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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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besser noch mal darüber nach!«
    Sie überließ Charlie die Sorge um sein äußeres Erscheinungsbild und stürzte in dem sicheren Gefühl, dass das Fest in einer Katastrophe enden würde, hinter ihren eigensinnigen Töchtern her.
     
    »Wahnsinn, zweiter Platz!« Jerry klopfte auf den Helm von seinem Freund. »Gut gemacht!«
    Jubelnd riss sich Ace den Helm vom Kopf. »Verdammt, so gut bin ich noch nie gefahren! Aber du hast mir wirklich geholfen, Jerry, als du diese beiden anderen Kerle auf der letzten halben Meile nicht mehr überholen lassen hast.« Er fuhr sich mit den gebräunten Händen durch das kastanienbraune Haar. »Du bist wirklich toll, dafür schulde ich dir was.«
    Jerry neigte erhaben seinen blonden Schopf. »He, dafür sind Teamkollegen schließlich da. Und ich habe es immerhin noch auf den fünften Platz geschafft.«
    »Du warst total beeindruckend! Das heißt, wir beide waren einfach der Hit!«
    Mit vor Begeisterung blitzenden Augen ging Ace das Rennen noch mal in Gedanken durch und sah sich selber dabei zu, wie er präzise die Kurven genommen und sich zwischen den anderen Wagen hindurchmanövriert hatte, bis er ganz vorn gelandet war. Er fragte sich, wann er zum letzten Mal so gut gefahren war. Sein Timing war tadellos gewesen, und er hatte sich super konzentriert.
    Er hatte nur deshalb nicht gewonnen, weil es dem besten
NASCAR-Fahrer, Kyle Stewart vom Toyota-Team, gelungen war, Jerry – obwohl er hätte vorgewarnt sein müssen – im Backstretch gegen die Wand zu drängen und dann ganz nach vorn zu schießen, wodurch er Erster geworden war, aber das war Ace egal. Es war sein bisher bestes Rennen, und er war unendlich stolz auf sich. Dies war der Auftrieb, den er nach seinem miesen Abschneiden im letzten Jahr und dem Unfall gebraucht hatte. Vielleicht lagen jetzt ja die schlechten Zeiten ein für alle Male hinter ihm.
    »Ace, du musst aufs Podium«, rief ihm Jerry zu.
    Ace sprang auf die Bühne und reckte die Faust, als die Menge jubelte. Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich so lebendig gefühlt wie in diesem Augenblick. Völlig unerwartet füllten seine Augen sich mit Tränen. Dies war der Beginn einer großen Karriere – dafür hatte er sich all die Jahre derart abgeplagt. Selbst sein Vater musste jetzt beeindruckt sein. Er genoss den Augenblick, in dem die Platzierungen genannt wurden, und gratulierte dem Gewinner zu dem guten Rennen, während er ihm kraftvoll auf den Rücken schlug.
    »He, das war echt knapp«, erklärte Kyle Stewart ihm. »Nächstes Mal schlägst du mich vielleicht.«
    »Was heißt da vielleicht? Das werde ich ganz sicher tun«, gab Ace lachend zurück.
    Er starrte auf die Menge, hörte, dass sie seinen Namen sang, verspürte tiefste Dankbarkeit, fragte sich, wie es wohl wäre, wenn er erst gewinnen würde, und glaubte zum ersten Mal, dass das tatsächlich möglich war.
    Als ihm jemand ein Mikrofon unter die Nase hielt, riss er sich zusammen. »Es fühlt sich fantastisch an, wen interessiert es schon, dass es nur ein Qualifikationsrennen gewesen ist, es war einfach toll.« Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht wirklich an alles erinnern, es ist alles
irgendwie verschwommen, doch es war einer der besten Momente meines Lebens.« Plötzlich überwältigt, setzte er schnell seine Sonnenbrille auf, sprang vom Podium, zog sein Handy aus der Tasche und las eilig die eingegangene SMS.
    Jerry legte einen Arm um seine Schultern und rollte mit den Augen. »Himmel, die ist doch wohl nicht schon wieder von Allegra? Sie entwickelt sich langsam zur Stalkerin, du musst wirklich …«
    »Sie ist von meinem Vater«, klärte Ace ihn tonlos auf.
    Jerry zog den Arm zurück und wollte von ihm wissen: »Weshalb simst er dir jetzt überhaupt? Ich dachte, du hättest gesagt, dass er auf irgendeiner tollen Party ist.«
    »Das ist er auch. Aber trotzdem hat er sich die Zeit genommen, mir zu simsen und mir zu erklären, dass ein zweiter Platz nicht reicht.« Mit zitternden Fingern hielt Ace seinem Freund das Handy hin.
    Jerry las die Nachricht und stellte mit ungläubiger Stimme fest: »Ich kann einfach nicht glauben, dass er das geschrieben hat. Das war dein bisher bestes Rennen …« Seine Miene verdüsterte sich. »Dieses verdammte Arschloch. Ace, du darfst nicht auf ihn hören, du bist wirklich super gefahren und hast den ersten Platz nur knapp verpasst.«
    Ace verzog verbittert das Gesicht. »Weißt du, nicht mal mein bestes Rennen ist ihm gut genug. Aber was hatte ich erwartet?

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