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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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rechts führten breite Türrahmen in Zwillingssalons. Vor ihnen verlief eine steile Treppe in einem rechten Winkel und stieg in unsichtbare Etagen auf, während dahinter, auf dieser Etage, ein schmaler Flur weiter in das Haus hineinführte. Peggy hatte den Eindruck, dass es eine wunderschöne Halle war, wenn auch etwas kleiner, als sie es in einem so großen Haus erwartet hätte. Aber als ihre Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnten, entdeckte sie merkwürdige Details: einen braunen Wasserfleck an der Decke, ein riesiges Spinnennetz in der Biegung der Treppe. Das Haus roch nach zehntausend verloschenen Kaminfeuern, mit einem Hauch von Schimmel. Ihr fiel ein, dass sie nicht auf das Datum der Fotos des Heimatvereins geachtet hatte. Sie konnten schon fünfzig oder sechzig Jahre alt sein.
    »Luke!«, rief Miss Abigail. »Hast du eine Reisetasche?«, fragte sie Peggy und rieb die Hände aneinander, so, als rufe sie einen guten Geist. »Ich sage Luke, dass er sie holen soll. Luke!« Der Name hallte durch das Haus.
    Peggy wappnete sich, aber Luke erschien nicht in einer magischen Rauchwolke - oder auf andere Weise.
    »Mach dir nichts draus, Liebes. Würdest du dich nach der Reise gerne ein wenig frisch machen?«
    Peggy konnte sich nicht entscheiden, ob sie froh oder beleidigt über Lukes offensichtliche Abwesenheit war. Sie entschied sich für froh. »Ich würde gerne das Haus sehen.«
    »Sicher, meine Liebe.« Miss Abigail führte Peggy durch den Türrahmen auf der rechten Seite. »Wir fangen hier an, mit dem Herrensalon, in den Silas sich nach dem Dinner mit seinen Gästen zurückzog, während seine Frau Dorothy mit den Frauen in den gegenüberliegenden Damensalon ging.« Die Räume waren düster, mit zugezogenen schweren Vorhängen, aber Miss Abigail sprach, als hätte sie sich die Ausstattung jedes Salons genauso eingeprägt wie die Namen ihrer Vorfahren. »Das Damenpiano bekamen wir 1797 von Gouverneur Wolcott geschenkt. Silas' jüngste Tochter, die arme Temperance, war offenbar sehr talentiert. Kannst du Klavier spielen?«
    »Nur den Flohwalzer.« Peggy wollte nicht fragen, was aus der armen Temperance geworden war.
    »Sehr schön. Dann haben wir wieder Musik im Haus.«
    Eine Bodendiele knarrte, als Miss Abigail Peggy wieder nach draußen in die Halle und den Flur entlangführte, tiefer ins Innere des Hauses hinein. Sie kamen in einen gewaltigen Raum, dessen Größe noch dramatischer wirkte, weil sich niemand darin befand. Es gab zwei separate Sitzgruppen mit Sofas und Sesseln, deren Bezüge zerschlissen waren und aus denen Federn herausragten. Außerdem führte eine ebenso massive und beeindruckende Tür wie die, durch die Peggy das Haus betreten hatte, in einen kleinen, von Unkraut überwucherten Garten.
    »Das hier ist der große Salon.« Miss Abigail blieb vor dem kalten Kamin stehen. »Die Familie veranstaltete hier viele große Gesellschaften. Es gibt auch noch den Ost-Salon, aber den Teil des Hauses benutzen wir nicht mehr. Er wurde für Mitglieder der Großfamilie Sedgwick gebaut, damals, als noch Generationen unter einem Dach lebten. Für Luke und mich und die Katze allein ist er zu groß.«
    »Sie haben eine Katze?«
    »Quibble«, erklärte Miss Abigail. »Du wirst ihn vermutlich nie sehen. Er versteckt sich unter meinem Bett.«
    Der Orientteppich, auf dem Miss Abigail stand, war so ausgetreten, dass man die Rückseite sah. An der Wand hinter ihr zeigten die feinen schwarzen Zeiger einer verstaubten Standuhr auf dreiundzwanzig Minuten nach vier.
    Peggy fand den Raum schrecklich einsam. »Warum hat das Haus noch diese andere Eingangstür?«
    »Das ist kein Eingang, Liebes.« Abigail ging zu der großen Seitentür hinüber und legte ihre faltige Hand dagegen. »Hier werden die Särge rausgetragen.«
    Ihre Führung ging im Esszimmer neben dem großen Salon weiter, von wo aus sie in die Bibliothek gelangten, wo ein Mann, den Miss Abigail als Silas Sedgwick identifizierte, sie von einem Ölgemälde über einem weiteren Kamin böse anstarrte. Das Haus war feucht und kalt, und Peggy hätte gerne einen dickeren Pullover angezogen, aber Miss Abigail, der die Kälte nichts auszumachen schien, führte sie durch einen weiteren Flur in ein vollgestelltes Wohnzimmer, in dem noch mehr Gemälde hingen.
    Alle auf diesen Bildern sind tot, dachte Peggy. »Ich sollte jetzt vielleicht mein Gepäck holen«, sagte sie.
    »Wie du willst«, meinte Miss Abigail.
    Peggy zwang sich, zu gehen und nicht zu rennen, während sie sich den

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