Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
Vom Netzwerk:
flatternd auf.
    Jerry war so glücklich, dass ihm vollkommen egal war, ob Ace sein Geständnis mitbekommen hatte oder nicht.
    »Ich hole einen Arzt!« Luisa stürzte aus dem Raum, und
innerhalb weniger Sekunden kamen eine Reihe Leute angerannt und umrundeten das Bett. Jerry war sich sicher, dass eindeutig viel zu viele Schwestern mitgekommen waren und dass er eindeutig zu viel Bein und Busen unter ihren Kitteln sah. Ace wurden Stethoskope auf die Brust gedrückt, sein Puls wurde gemessen, und am Fußende des Betts rangen zwei Schwestern um die Karte mit den Daten des Patienten, ehe eine sie der anderen wenig sanft entriss und mit gewichtiger Miene ein paar neue Zahlen niederschrieb.
    Einer der Ärzte beugte sich zu Ace herab. »Mr Harrington? «
    »Ace … ich heiße Ace … «, murmelte der Patient.
    Der Doktor nickte Jerry zu. »Das ist ein sehr gutes Zeichen. Er weiß noch, wer er ist.«
    Jetzt schlug Ace die Augen richtig auf. »Natürlich weiß ich, wer ich bin.« Dann sah er all die Leute in dem Zimmer an. »Aber ich weiß nicht, wo ich bin.« Als sein Blick auf ein Gesteck mit Engelsflügeln fiel, entfuhr es ihm: »Mein Gott, ich bin doch wohl nicht tot?«
    Jerry lachte unter Tränen. »Nein, du bist nicht tot. Du hast deinen Wagen bei dem Rennen in Michigan gegen eine Betonmauer gesetzt.«
    »In Michigan?«
    Verwundert, weil das Personal des Krankenhauses derart hektisch war, stützte sich Ace auf einem Ellenbogen ab. Nachdem sich die Ärzte vergewissert hatten, dass er tatsächlich in Ordnung war, gelang es Jerry, alle wieder vor die Tür zu scheuchen, auch wenn er bei einer drallen Schwester beinahe Gewalt anwenden musste, als sie unter dem Vorwand, dass sie schnell noch Fieber messen müsste, noch einmal allein ins Zimmer kam.
    »War das wirklich eine Schwester?«, fragte Ace benommen. »Oder vielleicht rufe ich besser Hugh Hefner an und
bedanke mich dafür, dass er mir eins von seinen Bunnys überlassen hat.«
    Vollkommen erschöpft nahm Jerry auf dem Bettrand Platz. »Ace, was hast du dir dabei gedacht, einfach gegen diese Wand zu rasen?« Er sah ihn durchdringend aus seinen blauen Augen an. »Ich weiß nicht, woran du dich noch erinnern kannst, aber sie haben gesagt … sie haben gesagt, es hätte ausgesehen, als hättest du es absichtlich gemacht.«
    Ace ließ sich wieder in die Kissen sinken. Er wusste noch genau, wie das Rennen abgelaufen war. Wusste noch genau, dass er unglücklich gewesen war und es ihn nicht mehr interessiert hatte, ob er am Leben war oder während des Rennens starb. Weil sein Leben so, wie er es sah, sowieso vorüber war. Er hatte stets versucht, Eindruck bei Judd zu schinden und ihn dadurch stolz auf sich zu machen, dass er sich als Rennfahrer und Playboy einen Namen machte, doch jetzt war er für ihn gestorben. Denn er hatte es ganz einfach nicht geschafft, Iris zu verlassen, obwohl das Judds Wunsch gewesen war.
    Aber noch viel schlimmer war, dass er von ihr verlassen worden war. Von der einzigen Frau, die er jemals geliebt hatte, der Einzigen, die ihn verstand und der nicht nur seines Namens und seiner Karriere wegen etwas an ihm lag. Tatsächlich hatte Iris ihn trotz seines Namens gerngehabt und obwohl ihre Familie nicht gewollt hatte, dass sie mit ihm zusammen war.
    Er wandte sich von Jerry ab. Auch während des Rennens hatte er die ganze Zeit an sie gedacht, und dann hatte er mit einem Mal einen Entschluss gefasst, einen derart weitreichenden Entschluss, dass er darüber die Kontrolle über den Wagen verloren hatte und gegen die Betonmauer gefahren war. Er erinnerte sich noch genau an die unendliche Erleichterung, die er empfunden hatte,
ehe sein Gefährt mit einem Mal quer über die Bahn geschossen war.
    Jerry blinzelte verwirrt. Verdammt, was ging Ace gerade durch den Kopf? »Hast du es absichtlich gemacht? Wenn ja, bringe ich dich eigenhändig um. Denn das wäre derart selbstsüchtig gewesen, dass ich gar nicht in Worte fassen kann, wie wütend ich …«
    »Natürlich habe ich es nicht absichtlich gemacht!«, fiel Ace dem Freund ins Wort und griff sich an den Kopf. »Himmel, ich habe das Gefühl, als wäre ich mit meinem Schädel ohne Helm gegen die Wand gekracht. Aber ernsthaft, Jerry, wofür hältst du mich?« Er entdeckte, dass noch jemand hinter Jerry stand, und wurde kreidebleich. »Luisa! Was machst du denn hier? Ist Iris …?«
    »Sie ist noch immer in England«, gab Luisa traurig zu. »Tut mir leid, Ace. Ich habe mehrmals bei ihr angerufen, doch sie weigert sich

Weitere Kostenlose Bücher