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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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musste Hubbard sein, der mit ihm schimpfen wollte, weil er nicht zum Pokern geblieben war.
    »Hier ist Bex«, sagte die Anruferin. »Du musst etwas wegen Peggy unternehmen.«
    Sein dummes Herz schlug schneller, als er Peggys Namen hörte. Er schwieg und vergaß für einen Moment, dass Bex in der Leitung war.
    »Stimmt es, dass du sie liebst?«
    Die Frage erschütterte ihn. Er konzentrierte sich auf die Straße, auf die Art, wie sie auf seine Scheinwerfer zuraste, nur um dann sofort von den Rädern verschluckt zu werden. »Wer behauptet das denn?«
    »Diese Freundin von ihr, Tiffany. Stimmt es?«
    Wann hatte Bex mit Tiffany gesprochen? Luke war verwirrt über all das, vor allem darüber, dass Bex es offenbar angemessen fand, ihm eine so persönliche Frage zu stellen. Sprachen alle Leute auf der Welt offen über ihre privaten Gedanken und Gefühle?
    »Denn wenn du sie liebst, dann musst du ihr das sofort sagen.«
    Ein Reh graste neben der Straße. Bleib da stehen, teilte Luke ihm in Gedanken mit, bis er daran vorbeigefahren war. »Aber sie heiratet doch.«
    »Du kannst sie aufhalten. Komm in den Laden, knie nieder und gesteh ihr, dass du unsterblich in sie verliebt bist, und ich schwöre, sie sagt die Hochzeit ab.«
    »Sie wird die Hochzeit nicht absagen. Sie will diesen Kerl heiraten - Brock.«
    »Falsch. Sie glaubt bloß, dass sie ihn heiraten will. Ich habe mir die ganze Zeit gesagt: Misch dich nicht ein, Bex; sie kommt schon wieder zur Vernunft. Aber sie ist so verdammt begriffsstutzig, dass sie einen Anstoß braucht, eine große, dramatische Geste, sonst erkennt sie es erst, wenn es zu spät ist.«
    Luke lachte über die absurde Vorstellung, dass er so etwas tun sollte. »Wenn du etwas Dramatisches willst, dann sprichst du mit dem Falschen. Ich mag keine dramatischen Gesten, privat nicht, und schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Peggy weiß das.«
    »Wie nennt ihr noch diese Preppy-Hosen, diese, wo das rechte vordere Bein, sagen wir, gelb ist, und das linke vordere rosa, und das rechte hintere Bein ist, ich weiß nicht, grün, und das linke schwarz ...«
    »Fahr-zur-Hölle-Hosen«, unterbrach Luke sie. »Was willst du damit sagen?«
    »Ihr seid Verrückte«, spottete Bex. »Ihr tragt solche Hosen, aber ihr könnt nicht ein kleines ›Ich liebe dich‹ sagen? Sei nicht so ein WASP, Luke. Dir bleiben noch fünf Wochen, dann verlierst du Peggy für immer. Wenn das keine dramatische Geste wert ist, was dann?«

24

 
    Spätfrühling, Mai

 
    Peggy war an einem Punkt ihrer Hochzeitsvorbereitungen angelangt, an dem sie sich kein bisschen mehr für ihre Hochzeit interessierte. Sie freute sich nur noch darauf, endlich nichts mehr planen zu müssen.
    Die zu erledigenden Aufgaben waren endlos. Es mussten Papiere beantragt und Anproben gebucht und fehlende Zusagen eingeholt (warum konnten Leute nicht einfach Ja oder Nein sagen?) und der Sitzplan geändert werden. Sie hatte stundenlang mit Sharon Clovis telefoniert, die sie mit Fragen zu dem Blumenschmuck für die Feier löcherte. Sie hatte Anruf für Anruf ihrer Eltern entgegengenommen, die mit ihren Fragen ihr ganzes Leben infrage stellten.
    »Aber Luke und du, ihr liebt euch doch«, meinte ihre Mutter eines Abends zwei Wochen vor der Hochzeit, während Peggy an Bex' Couchtisch saß und Hochzeitsgeschenke in einem besonderen Ordner katalogisierte, den sie extra gekauft hatte, um alles darin festzuhalten, genau wie sie es im Laden tat. Genau wie sie es im Laden getan hatte, korrigierte sie sich selbst: Der Laden würde am Freitag endgültig schließen. Peggy war kaum mit den Schnäppchenjägern fertig geworden, die zu Ladenschließungen kamen und nicht nur die Produkte kauften, sondern auch die Regale und die Lampen - teuer gekleidete Bussarde, die fröhlich den Kadaver zerpflückten.
    Sie fragte sich, ob Luke all die Hochzeitsgeschenke zurückgegeben hatte oder ob sie noch in dem leeren Zimmer im zweiten Stock standen. Sie sollte ihn anrufen, um sicherzustellen, dass er es getan hatte. Nein, das sollte sie nicht. Er hatte gute Manieren. Er würde selbst daran denken.
    »Wir sehen uns bei der Hochzeit, Mom. Fahrt vorsichtig.« Peggy war es leid, dass andere Leute ihr sagten, wen sie liebte. Sie war am Boden zerstört wegen der Schließung des Ladens, erschöpft von den Sechzehn-Stunden-Arbeitstagen. Sie beneidete Brock. Das Filmen der Dokumentation würde noch eine Woche dauern, und wenn er nach New York zurückkam, dann dauerte es nur noch ein paar Tage bis zur

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