Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
zerknülltes Taschentuch aus ihrer Manteltasche. »Der arme Embryo C! Was ist mit dem kleinen Yehuda passiert?«
Ein Kloß stieg Peggy in den Hals. »So darfst du nicht denken. Du hast zwei Babys! Das ist ein Wunder!«
»Ich weiß!«, schluchzte Bex, und lachte dann, und Peggy und Josh lachten auch, wischten sich über die Wangen und räusperten sich, und dann kam der Zug an ihrer Haltestelle an, Neunundsiebzigste Straße.
»Du solltest dich festhalten«, sagte Josh seiner Frau, als sie die Treppe der U-Bahn-Station hinaufgingen. »Du trägst wertvolle Fracht.«
»Ich bin keine neunzig, Schatz.« Bex ergriff den Handlauf, aber es war zu spät für Peggy - die Antwort ihrer Freundin hatte sie an Miss Abigail erinnert, und der Gedanke an Miss Abigail brachte sie zu Luke, und beim Gedanken an Luke wollte sie noch weiter weinen, ein Luxus, den sie sich selbst nicht erlaubte, weil die Vorstellung sie wütend machte, dass sie wegen eines so unwichtigen Menschen wie Luke Sedgwick Tränen vergoss. Vor allem, wo sie doch Brock liebte.
Bei ihrem Besuch bei Jon-Keith am nächsten Tag betrachtete sie sich selbst im Salonspiegel, während ihr Friseur an ihrem ewig stumpfen Haar herumzupfte.
»Wir müssen dir sofort einen Termin reservieren«, verkündete er. »Die letzten Strähnen darfst du dir frühestens zwei Tage vor der Hochzeit machen lassen, sodass absolut kein Ansatz zu sehen ist. Weißt du, was passiert, wenn du auch nur einen Viertel Zentimeter Ansatz hast? Das ist auf allen Fotos als schwarze Linie auf der Mitte deines Kopfes zu sehen. Das ist ein Albtraum. Macht ihr Farb- oder Schwarz-Weiß-Fotos? Es ist noch schlimmer bei Schwarz-Weiß.«
»Ich weiß es nicht.«
Jon-Keith sah sie ungläubig an. »Okay, ich mache es bei Bräuten jedenfalls immer so, dass ich vom letzten Termin zwei Tage vor der Trauung zurückzähle und in sechswöchigen Abständen einen Termin vereinbare. Wann ist der Hochzeitstermin?«
»Ich weiß nicht genau.« Peggy runzelte die Stirn. Vielleicht wurde es Zeit, etwas gegen diese Falten zu tun. Bräute hatten keine Sorgenfalten zu haben. »Wir haben gerade erst beschlossen, dass es im Juni sein soll.«
Jon-Keith kniff ein Auge zusammen, was ihn noch mehr wie ein Pirat aussehen ließ als sonst. »Aber ihr müsst einfach einen Termin festlegen. Wahrscheinlich sind die besten Locations schon ausgebucht. Weißt du, wie lange es dauert, ein Brautkleid anfertigen zu lassen? Monate. Du hättest dir das Kleid, na ja, gestern aussuchen müssen, und das kannst du erst tun, wenn du entschieden hast, wo du heiratest, weil die Umgebung die Gestaltung des ganzen Tages festlegt, und Gott helfe dir, wenn du nachher in einem Abendkleid bei einer Strandhochzeit stehst!« Er schob ein Stück Alufolie unter eine Haarsträhne und strich Farbe darauf. Peggy fühlte sich wie ein Truthahn, der gerupft wird.
Am nächsten Tag nach der Arbeit ging Peggy an einem Zeitungsstand vorbei und kaufte alle Brautmagazine, die sie finden konnte, kam nach Hause und setzte sich an den Couchtisch. »Wie findest du dieses Kleid?« Sie riss eine Seite heraus und hielt sie hoch.
Bex lag auf der Couch, vertieft in einen Schwangerschaftsratgeber. »Hier steht, dass ich jeden Tag sechshundert Kalorien extra essen soll, dreihundert pro Baby. Ich esse sechshundert Kalorien extra schon zum Frühstück!«
»Oh, nein!« Peggy ließ die Magazinseite zu Boden fallen. »Im Juni sind es nur noch vier Wochen bis zum ausgerechneten Geburtstermin!«
»Wahrscheinlich sind die Kinder da schon auf der Welt. Die Ärztin hat meinen Termin korrigiert; sie sagt, die meisten Zwillinge werden früher geboren.«
Peggy spürte das vertraute ängstliche Kribbeln in den Lungen. Wie sollte sie ohne Bex heiraten? »Wir können die Hochzeit verschieben.« Sie fühlte sich schon besser, weil sie es laut gesagt hatte. In der Aufregung an Silvester hatte sie noch ein Detail vergessen: wie sie ihren Eltern erklären sollte, dass sie innerhalb weniger Monate nicht nur nicht mehr Mrs. Sedgwick sein, sondern Mrs. Clovis werden würde. Wie ihre Eltern darauf reagieren würden, war die große Frage. Sie hatten Brock immer gemocht, aber sie schienen sich während ihres Besuchs an Weihnachten auch mit Luke und Miss Abigail angefreundet zu haben. Und sie würden sehr erstaunt über die schnelle Annullierung sein.
»Wir könnten im Herbst heiraten«, schlug sie Bex vor.
»Während der Football-Saison? Das wird nicht klappen.«
Das perfekte Braut-Model auf der
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