dieser Conrad Lafferty?
Er stand wieder auf. »Wahrscheinlich wollen Sie erst mal Ihrem Vater eine Chance in Bezug auf Ihre Karriere geben, aber falls das nicht funktioniert, rufen Sie mich einfach an. Ich bin noch zwei Monate in der Stadt, danach haben Sie allerdings Pech, weil ich dann wieder in Japan bin.« Wieder gab er ihr geschäftsmäßig die Hand, und gegen ihren Willen war Savannah leicht enttäuscht.
»Oh, und falls Sie irgendwohin müssen, lasse ich meine Limousine draußen stehen. Sie ist wirklich bequem.«
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