Was sich liebt das raecht sich - Roman
Büfetts, um die Speisen zu begutachten und sich zwei Gläser eigentlich für sie verbotenen Champagners zu besorgen, falls niemand in ihre Richtung sah.
Den Großteil des Essens hatte Mrs Meaden zubereitet, und als Herzstück des Büfetts hatte sie eine Silberplatte mit einem glasierten Schinken auf den Tisch gestellt und mit duftenden weißen und pinkfarbenen Rosen sowie mit frischen Kleeblättern geschmückt. Dazu gab es diverse Dips und die gewohnte Partykost, das hieß, Platten mit Wurst- und Schinkenbrötchen, geräucherten Lachs, Blinis mit Crème fraîche und Scheiben hauchzarten Rinderfilets mit Meerrettichcreme auf knusprig geröstetem Toast. Für die Kinder hatte sie glasierte kleine Törtchen, Minipizzen sowie hübsch geformte Fischstäbchen parat.
»Hast du Hunger?«, fragte Elliot, als er neben sie trat.
»Dafür bin ich viel zu aufgeregt. Und du?«
Er musste sichtlich schlucken. »Ich bin total panisch. Sollen wir unseren Text vielleicht noch einmal durchgehen? «
Caitie nickte und nahm seine Hand. »Komm. Wir haben noch über eine Stunde Zeit, bis wir auf die Bühne müssen.« Sie sah ihn ängstlich an. »Aber wir werden es auf alle Fälle schaffen …. oder nicht?«
»Wir haben keine andere Wahl.« Elliot machte ein grimmiges Gesicht. Sie müssten ganz einfach mit ihrem Auftritt glänzen, denn sonst hätte er den Zorn des Vaters schließlich vollkommen umsonst riskiert.
Lexi saß so nah wie möglich am Büfett und schob sich alle zwei Minuten irgendetwas in den Mund. Niemand hatte ihr gesagt, dass schwangere Frauen ständig hungrig waren, dachte sie schlecht gelaunt, während sie ein Hühnchen-Trauben-Kanapee verschlang.
»Kann ich dir noch etwas holen?«, fragte Leo höflich.
Da sie gerade noch an einem dick mit Räucherlachs belegten Blini kaute, schüttelte sie kurz den Kopf. »Glaubst du, dass ich je wieder in meine alten Kleider passen werde?«, stöhnte sie und legte unglücklich die Hand auf ihren dicken Bauch.
Leo hatte ernste Zweifel, doch das wollte sie in ihrem Zustand ganz bestimmt nicht hören, und so meinte er dezent: »Ich bin sicher, dass du, wenn das Baby erst mal auf der Welt ist, wieder ganz die Alte werden wirst.«
Seufzend sah Lexi an sich herab. Sie hatte sich über das Internet Umstandsmode von Isabelle Oliver und Crave bestellt, denn diese Labels trugen auch die schwangeren Berühmtheiten aus Film und Fernsehen, aber da die Sachen noch nicht angekommen waren, hatte sie für dieses Fest ein Kleid gewählt, das ihr noch vor einem Vierteljahr zwei Nummern zu groß gewesen wäre, jetzt hingegen aus
allen Nähten zu platzen drohte, wenn sie nicht die Luft anhielt. Das pinkfarbene Stretchmaterial brachte ihren phänomenalen Busen vorteilhaft zur Geltung, lenkte jedoch gleichzeitig den Blick auf ihren unförmig gewölbten Bauch und ihr aufgeblähtes Hinterteil.
Sie wünschte sich, sie hätte all das endlich hinter sich. Sie nahm in Windeseile zu, wies an den unmöglichsten Stellen Schwangerschaftsstreifen auf, und ihr früher schimmerndes kastanienbraunes Haar sah schlaff und fettig aus. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass eine Schwangerschaft wie eine pausenlose Periode wirkte, dachte sie erbost.
»So viel dazu, dass wir Frauen in der Schwangerschaft aufblühen«, meinte sie schlecht gelaunt, vergaß, dass sie von Räucherwaren Sodbrennen bekam, und biss gierig von ihrem dick mit Wurst belegten Brötchen ab.
In diesem Augenblick erblickte Leo Kitty Harrington im Zelteingang. In ihrem perlenbestickten cremefarbenen Kleid sah sie bezaubernd aus, war aber eindeutig etwas nervös. Deshalb bat er Lexi, ihn kurz zu entschuldigen, und lief auf Kitty zu.
Wütend wischte Lexi sich die Hände an einer Serviette ab. Dank der Viertelmillion Pfund, die ihr Sebastian für den Bastard zahlen würde, hatte sie, zumindest finanziell, vorübergehend ausgesorgt. Doch zu allen Ultraschall- und Arztterminen und zu ihrem Yogakurs für Schwangere ging sie auch weiterhin allein, und um als »alleinstehende Mutter« nicht den mitleidigen Blicken anderer ausgesetzt zu sein, steckte sie sich immer ihren prächtigen Verlobungs- und dazu noch einen Diamantring an den Finger, ehe sie das Haus verließ.
Sie war noch immer entsetzt, dass sie überhaupt je mit Sebastian ins Bett gegangen war. Weil er schließlich abgesehen von seinem Geld alles andere als reizvoll war. Und
Martha hatte, seit sie sich zum letzten Mal begegnet waren, noch mehr abgenommen, stellte Lexi neidisch fest. In ihrem
Weitere Kostenlose Bücher