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Was sich liebt das raecht sich - Roman

Was sich liebt das raecht sich - Roman

Titel: Was sich liebt das raecht sich - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Wagstaff
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hätte – die so aussähe wie diese junge Frau –, ließe er sie keinen
Moment aus den Augen. Und vor allem ließe er sie nicht in die Musikbranche mit ihren zweifelhaften Lockungen und haufenweise Männern, die sich jedes junge Mädchen nahmen, das sich ihnen bot. Verflucht, man brauchte sich schließlich nur anzusehen, was aus Britney Spears geworden war. Dann verdrängte er jedoch diesen Gedanken, denn wenn Lochlin, ganz egal aus welchen Gründen, zögerte, mit seiner Tochter ins Geschäft zu kommen, konnte das für ihn und seine Pläne schließlich nur von Vorteil sein.
    Offenbar hatte er mehr Asse im Ärmel als bisher vermutet, dachte er. »Nun, falls Sie einen Plattenvertrag mit Ihrem Vater wollen, ist das natürlich Ihre Entscheidung, und ich würde mich Ihnen nicht in den Weg stellen. Aber dessen ungeachtet bin ich derart von Ihren Fähigkeiten überzeugt, dass ich bereit bin, Ihnen eine Reise nach Los Angeles zu finanzieren«, kartete er lässig nach. »Pia Jordan ist eine persönliche Freundin von mir, und ich weiß, dass es ihr eine Ehre wäre, mit jemandem zu arbeiten, der eine solche Stimme hat wie Sie. Außerdem hat sie erstaunliche Kontakte in der Branche, und ich gehe sicher davon aus, dass sie Ihnen ein paar große Gigs und Auftritte verschaffen kann.«
    Wie nicht anders zu erwarten, riss Iris bei diesem Angebot die bernsteinfarbenen Augen auf. Pia Jordan war L. A.s heißester Stimmcoach, und die Ausbildung bei ihr war praktisch ein Garant für weltweiten Erfolg. Der kleine Fisch würde den Köder schlucken, davon war Judd überzeugt. Weil das Angebot, mit dieser Frau zu arbeiten, ganz einfach zu verlockend war.
    »Denken Sie darüber nach. Und falls Sie es sich in den nächsten Wochen noch mal anders überlegen, rufen Sie mich einfach an«, beendete er das Gespräch, machte auf dem Absatz kehrt und ging davon.

    Unfähig, ein Wort zu sagen, starrte Iris abwechselnd auf seinen breiten Rücken und die Karte, die sie in den Händen hielt. Hatte sie eben wirklich ein Fremder angesprochen und ihr die Erfüllung ihres größten Traums in Aussicht gestellt? Ihr die Gelegenheit geboten, sich von einer Lehrerin ausbilden zu lassen, die sie seit Jahren respektierte, und ihr die Möglichkeit, vor großem Publikum zu singen, in Aussicht gestellt? Beinahe hätten ihre Beine ihren Dienst versagt. Sie musste ihren Vater finden und ihm von dem Angebot erzählen. Denn dann müsste er ihr endlich den Vertrag mit seiner Firma geben, oder etwa nicht?
    Vollkommen benommen von der Riesenchance, die ihr mit einem Mal geboten worden war, bahnte sie sich einen Weg durch das Gedränge und sah sich nach ihrem Vater um.
     
    »Verdammt, zieht euch gefälligst etwas Anständiges an«, zischte Susannah Valentine, als sie die Outfits ihrer Töchter sah. Skyes und Abbys identische, leuchtend rote Kleider waren so tief ausgeschnitten, dass man praktisch ihre Nabel sehen konnte, und der kurze Saum bot einen freien Blick auf ihre gebräunten Pobacken.
    »Ach, Mummy, sei doch keine solche Spielverderberin«, gab Skye schmollend zurück. Obwohl sie nur zwei Minuten älter als die Schwester war, konnte die sich stets darauf verlassen, dass sie sie mit verteidigte. »Über Mode kann man schließlich nicht streiten, und würdest du etwa wirklich wollen, dass wir wie zwei Vogelscheuchen auf der Feier rumlaufen?«
    Abby nickte derart heftig, dass beinahe eine ihrer stark gebräunten Brüste aus dem Oberteil des Kleides fiel.
    »Himmel, geht mir einfach aus den Augen, bevor ich uns allen den Gefallen tue und das Jugendamt verständige.
« Susannah seufzte resigniert, als die beiden auf ihren hochhackigen Schuhen von dannen wackelten. Sie wünschte, ihre Töchter hätten nicht Charlies modischen Geschmack geerbt. Sie liebte sie abgöttisch, machte sich aber trotzdem Gedanken darüber, was irgendwann einmal aus ihnen werden sollte, denn ein hübsches Äußeres allein genügte meistens nicht.
    Sie strich über ihr eigenes scharlachrotes Kleid von Dolce & Gabbana, setzte ein Lächeln auf und ging auf ihre amerikanischen Nachbarn zu. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, doch von der scheuen Kitty Harrington mit den sanften grauen Augen und dem pfirsichweichen hellen Teint war sie ehrlich überrascht.
    »Es ist mir wirklich eine Freude, Sie kennenzulernen«, erklärte sie mit warmer Stimme und nahm Kittys Hand.
    Kitty, die sich in ihrem eleganten schwarzen Kleid und mit dem diamantbesetzten Choker plötzlich ziemlich langweilig vorkam,

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