Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)
hoffe nur, dass wir noch genug Zeit haben, das Haus herzurichten - bis Juni ist es ja nicht mehr lang!«
»Was für eine Ehre!« Entweder fand Peggys neue Freundin nicht, im Gegensatz zu Peggy, dass Ernestine Riga eine wichtigtuerische Angeberin war, oder sie war zu höflich, um es zu zeigen. Sie hielt die Punsch-Gläser ganz gerade. »Ich habe mir immer gewünscht, dass mein Haus Touristen gezeigt wird. Wo wir gerade davon sprechen, Peggy. Ihr müsst unbedingt mal zum Essen zu uns kommen.«
Ernestine musterte die Frau von oben bis unten. »Sind Sie nicht mit diesem Hedge-Fonds-Mogul aus Greenwich verheiratet? Diesem Vander-Irgendwas?«
»Tom Ver Planck. Ja, das bin ich. Ich bin Tiffany. Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen nicht die Hand gebe. War das Sedgwick House auch schon mal Teil einer Home Tour, Peggy? Ich habe dieses Haus immer geliebt.«
Peggys Ellbogen schmerzten vom Halten der Punschgläser, und ihr Kopf schmerzte von all den Namen; außerdem lenkte der Riss in der schmuddeligen Tapete hinter Ernestines Kopf sie ab. »Home Tour?«, wiederholte sie dümmlich. Sie war nicht sicher, was eine Home Tour war, ganz zu schweigen davon, ob dieses Haus dazu gehörte.
Annette Fiorentinos lange graue Zöpfe schwangen um ihre Schultern, als sie den Kopf schüttelte. »Oh, nein. Abigail möchte diese ganzen Touristen hier nicht haben. Sie mag keine Fremden im Haus.«
Angelo Fiorentino hatte einen schwachen Bostoner Akzent. »Ich bin überrascht, dass sie Sie reingelassen hat, Peggy.«
Peggy wurde schwindelig. Aber Angelo hatte nur einen Witz gemacht. Annette lachte. »Ich weiß, dass Miss Abigail überglücklich darüber ist, dass Luke Sie gefunden hat«, sagte Annette, wieder ernst. »Ich glaube nicht, dass jemand von uns erwartet hat, er würde jemals heiraten.«
»Wollen Sie Kinder haben?«, bellte Ernestine, aber bevor Peggy einen höflichen Weg fand, Mrs. Riga zu sagen, dass sie sich gefälligst um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollte, entschuldigte Tiffany sie beide charmant und führte Peggy sanft weiter.
»Danke«, sagte Peggy.
»Gern geschehen. Die Leute können wirklich neugierig sein, vor allem, wenn man frisch verheiratet ist. Sie finden, dass man sofort damit anfangen sollte, Babys zu produzieren.« Tiffany ging elegant um einen Tisch voller Hochzeitsgeschenke herum. Peggy hatte nicht erwartet, dass die Leute etwas mitbringen würden, und allein bei dem Anblick der hoffnungsvollen, pastellfarben verpackten Kisten fühlte sie sich schrecklich. Tiffany blieb stehen und grinste sie verschwörerisch an. »Und? Wollt ihr beide bald Kinder haben?«
Peggy spürte, wie ihre Handflächen feucht wurden. »Nicht so bald.«
»Sehr clever. Ihr Frischverliebten braucht erst mal Zeit füreinander. Ich glaube nicht, dass Tom und ich eine ganze Nacht allein verbracht haben, seit unser Sohn auf der Welt ist.«
Peggy machte sich im Geiste eine Notiz, die Geschichte nicht Bex zu erzählen. »Ihr habt einen Sohn?«
»Milo.« Der Ausdruck in den Augen der Frau wurde weich. »Er ist zwei. Du musst ihn unbedingt kennenlernen.«
Ihr Weg endete in der Bibliothek, wo ungefähr ein halbes Dutzend Männer und Frauen einen engen Kreis bildeten, wobei einige standen und andere sich lässig gegen die Rückenlehnen der Sessel lehnten. Ein Mann, dessen breites, flaches, jungenhaftes Gesicht vom Alter und vom Alkohol schon ein bisschen aufgedunsen wirkte, hielt eine Flasche Scotch in der einen Hand, während er mit der anderen ein Buch aus einem der raumhohen Regale zog.
»Was habe ich verpasst?« Peggys Verbündete reichte den Punsch herum. »Ich habe völlig vergessen, welches Glas wem gehörte, aber wir sind ja alle Freunde, nicht wahr? Hi, Schatz.« Sie stellte sich besitzergreifend nah an einen Mann und küsste ihn mit ihren geschminkten Lippen auf seine glänzende, sonnengebräunte Wange.
»Wie ich sehe, Sedgwick, hat deine Frau Freundschaft mit unserer Tiffany geschlossen.« Der Gast mit dem aufgedunsenen Gesicht sah Luke an und signalisierte ihm etwas, das Peggy nicht entschlüsseln konnte. Er stellte die Flasche ab und stellte sich als Kyle Hubbard vor, und die zierliche, dünnlippige Frau neben ihm, die über Tiffanys beachtlichen Busen verärgert zu sein schien, als seine Frau.
Peggy erinnerte sich, dass sie bei dem Namen der Frau an das »i« denken musste, das in »spindeldürr« vorkam. Endlich konnte sie einen Gast richtig begrüßen. »Lizzie, nicht wahr?« Mit etwas Glück musste sie nicht schon
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