Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
erklärt.
»Und sie hat alles Quibble hinterlassen? Kannst du das nicht anfechten?«
»Ich könnte es. Und ich würde vermutlich gewinnen. Aber ich will nicht. Wenn du das tun willst, kann ich dich daran nicht hindern.«
Sie hatte ohne nachzudenken abgelehnt. Sie bekam vielleicht nicht ihre Million Dollar, aber sie würde nachts noch schlafen können.
»Wie geht es dir?«, hatte Luke gefragt.
Sie wollte ihm sagen, dass es sich komisch anfühlte, die Wochenenden in der Stadt zu verbringen. Sie wollte ihn fragen, ob die Rothaarige glücklich war, ihn wieder ganz für sich allein zu haben. Sie wollte ihm gestehen, dass sie seine Gesellschaft vermisste, dass sie ihn vermisste. »Alles läuft gut. Ich habe viel um die Ohren, wegen der Hochzeitsvorbereitungen und so. Wie geht es dir? Kommst du zurecht? Isst du auch was?«
»Warum sollte ich nichts essen?«
Jetzt entrollte Peggy das »Geschäftsaufgabe«-Banner, das sie für das Schaufenster bestellt hatte, und suchte in der Schublade unter der Kasse nach Klebeband. »Ich hätte nie etwas so Dummes tun und mit einem Fremden wegen des Geldes verheiratet bleiben sollen.« Sie konnte Bex nicht in die Augen sehen. »Ich hätte wissen müssen, dass es nicht funktioniert.«
»Hör auf. Du hast eine Gelegenheit ergriffen, und es hat sich nicht ausgezahlt. Also machen wir eben alle etwas anderes. Ich bleibe für eine Weile mit den Babys zu Hause, bis wir wissen, was wir als Nächstes machen. Und du genießt es, Mrs. Clovis zu sein.«
»Stimmt«, sagte Peggy, als die Türglocke erklang. Sie sah nicht auf - was brachte es noch, freundlich zu Kunden zu sein, wenn der Laden in wenigen Wochen dichtmachte? Außerdem waren die Verkäuferinnen bei Bath richtiggehend unfreundlich, und das Geschäft brummte.
Mit einem kleinen Stöhnen hob Bex einen geschwollenen Fuß an und versuchte, ihn auf das gegenüberliegende Knie zu legen, gab jedoch auf halbem Wege auf. »Es sei denn«, fuhr sie fort, »du hättest es dir anders überlegt.«
Mit Brock, meinte Bex. Es war das erste Mal seit der Verlobung, dass Bex etwas Negatives sagte. Peggy hatte gewusst, dass ihre Freundin es früher oder später tun würde. »Ich habe es mir nicht anders überlegt«, erklärte sie. Und das hatte sie auch nicht. Hatte sie nicht gerade erst ihre Flitterwochen gebucht? Brock und sie würden eine Woche in Mexiko verbringen. Sie würden eine ganze Woche zusammen haben, bevor er wegen der Baseball-Saison wieder losmusste.
»Was anders überlegt?«, fragte eine Stimme.
Bex und Peggy blickten beide zum ersten Mal die Kundin an.
»Bitte sag mir, dass du wieder zu Luke zurückgehst«, bat Tiffany Ver Planck.
Am Tag, als der Regen aufhörte, zog Luke seine Gummistiefel an und watete in die Stadt zur Bücherei. Die Demonstranten waren wieder da, und ihre Zahl war gewachsen. Waren es vorher nur eine Handvoll Protestler gewesen, so zogen jetzt Dutzende ihre schlammigen Kreise über das noch schlummernde Gras. Luke fiel auf, dass das »STOPPT die Sedgwicks«-Schild durch ein »STOPPT Budget Club« ersetzt worden war - vermutlich auf Drängen von Angelo und Annette, und das war sehr viel besser, als den eigenen Namen überall auf der Gemeindewiese zu lesen. Er nickte Annette zu, die lächelte, aber eine Reihe von Leuten übersah ihn ganz bewusst. Spontan beschloss Luke, höchstens noch bis Ende Juni in New Nineveh zu bleiben.
»Rettet unsere Stadt! Rettet unsere Stadt!«, riefen die Demonstranten.
Als er Luke sah, ließ Angelo sein Schild sinken, und die beiden gingen ein Stück weg von der Protestaktion. »Tut mir wirklich leid, das mit Peggy. Ich habe es von den Leuten bei Seymour's gehört, und Annette weiß es von Debby.« Er deutete auf die Besitzerin des Käseladens. »Wir fühlen alle mit dir. Zuerst deine Großtante und jetzt das.«
»Mir geht es gut.« Luke zuckte mit den Schultern und redete schnell weiter, bevor Angelo noch mehr Mitgefühl zum Ausdruck brachte: »Ich bräuchte allerdings Hilfe im Haus, bevor ich in zwei Monaten ausziehe. Ich zahle dir, was du willst. Interessiert?«
»Du ziehst aus?« Unter dem Schirm seiner Red-Sox-Kappe wirkte Angelo verwirrt. »Wohin willst du denn?«
»Zurück nach Hartford. Nur, bis ich entschieden habe, was ich machen werde.«
»Du meinst, du wirst nicht länger im Haus wohnen?«
Luke gab sich Mühe, seine Stimme unbeschwert klingen zu lassen. »Wie es scheint, hatte Abby andere Pläne. Aber ich würde es gerne in einem guten Zustand hinterlassen. Hilfst
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