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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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Weg durch das Haus hinaus in den sonnigen Nachmittag suchte. Steig in das Auto, flüsterte ein Teil von ihr. In zwei Stunden wäre sie wieder in der Stadt, würde mit Bex und Josh essen und über ihre impulsiven fünf Minuten lachen. Sie schloss den Pontiac auf und setzte sich hinter das Steuer, hantierte mit dem Zündschlüssel.
    »Willst du schon wieder weg?«
    Sie zuckte zusammen, und ein aufkeimender Schrei erstarb in ihrer Kehle. Luke Sedgwick hielt die Ecke der Autotür in der Hand. Ein alter Volvo, von dem sie annahm, dass er ihm gehörte, stand auf der Kieseinfahrt vor ihrem Mietwagen.
    »Ich fahre nirgendwohin«, log Peggy. »Ich wollte nur den Kofferraum öffnen.« Sie fasste nach unten und wollte den Kofferraum auf dramatische Weise beim Wort »öffnen« aufspringen lassen, doch sie fand den Knopf nicht rechtzeitig. Ihre Fingerspitzen berührten einen Hebel. Sie zog daran. Der Kofferraum blieb geschlossen, aber die Motorhaube ging auf.
    Geschwungene Fältchen bildeten sich um Lukes Mund, so als wollte er sie gleich auslachen.
    »Könntest du die Motorhaube schließen?« Peggy hätte ihm gerne gesagt, dass er aufhören sollte, so dämlich zu grinsen, aber es war sehr wichtig, dass sie mit ihm auskam. Ansonsten würde das ein sehr langes Jahr werden.
    Luke ließ die Autotür los und schloss die Motorhaube mit einem Knall, und Peggy entdeckte den richtigen Hebel und öffnete den Kofferraum. Sie wollte ihr Gepäck selbst tragen, aber Luke hob ihren Koffer heraus und stellte ihn vor dem Haus ab. Peggy hatte noch zwei Taschen, eine Plastiktüte, einen Geschenkkorb für Miss Abigail mit Badeprodukten aus dem Laden - Teerose, das mochten eigentlich alle - und ein Kissen dabei.
    Luke sah sie irritiert an. »Wir haben Bettzeug.«
    Sie beschloss, ihm ihre Fremde-Betten-Phobie nicht zu erklären, und folgte ihm, als er mit ihrem Koffer zurück zum Haus ging.
    Am Eingang hielt sie inne. »Müsstest du mich nicht eigentlich über die Schwelle tragen?« Sie lachte über ihren eigenen Witz, aber Luke sah bestürzt aus, so, als hätte sie ihm gerade vorgeschlagen, nackt auf dem Sedgwick-Ahorn zu schaukeln. Sie wandte sich ab, um ihre Verlegenheit zu verbergen, holte tief Luft und ging allein hinein.

 
    Luke kehrte angespannt in sein Arbeitszimmer zurück. Gestern war ein schrecklicher Tag an der Börse gewesen. Der Dow Jones war um fünf Prozent gefallen, was schon schlimm genug war, aber es war ihm gelungen, sieben Prozent von dem bereits jämmerlichen Portfolio der Sedgwick-Familie zu verlieren. Wenn es in diesem Tempo weiterginge, dann würden die wertlosen paar Morgen Brachland draußen neben der Schnellstraße bald ihr wertvollster Besitz sein. Während der vergangenen zwei Wochen hatte Luke, bei all der Zeit und Energie, die er auf diese Heirats-Geschichte verwenden musste, total den Überblick verloren. Und dann ging ihm auch noch Lyrik durch den Kopf. Ausdrücke, Zeilen, ganze Strophen - als wäre ein rostiger Wasserhahn wieder aufgedreht worden, aus dem das Wasser jetzt wild in alle Richtungen schoss. Er wollte sich einfach nur in Ruhe hinsetzen und alles aufschreiben.
    »Ein Aphrodisiakum, das verfliegt«, flüsterte er. »Ein Aphrodisiakum, das sich in Luft auflöst. Ein Aphrodisiakum, das verschwindet.«
    Jemand hustete.
    Das Geräusch erschreckte ihn nur leicht - er hatte Schritte im Flur gehört und es im Hinterkopf registriert. Er kritzelte die Zeilen mit dem Aphrodisiakum auf die Rückseite eines Umschlags.
    Peggy stand im Türrahmen. »Ich glaube, wir müssen reden.«
    Jetzt schon reden? Nach acht Minuten Vernunftehe? »Setz dich.« Luke klang freundlicher, als er sich fühlte.
    »Man kann sich hier nirgendwo setzen.«
    Sie hatte recht. Der Raum war sehr hoch und rechteckig - Luke ärgerte seine Großtante gerne mit der Drohung, ihn in einen Squash-Platz zu verwandeln - und erstreckte sich mit seiner gewölbten Decke über die gesamte Länge des Hauses. Abgesehen von seinem Schreibtisch und einem Stuhl und einem riesigen alten Spiegel, der an der Wand lehnte, war er leer. Er erhob sich und bot ihr seinen Stuhl an, aber sie lehnte ab. Das bedeutete, dass er auch stehen bleiben musste, weil es unhöflich gewesen wäre, sich wieder zu setzen. Verlegen standen sie beide neben dem Schreibtisch.
    Peggy sah sich um. »Was ist das überhaupt für ein Zimmer?«
    »Es war früher der Ballsaal. Das da ist das halbmondförmige Fenster, das man von der Straße aus sehen kann, über dem großen Palladium-Fenster im

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