Was sich liebt das raecht sich - Roman
Warnungen von Freunden und Verwandten innerhalb von einem Jahr zu seiner Frau gemacht.
Leo drückte die Zigarre unglücklich im Aschenbecher aus. Er hatte zu hart gearbeitet und zu viel von sich selbst in die Beziehung investiert, um Lexi zu verlieren.
Jetzt aber fragte er sich, als er aus dem Fenster in die leere Einfahrt sah, ob es all das wert gewesen war. Vielleicht hatte es Lexi ja tatsächlich nur auf seinen Reichtum abgesehen. Vielleicht war das Unvorstellbare ja wirklich wahr, und er war nur zu blind gewesen, um es bereits eher zu erkennen. Plötzlich dachte er an Kitty Harrington, die nette Frau, der er im Dorfladen begegnet war. Vielleicht war sie sogar zu nett gewesen, überlegte er. Und vielleicht war er das auch. Denn es wirkte immer so, als ob die ganze Welt einen riesengroßen Haufen auf Menschen wie Kitty und ihn schiss.
Er schenkte sich ein Glas Rotwein ein. Schließlich konnte er ja nichts anderes tun, als zu warten und hoffen, dass sein ungutes Gefühl ihn trog.
Ohne auch nur einen Gedanken an Leo zu verschwenden, gab Lexi die Adresse des Hotels in ihr Navi ein. Das Einzige, woran sie denken konnte, waren Sebastians Millionen … oder eher Milliarden . Sie blickte in den Rückspiegel des Wagens und fand, sie sähe einfach fantastisch aus. Sie hatte ihre Haut mit Laura-Mercier-Schokoladentrüffel-Körpermilch getränkt und trug außer neuen Kontaktlinsen, die ihre Augen grüner als gewöhnlich leuchten ließen, die denkbar nuttigste rote Unterwäsche unter ihrem bereits atemberaubenden Kleid.
Um ja nicht zu spät zu dem Hotel zu kommen, überfuhr sie gnadenlos zwei rote Ampeln und hielt direkt vor dem Eingang an. Da sie von Sebastian eine SMS bekommen hatte, der zufolge er in seinem Porsche hinten auf dem Parkplatz stand, stöckelte sie eilig um das Haus.
Er bedeutete ihr einzusteigen und zog dann die Tür so schnell wieder ins Schloss, dass sie nur hoffen konnte, ihr teures Kleid wäre dabei nicht zu Schaden gekommen.
»Können wir jetzt vielleicht ins Hotel gehen?«, fragte sie.
»Nein.« Sebastian unterzog sie einer eingehenden Musterung.
Lexi sah sein karottenrotes Haar, erinnerte sich aber daran, dass der Mann der Erbe eines riesigen Vermögens war. »Und warum nicht?«
»Weil ich es mir nicht leisten kann, dass der Name des Hotels auf meiner Kreditkartenabrechnung erscheint«, erklärte er ihr ungerührt. »Vielleicht würde Martha die Abrechnung ja sehen und versuchen, sich von mir scheiden zu lassen, deshalb bleiben wir besser hier.« Als er ihre entsetzte
Miene sah, spielte er seine Trumpfkarte aus: »Weißt du, wie viel ich wert bin, Lexi?«
Lexi lenkte ihren Blick auf das Armaturenbrett. Verdammt, sie wünschte sich, er würde es ihr sagen, denn dann könnte sie entscheiden, ob sich eine schnelle Nummer hier in seinem Wagen für sie lohnte oder nicht.
Sebastian warf einen Blick auf ihre langen, angenehm gebräunten Beine, von denen eines unter dem Schlitz in ihrem Kleid deutlich zu sehen war. Ihre wohlgeformte Wade und der schlanke Schenkel riefen glühendes Verlangen in ihm wach, daher erklärte er: »Ich schwimme in Geld, wenn du es wissen musst. Ich habe mehr Kohle, als du dir erträumen kannst.«
Lexi knabberte nachdenklich an ihrer dick geschminkten Lippe, und ihr Blick fiel auf seine Rolex. So, wie Sebastian sich benahm, konnte ihr jede Lust vergehen. Sie hatte sich einen romantischen Abend mit dem Typen vorgestellt, obwohl er alles andere als ihr Traummann war. Und sie wäre sogar froh, wenn ihm Martha auf die Schliche käme, denn dann würde er sich scheiden lassen, wäre frei für sie, und sie könnte endlich das Leben leben, auf das sie schon immer scharf gewesen war. Leo war einer der wunderbarsten Menschen, denen sie jemals begegnet war, aber sie hatten kaum etwas gemeinsam, und er bot ihr einfach nicht den Glamour, an dem ihr so viel lag. Es ging im Grunde darum, ob einem die exklusive Yacht lieber als ein teures Auto und ein schwerer Diamantring wichtiger als ein Paar diskreter Ohrenstecker war. Und nachdem schon Leo wegen der Millionen, die er selbst verdient hatte, durchaus attraktiv für sie gewesen war, kam ihr Sebastian mit seinem Treuhandfonds und seinem reichen Dad wie der reinste Sexgott vor.
Lexi sah ihn von der Seite an, und ihr wurde bewusst, dass es für ihn bisher noch keinen Grund für eine Scheidung
gab. Deshalb zog sie den Rock ihres Dior-Kleids hoch, löste den Träger in ihrem Genick, worauf das Oberteil an ihr herunterglitt und er einen
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