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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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idiotisch war, schickte er ihr eine knappe Antwort und erklärte ihr, sie solle ihn ja nicht erneut in ihre perversen Spielchen einbeziehen. Weder jetzt noch sonst irgendwann einmal.
    Ganz egal, was für ein Spiel sie trieb, war sie dieses Mal dabei auf sich allein gestellt. Mit diesem Gedanken ging er durch die Tür des Clubs und gab sich die größte Mühe zu vergessen, dass ihm jemals eine Frau mit Namen Darcy Middleton begegnet war.
     
    Judd trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Konferenztisch. Links und rechts, vorne und hinten ließen Leute ihn im Stich, dachte er erbost.

    Savannah, die während der letzten Monate sein Augapfel gewesen war, hatte ihn bei ihrem ersten Auftritt hoffnungslos blamiert, weshalb er kaum noch mit ihr sprach. So, wie er die Sache sah, hatte sie ganz einfach nicht genug geprobt und ihn mit ihrem unprofessionellen Vorgehen lächerlich gemacht. Und Judd hatte es immer schon gehasst, wie ein Trottel dazustehen. Am liebsten hätte er sie ohne einen Penny vor die Tür gesetzt, aber dafür hatte er im Augenblick einfach zu viel anderes zu tun.
    Und was war mit Pia? Früher hatte sie ihn mit Begeisterung bei allen seinen Plänen unterstützt, doch gegenüber Iris tat sie plötzlich so, als ließe ihr Gewissen so etwas nicht zu. Iris Maguire hatte zweifellos Talent, na und? Hier ging es um wichtigere Dinge, und das wusste Pia ganz genau. Auch wenn sogar er erkennen konnte, wie außergewöhnlich dieses Mädchen war. Und Iris arbeitete wirklich hart, und ihre Auftritte waren von geradezu perfekter Raffinesse und Professionalität. Wie Darcy vorhergesehen hatte, hob sie sich gerade durch ihr leichtes Stottern und ihre Bescheidenheit angenehm von vielen anderen ab und zog das Publikum mit ihrem natürlichen Charme vollkommen mühelos in ihren Bann.
    Apropos Darcy, dachte er, verzog zornig das Gesicht, warf einen Blick auf seine Uhr und merkte, dass sein Sohn zu spät zu der Besprechung kam. Bisher hatte sich Darcy als willige Schülerin gezeigt, allerdings hatte ihn ihr Verhalten in der letzten Zeit fürchterlich enttäuscht. Wie hatte sie sich nur in diesen Shay verlieben können? In ihn selbst war sie niemals verliebt gewesen, dachte Judd erbost. Trotzdem hielt sie sich von diesem anderen Kerl in Zukunft sicher fern, dafür hatte er mit seiner sanften Überredungskunst gesorgt.
    Er blickte reglos auf die Knöchel seiner Hand. Manche Frauen mussten eben einfach lernen, wer das Sagen hatte.
Doch er glaubte nicht, dass sie in der nächsten Zeit noch einmal aus der Reihe tanzen würde. Und obwohl sie ihn im Augenblick auf Abstand hielt, würde er in ein paar Wochen wieder Teil ihres Berufs- und ihres Liebeslebens sein.
    Mit grimmigem Vergnügen überflog er den Artikel in der Zeitung, demzufolge Shamrock offenbar kurz vor der Pleite stand. Seinem eigenen Unternehmen ging es alles andere als schlecht, selbst wenn es noch nicht ganz oben angekommen war. Aber das wäre sicher bald der Fall. Denn in ein paar Wochen lancierten sie das Album des kleinen Aidan, und das brächte ihnen sicher jede Menge positiver Echos aus der Presse ein. Darcy hatte vorgeschlagen, die CD erst kurz vor Weihnachten herauszubringen, doch so lange würde Judd nicht warten. Schließlich war der Wettbewerb ums beste Weihnachtslied unerbittlich, und so liebreizend der Junge mit den großen braunen Augen und der rührenden Geschichte war, käme er gegen die Sieger der Talentshows und die Benefizalben, die immer im November und Dezember auf den Markt gebracht wurden, sicherlich nicht an.
    Judd war alles andere als dumm. Ihm war klar, dass Darcy das Metier gut genug kannte, um die Trends vorherzusehen. Doch sie scheute ganz einfach das Risiko und berechnete immer genau, wie der Markt auf bestimmte Kriterien reagierte, was für Judds Geschmack ein viel zu langweiliges Vorgehen war. Er liebte die Aufregung des Unvorhersehbaren und das schnell verdiente Geld; langfristige Investitionen waren einfach nicht sein Ding. Er hatte im Verlauf der Jahre vor allem mit Instinkt und spontanen Reaktionen Unmengen verdient, und die Tatsache, dass sich mit langfristigen Deals vielleicht sogar hätte noch mehr verdienen lassen, kümmerte ihn nicht.
    Er warf die Zeitung auf den Tisch und fragte sich, wie
Lochlin sich wohl fühlte, wenn er den Artikel las. Wahrscheinlich hundeelend, jubelte er innerlich. Das arme Schwein musste den Tag, an dem es sich mit einem Harrington angelegt hatte, bereuen, und falls es das noch nicht tat, dann sicherlich

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