Was sich liebt das raecht sich - Roman
bist? Bryan Loveton wurde inzwischen wegen Dopings disqualifiziert, weshalb jetzt du der Erste bist.«
»Aber das heißt …«
»Dass du soeben eine Million gewonnen hast«, klärte ihn Luisa lachend auf.
»Und dazu kommen noch eine Reihe durchaus lukrativer Werbeverträge«, fügte Jerry trocken hinzu.
Ace atmete erleichtert auf. »Gott sei Dank. Dann kann ich mich endlich von meinem Vater befreien.« Er wandte sich wieder an den Arzt. »Wie sieht’s aus, Doc? Kann ich fliegen oder nicht?«
Als er in drei Paar erwartungsvoller Augen sah, brachte es der Arzt nicht übers Herz, Ace die Bitte abzuschlagen, aber trotzdem sprach er eine Warnung aus. »Sie müssen allerdings sehr vorsichtig sein. Sie hatten einen schweren Schock, also gehen Sie die Dinge besser erst mal langsam an.«
Ace riss sich das weiße Hemd vom Leib, und es war ihm vollkommen egal, dass er den anderen einen freien Blick auf seinen splitternackten Körper bot. »Ich tue alles, was Sie sagen, Doc, alles, was Sie sagen.« Er zog sich so schnell es ging im Sitzen an und bekam dabei den Mund ganz einfach nicht mehr zu. »Ich weiß nicht, ob sie mir je verzeihen wird, aber ich muss es versuchen, oder nicht? Ich muss sie davon überzeugen, dass ich sie über alles liebe und dass nichts mehr von Bedeutung ist, was mein Vater sagt.« Er richtete sich auf und fügte ernst hinzu: »Ich meine, ich möchte euch ganz sicher nicht zu nahetreten, Leute, doch ohne Iris ist mein Leben einfach nichts.«
Jerry drückte ihm die Schulter. »Keine Bange, Ace. Wir kriegen sie bestimmt zurück.«
Auch Luisa nickte, obwohl sie sich nicht so sicher war. Schließlich kannte sie Iris, und obwohl die Freundin Ace von ganzem Herzen liebte, fiele es ihr ganz bestimmt nicht leicht, ihm zu verzeihen, dass sie derart von ihm verraten worden war. Trotzdem sagte sie: »Zu dritt überzeugen wir sie ganz bestimmt.«
Jerry und sie sahen einander ängstlich an, denn es würde ganz bestimmt nicht leicht, Iris dazu zu bewegen, dass sie Ace noch eine Chance gab. Trotzdem holte Jerry einen Rollstuhl, setzte seinen Freund hinein, sie verließen das Krankenhaus und buchten ihren Flug.
20
Zitternd vor Aufregung verfolgte Caitie, wie die ersten Gäste kamen. Die Frauen trugen farbenfrohe Sommerkleider und High Heels, die Männer ordentlich gestärkte, weiße oder blaue Hemden über dunklen Hosen, und die Kinder gaben sich die größte Mühe, ihren Sonntagsstaat zu ruinieren, und krabbelten lachend unter den Büfetttischen herum.
Das Zelt, das auf der mit Glockenblumen übersäten Wiese am Waldrand in der Nähe von Shays Cottage stand, wirkte wie aus einer anderen, verwunschenen Welt. An dem mit silbernen Sternen übersäten dunkelblauen Baldachin hingen lange glitzernde Schnüre, an denen Kristalle funkelten. Die Wände waren dicht mit üppig grünem Blattwerk ausgekleidet, auf strahlend weißen Säulen prangten Sträuße pinkfarbener und weißer Lilien, violetter Iris und Zweige duftenden Lavendels, und für die Beleuchtung hatte Tavvy entlang der vier Seiten sowie über der großen Bühne mit kleinen Lampions behängte Lichterketten gespannt.
Als Caities Blick auf ihre Schwester fiel, stockte ihr der Atem. In dem weich fließenden dunkelblauen Kleid, auf dessen Oberteil passend zu ihrem silbernen Gürtel silberne Sterne glitzerten, wirkte sie zerbrechlich, aber gleichzeitig atemberaubend schön. Durch die schmalen Träger und den tiefen V-Ausschnitt wurden ihre schlanken Arme vorteilhaft betont, und um ihren schmalen Hals trug sie eine lange Kette mit einem Stern aus schimmerndem
Kristall. Das blonde Haar hatte sie sich mit strassbesetzten Kämmen aufgesteckt, ein paar feine Strähnen vorsichtig wieder herausgezupft und ihre bernsteinfarbenen Augen silbrig blau geschminkt.
Caitie seufzte. Hoffentlich hielt Iris bis nach ihrem Auftritt durch. Sie blickte abermals in Richtung Eingang und entdeckte Charlie und Susannah Valentine. Auch die beiden sahen fantastisch aus, sie in einem stilvollen roten Kleid, das ihre frisch blondierten Haare und die stark geschminkten Augen vorteilhaft zur Geltung kommen ließ, und er in einem dunklen Anzug, einem strassbesetzten T-Shirt sowie schwarzen Baseballschuhen. Mit seinem braunen Haar wirkte er Jahre jünger und auf elegante Weise hip.
Die Zwillinge, die hinter ihren Eltern kamen, trugen leuchtend blaue Minikleider sowie brandneue hochhackige Louboutins, wie man an den typischen roten Sohlen sah. Sie marschierten geradewegs in Richtung des
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