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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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bald.
    Judd zog Tavvys zerknittertes Bild hervor. Außer hin und wieder aus schmerzlicher Ferne hatte er sie noch nicht gesehen, seit er wieder in England war. Aber das war Absicht – er wollte sie sehen, wenn er mit Lochlin fertig war. Entschlossen steckte er das Foto wieder ein. Früher oder später würde Tavvy einsehen, dass die Trennung von ihm damals falsch gewesen war. Er bräuchte ihr nur zu zeigen, was für ein Versager Lochlin war und wie leicht er unter Druck zusammenbrach. Seine Spione bei Shamrock hatten ihm berichtet, dass Lochlin todkrank aussah. Heidis Schwester Laura, die sich dort als Assistentin eingeschlichen hatte, hatte ihm erzählt, Lochlin würde häufig stundenlang seine Bürotür absperren, mit keinem seiner Leute sprechen und sich täglich weiter in sein Schneckenhaus zurückziehen. Nach allem, was Judd wusste, lief er wie ein Zombie durch die Gegend, und die Angst, sein Unternehmen zu verlieren, brachte ihn beinahe um den Verstand.
    Dabei wäre der Verlust von Shamrock bald seine geringste Sorge, dachte Judd gehässig.
    Dann hob er den Kopf, als Sebastian mit gerötetem Gesicht durch die Tür gelaufen kam. »Wurde auch allmählich Zeit«, bellte er ihn an und unterzog ihn einer wenig aufmunternden Musterung. Sebastian sah erbärmlich aus. Sein Schlips saß schief, sein rotes Haar war ungekämmt, und auf seinem Hemd prangte ein Ketchupfleck.
    »Tut mir leid, ich …«
    »Bring das Hemd am besten in die Reinigung«, fiel Judd dem Sohn ins Wort und knöpfte die Manschetten seines
eigenen makellosen Hemdes zu. Nicht zum ersten Mal ging ihm die Frage durch den Kopf, wie er ein Wesen hatte zeugen können, das derart erbärmlich war.
    Sebastian setzte sich und schob seinen eilig zusammengerafften Papierstapel zusammen, um ihm einen Anschein von Ordnung zu verleihen. Eine Reihe der Verträge, die sein Vater sehen wollte, hatte er noch immer nicht gefunden, und er hatte keinen blassen Schimmer, welchen Bluff er bringen sollte, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    »Also, wo sind die Verträge?«, fragte Judd ihn in gefährlich ruhigem Ton.
    Sebastian räusperte sich. »Ein paar von ihnen habe ich gefunden und dir mitgebracht, damit du sie sofort unterschreiben kannst.« In dem vergeblichen Bemühen zu überspielen, dass das Zeug vorübergehend nicht auffindbar gewesen war, schob er die Papiere mit wichtiger Miene auf dem Konferenztisch hin und her. »Und auch die anderen Verträge tauchen sicher wieder auf …«
    »Das klingt nicht besonders vertrauenerweckend, findest du nicht auch?«, warf Judd mit scharfer Stimme ein, riss seinem Sohn die Dokumente aus der Hand, las sie in Windeseile durch und unterschrieb sie an den vorgesehenen Stellen. »Und du bist dir sicher, dass die anderen Verträge ›wieder auftauchen‹, wie du es optimistisch formulierst? Was meinst du, wann das sein wird? Und wo haben sie sich deiner Meinung nach versteckt?« Er wies spöttisch unter den Tisch. »Vielleicht hier unten?« Dann zeigte er auf einen Schrank, der in der Ecke stand. »Oder vielleicht da drin, zusammen mit dem Weihnachtsschmuck? «
    Sebastian wurde unter seinen Sommersprossen bleich. »Hör zu, Dad, ich habe die Sache total im Griff«, stotterte er und lockerte schwitzend seinen Schlips. »Ich werde die
Unterlagen finden, und dann bringen wir die Sache unter Dach und Fach.«
    »Und was, wenn nicht? Es fehlt schließlich eine ganze Reihe von Verträgen. Wie zum Beispiel der von Charlie Valentine, und falls ihm die dreimonatige Rücktrittsklausel wieder einfällt, kehrt er, wenn wir Pech haben, beleidigt zu Lochlin zurück.« Judd zählte auch noch die Namen anderer Künstler auf, hörte sich Sebastians lahme Ausreden und seine gestammelten Entschuldigungen an, verlor dann jedoch vollends die Geduld. »Meine Güte, Sebastian, halt einfach den Mund! Dass du endlich eine andere als deine langweilige Frau zum Vögeln gefunden hast, heißt noch lange nicht, dass du dich nicht nebenher auch noch auf deine Arbeit konzentrieren musst.« Ohne darauf zu achten, dass seinem Sohn die Kinnlade herunterfiel, fuhr er zornig fort: »Du hast Verträge verloren, weshalb eine ganze Reihe Künstler, die wir angeworben haben, noch nicht fest an uns gebunden ist. Ich decke dich seit Monaten, aber das, was du hier leistest, ist ganz einfach nicht genug. Und wen, zum Teufel, fickst du überhaupt? Kenne ich die Frau?«
    Vor lauter Schreck rutschte Sebastian Lexis Name heraus.
    »Lexi Beaumont? Diese kleine Schlampe?«,

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