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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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Türrahmen. So gibt er sich schon, seit er dreizehn ist, dachte Luke. Wird er das denn nie leid?
    »Ball der Hoffnung.« Carrie kam mit einem hungrigen Glitzern in ihren Raubsaurier-Augen zu ihnen, um Luke den Mantel abzunehmen, dicht gefolgt von Liddy, was Hubbard die Möglichkeit gab, an die Bar zu gehen. »Er findet im Herbst statt. Du kommst doch, Luke? Auch ohne ...« Carrie ließ den fehlenden Namen für sich selbst sprechen.
    »Peggy«, sagte Luke. »Du meinst ›ohne Peggy‹.«
    Liddy hakte sich bei ihm ein. »Es werden auch alleinstehende Frauen da sein. Ich persönlich kenne drei, die dich unglaublich gerne kennenlernen würden. Bist du Kiki Spencer mal begegnet? Sie wird dir gefallen, Luke. Sie ist eine von uns, weißt du.«
    Etwas Heißes und Gefährliches brannte plötzlich in Lukes Brust. »Nein. Weiß ich nicht. Ich habe dieses ›uns‹ nie wirklich verstanden. Du könntest mir einen großen Gefallen tun und es mir erklären.«
    Liddy und Carrie tauschten Blicke. Liddy knibbelte an einem Niednagel.
    »Na, uns«, übernahm Carrie. »Eine von uns. Jemand wie wir.«
    Das heiße, gefährliche Ding brannte noch heißer, ein wütendes Insekt, das in ihm summte. Eine Hornisse - nein, eine Wespe. Ich bin ein gemeiner, wütender WASP, dachte Luke mit einem befreiten Gefühl. Er sagte: »Im Gegensatz zu Leuten, die nicht wie ›wir‹ sind. Wie Tiffany Ver Planck zum Beispiel.«
    »Genau!« Liddy sah schockiert darüber aus, ihre Zustimmung laut geäußert zu haben, als hätte sie diese Beobachtung - dass Tiffany Ver Planck »definitiv nicht eine von uns ist, meine Liebe« - noch niemandem mitgeteilt.
    »Die heute Abend nicht hier ist, wie ich sehe.«
    »Nein, natürlich nicht!« Carrie warf ihm ein bösartiges Lächeln zu. »Sie gehört nicht zu den Töchtern von Neuengland. Und Tom ist nicht in der Stadt, also dachten wir, wir nutzen die Gelegenheit und halten eine Komiteesitzung ab.«
    »So fühlt sich niemand außen vor.« Liddy war offensichtlich zufrieden mit ihrer eigenen Erklärung und sah aus, als würde sie jetzt, nachdem sie sich deutlich geäußert hatte, gerne in die Küche der Eatons fliehen. Die altehrwürdigen Regeln der Etikette schrieben vor, dass Luke ihr jetzt genau das gestatten musste, aber Luke hatte sich sein ganzes Leben lang an die Regeln gehalten. Er hatte die Regeln satt.
    »Sag mir, Liddy. War Peggy eine von uns?«
    Die beiden Frauen sahen sich an.
    »Ehrlich?« Liddy zögerte.
    »Natürlich«, versicherte Luke ihr.
    »Sie hat gegen dich auf der Gemeindewiese demonstriert. Sie hat auf dem Empfang deiner Großtante zu viel Bein gezeigt. Bei dem Picknick war sie eine Spielverderberin ...«
    »Ihr war kalt«, versuchte Luke sie zu unterbrechen.
    »... und sie hat sich viel zu gut mit Tiffany verstanden.« Liddy ließ sich nicht mehr aufhalten. »Wir haben versucht, sie zu den Töchtern von Neuengland einzuladen, aber sie schien überhaupt kein Interesse daran zu haben. Als hätte sie keine Ahnung, was für eine Ehre das ist. Nicht alle Frauen können eine Tochter von Neuengland sein.«
    »Nein«, meinte Luke. »Ich schätze, das können nicht alle.«
    Carrie hakte sich bei ihm ein. »Wirklich, Luke. Ohne sie bist du besser dran.«
    »Zeit für die Komiteesitzung!«, rief Creighton Simmons aus der Küche.
    »Zeit fürs Pokerspiel!«, äffte Hubbard sie mit hoher Stimme von seinem Platz am Tisch im Esszimmer der Eatons nach. Simmons und Eaton saßen auch bereits daran. Ein Stuhl, Lukes, war noch leer.
    Luke zögerte.
    Eaton gab die Karten. »Bist du dabei oder nicht, Sedgwick?«
    Alle Augen im Raum - die der Freunde, die er sein Leben lang kannte; die ihrer Frauen, die er sein halbes Leben lang kannte - ruhten auf ihm.
    »Spielt ohne mich«, meinte Luke.
    Er wusste nicht genau, warum er gegangen war, aber auf dem Weg zurück nach New Nineveh überkam ihn ein berauschendes Gefühl von Freiheit, das er nicht mehr verspürt hatte, seit er damals nach der Führerscheinprüfung zum ersten Mal allein im Auto gesessen und realisiert hatte, dass er hinfahren konnte, wohin er wollte, ohne dass es ihm jemand verbieten konnte. Jetzt hatte er das befreiende Gefühl, seinen Freunden entfremdet zu sein. Er brauchte sie, wenn er wollte, nicht mehr wiederzusehen. Er würde sie nicht vermissen. Mit Ver Planck würde er befreundet bleiben - dem Einzigen, den er wirklich mochte. Der Rest, na ja, vielleicht hatte er von ihnen bekommen, was er brauchte.
    Als sein Handy klingelte, ging er abwesend ran. Das

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