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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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dick geschminkte Augen war. Sie hatte ihn kennengelernt, als sie als Stylistin für ihn und seine Band tätig gewesen war, und mit seinem grenzenlosen Charme, seinen flotten Sprüchen und seinen verführerischen blauen Augen hatte er sie ohne große Mühe in sein Bett gelockt und ihr bereits vier Wochen später einen Heiratsantrag gemacht. Trotzdem hatte er auch weiter unbekümmert irgendwelche jungen Groupies aufgerissen und sich kaum die Zeit genommen, den mit
einem protzigen Smaragd besetzten Verlobungsring zu kaufen, ehe er erneut mit einem seiner Fans in seinem Wohnwagen verschwunden war.
    Doch Susannah liebte ihn von ganzen Herzen, und so hatte sie sich schon vor langer Zeit mit diesem Aspekt ihrer Beziehung arrangiert, denn sie wusste, letztendlich kam Charlie doch immer zu ihr zurück. Er war einfach süchtig nach dem Lebensstil des Rock ’n’ Roll, von dem er schon geträumt hatte, als er ein Kind gewesen war. Nur waren die verrückten Tage ein für alle Mal vorbei, und Susannah hatte keine Ahnung, ob nicht auch seine Karriere endgültig vorüber war.
    Ihr war klar, dass sie sich mit ihrem nächsten Satz weit aus dem Fenster lehnen würde, aber trotzdem fragte sie: »Warum hängst du nicht einfach deine Glitzerschals endgültig in den Schrank und genießt die Früchte deines Erfolgs? « Sie fragte sich, ob Charlie wusste, wie deutlich seine Falten bei hellem Licht zu sehen waren, und machte sich eine gedankliche Notiz, ihm etwas von der neuen fantastischen Grundierung in den Badezimmerschrank zu stellen, auf die sie vor kurzem gestoßen war.
    Obwohl sie zusammenzuckte, als sie Charlies böse Miene sah, fuhr sie unerschrocken fort: »Du weißt, ich bin dein größter Fan, allerdings hast du schon seit einer Ewigkeit keine neuen Sachen mehr geschrieben, und wenn du immer weiter deine alten Lieder singst, stehst du früher oder später wie ein Oldie da. Selbst wenn du das natürlich nicht bist«, schränkte sie eilig ein.
    Charlie fuhr sich leicht verschnupft mit einer Hand durch das blondierte Haar. Susannah hatte selbstverständlich recht. Er hatte schon seit Jahren nichts Neues mehr geschrieben, und seine Musik verkaufte sich bereits seit längerem nicht mehr so gut wie auf dem Höhepunkt seiner Karriere, aber trotzdem konnte er nicht einfach aufgeben
und »die Früchte seines Erfolgs genießen«. Was in aller Welt sollte er mit sich anfangen, wenn er kein Rocksänger mehr war?
    Er fasste den heimlichen Entschluss, Lochlin noch einmal auf seine Karriere anzusprechen, wenn er auf die Party kam. Früher oder später gäbe er doch sicher nach. Schließlich waren sie seit einer Ewigkeit befreundet und hatten sich immer gegenseitig unterstützt.
    Dann wechselte er kurzerhand das Thema und erzählte seiner Frau, dass er auch die neuen Nachbarn aus Brockett Hall zu ihrer Party eingeladen hatte. Ebenso wie »Darcy Middleton, die junge PR-Tussi, die vor Jahren bei meiner alten Plattenfirma war. Sie ist ein ganz schön harter Brocken, doch Lochlin hätte gern, dass sie für Shamrock arbeitet, deshalb habe ich ihm den Gefallen getan und auch ihr eine Einladung geschickt«. Wofür ihm Lochlin ein Gespräch während der Party schuldig war. »Wie dem auch sei, ich habe keine Ahnung, wer unsere neuen Nachbarn sind, aber ich habe sie trotzdem eingeladen, damit sie uns alle kennenlernen können. Wahrscheinlich sind sie alt und langweilig, aber ein Gläschen Wein und ein paar belegte Schnittchen haben wir für sie ja sicher übrig, oder nicht?«
    Susannah biss sich auf die Lippe. Sie konnte nur hoffen, dass der Champagner reichte, doch bei all den zusätzlichen Gästen, die ihr Gatte eingeladen hatte, ginge er bestimmt schon vor dem Essen aus. Da es entsprechend dem Valentinstag auf ihrem Ball nur rot gefärbte Getränke geben sollte, konnte sie nicht einfach ein paar Kisten nachbestellen, und entgegen Charlies scherzhafter Bemerkung von belegten Schnittchen hatte auch die Rechnung ihres exklusiven Essenslieferanten inzwischen eine astronomische Höhe erreicht.
    Als plötzlich ihr Blick auf ihre Zwillingstöchter fiel, die in identischen Kleidern, die knapp ihre Allerwertesten
bedeckten, durch den Flur stolzierten, war jeder Gedanke an Champagner und Kanapees vergessen, und sie stieß mit zornentbrannter Stimme aus: »Verdammt, wie sehen die zwei schon wieder aus! Abby, komm sofort zurück! Und, Skye, falls du dir einbildest, dass du in einem Kleid, in dem du wie eine Nutte aussiehst, auf die Party gehen kannst, denkst du

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