Was sich liebt das raecht sich - Roman
Französisch, wie fantastisch Iris ihre Sache machte und dass sie genau die richtige Vertreterin für ihre Marke war.
Ace fing schallend an zu lachen, als sie einen ausgelassenen Hüpfer machte, und stieß Jerry mit dem Ellenbogen an. »Ich liebe dieses Mädchen«, brüllte er. »Liebst du sie nicht einfach auch?«
Jerry nickte. Weil er Iris wirklich einfach prachtvoll fand. Sie war ein wahrhaft liebenswerter Mensch, und widerstrebend räumte Jerry ein, dass sie genau die Richtige für seinen besten Freund und Mitbewohner war. Sie war süß und amüsant, liebte ihn von ganzem Herzen, und wahrscheinlich ging es Ace in Bezug auf sie nicht anders, auch wenn ihm das vielleicht noch nicht bewusst geworden war, da er niemals zuvor etwas für eine Frau empfunden hatte. Doch natürlich hatte Ace sein Herz genau für
das Mädchen entdecken müssen, das er niemals lieben dürfte, ging es Jerry unbehaglich durch den Kopf. Er war immer davon ausgegangen, jedes Mädchen zu verabscheuen, das sich zwischen seinen Kumpel und ihn drängen würde, aber zu seiner Überraschung hatte auch er selber Iris wirklich gern – vielleicht, weil sie auch die Freundschaft zwischen beiden Männern respektierte und niemals versucht hatte, ihn auszubooten oder so.
»Hast du in letzter Zeit mal wieder was von deinem Vater gehört?«, fragte er den Freund, und seine Miene drückte ehrliche Besorgnis aus. Iris hatte einen eindeutigen Nachteil, und der war, dass sie – auch wenn sie es nicht wusste – Judd Harringtons Werkzeug war. Ace hatte keinerlei Kontrolle über die Beziehung zu der jungen Frau, und Jerry fragte sich, was er wohl täte, riefe ihn sein Vater an und erklärte ihm, es wäre an der Zeit, einen Schlussstrich unter das Verhältnis mit der Sängerin zu ziehen.
»Wenn man vom Teufel spricht«, murmelte Ace, als im selben Augenblick sein Handy klingelte. »Ja, alles bestens«, hörte Jerry ihn zu seinem Vater sagen. »O das, ich habe alles unter Kontrolle. Ja, ich weiß, schockierend. Offensichtlich bin ich besser in der Kiste, als du denkst. Genau, bis dann.« Ace klappte sein Handy wieder zu und machte ein grimmiges Gesicht. »Ich habe ihm erklärt, dass Iris den Vertrag mit seiner Plattenfirma unterschreiben wird.«
Jerry starrte ihn entgeistert an. »Aber …«
»Meine Güte, Jez, dadurch will ich ein bisschen Zeit gewinnen, weiter nichts«, stieß er mit schmerzerfüllter Stimme aus.
Jerry drückte ihm die Schulter. »Aber dir ist klar, dass er dir irgendwann befehlen wird, sie fallen zu lassen, oder?«
Ace blickte dorthin, wo Iris stand, und murmelte gequält: »Wir müssen uns was einfallen lassen. Wenn du
wirklich mein bester Freund bist, Jerry, hilfst du mir dabei.«
Dann zwang er sich zu einem breiten Grinsen, als Iris angesprungen kam.
»War ich okay?«, wollte sie aufgeregt wissen, gab Jerry einen Wangenkuss und ergriff die Hand von Ace.
»Du warst sogar fantastisch«, antwortete Jerry ihr mit dem Gedanken, dass es keine Rettung für Ace gab. Es gab ganz einfach keine Lösung, nicht, solange Ace weiter Rennen fahren wollte. Und ein anderes Leben gab es für ihn nicht. Abgesehen davon, dass er ständig nach der Anerkennung seines Vaters lechzte, würde ihn das Ende seiner Karriere umbringen.
»Du warst sensationell.« Ace nahm Iris in den Arm. »Einfach sensationell.« Über ihren blonden Schopf hinweg starrte er Jerry an und fragte sich, wie sie, verdammt noch mal, verhindern könnten, dass sein Glück mit dieser Frau ein so grausames Ende nahm.
In dem hoffnungslos überteuerten Apartment neben Mrs Goldmans Wohnung saß Allegra hinter einem starken Fernrohr und verfolgte grimmig das Geschehen. Froh, dass sie es sich dank ihrer Einnahmen als Model leisten konnte, Ace und Iris überallhin zu verfolgen, lehnte sie sich auf ihrem Stuhl zurück, kniff die Augen zusammen und dachte über das Gesehene nach. Hinter der Beziehung zwischen Ace und Iris steckte mehr, als auf den ersten Blick erkennbar war, da ginge sie jede Wette ein. Sie musste nur herausfinden, was das Besondere dran war. Denn dann könnte sie einen endgültigen Schlussstrich unter die Geschichte ziehen.
In Brockett Hall sah Martha aus dem Fenster und schüttelte unglücklich den Kopf. Es regnete in Strömen, und sie
sah, dass eine Katze klamm und zitternd unter den tropfnassen Blättern eines Rhododendronbusches sah. Sie starrte auf die feuchten Felder und die durch die Wucht des Regens leicht geneigten Bäume, und mit einem Mal vermisste sie L.
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