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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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leichthin, doch seine Stimme hatte einen warnenden Unterton. »Du hast mir keine Wahl gelassen.«
    Die Männer brachen in ein Pfeifkonzert aus. Kyle drückte Peggy noch fester. »Jetzt sag eins von deinen Gedichten auf, Sedgwick.«
    »Oh, ja! Wir haben noch nie eins gehört!« Liddy schien es nicht zu stören, dass ihr Mann Peggy im Würgegriff hielt. War das auch eine »Yankee-Sache« - ein geheimes Privatschul-Ritual, mit dem jemand erniedrigt wurde? Wenn ja, dann hatte es keinen Zweck, sich zu wehren. Sie versuchte, sich in Kyles Griff zu entspannen, während der Kreis Luke zu einem Gedicht drängte.
    »Peggy, sag du ihm, dass er es machen soll«, rief Carrie Eaton.
    Sofort waren auf Peggy acht erwartungsvolle Blicke gerichtet, und ein neunter rätselhafter - der von Luke. Es tat ihr bereits leid, dass sie ihn geärgert hatte, und sie war sicher, dass er lieber nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen wollte, sicher, dass diese Leute seine Lyrik nicht kannten, weil Luke sie ihnen nicht zeigen wollte. Vielleicht fand er, dass seine Gedichte nicht gut genug waren. Sie sollte eine gute Schein-Ehefrau sein und sein Selbstbewusstsein stärken, so wie echte Frauen es taten. »Warum liest du nicht das über die sonnengeäderten südlichen Winde? Das ist wirklich schön ...« Sie hielt inne, zu spät.
    »Du meinst«, sagte Luke, »das auf meinem Schreibtisch, oben, in meinem Arbeitszimmer?«
    Hubbard wählte diesen Moment, um Peggy loszulassen, und sie stolperte nach vorn und spürte, wie sich einer ihrer Absätze in Lukes Fuß bohrte.
    Luke trat zurück. »Dieses Gedicht ist noch nicht fertig«, sagte er.
    Tiffany rief: »Denk dir eins aus!«
    Peggy hatte das Gefühl, Luke den Löwen zum Fraß vorgeworfen zu haben. Das hier waren Lukes Freunde, oder nicht? Sahen sie denn nicht, dass er sich unwohl fühlte? Sie wollte ihnen sagen, dass sie aufhören und ihn in Ruhe lassen sollten, dass sie einen schrecklichen Fehler gemacht hatte, dass sie nicht seine Papiere hatte durchsehen wollen.
    Aber Luke schien sich erholt zu haben. »Gute Idee«, sagte er. »Ich denk mir eins aus. Ein Gedicht für dich, Peggy.«
    Es schien, als wäre alles vergeben. Peggy dachte ein wenig aufgeregt, dass Luke vielleicht etwas Schönes zu ihr sagen würde. Schließlich hatte er sie vorhin genauso angesehen wie sie ihn.
    Luke blickte auf einen Punkt in der Ferne, setzte an zu sprechen, runzelte dann die Stirn, trank noch einen Schluck und fing dann an:

 
Junggeselle, ich habe dir etwas zu sagen,
Mach nicht meinen Fehler, oder du wirst bezahlen:
In der Bar bleib steh'n und denk,
Sag Nein zu jedem Getränk,
Sonst wachst verheiratet du auf und musst dich plagen.

 
    Er verbeugte sich, und die Menge applaudierte, die Männer schlugen Luke auf den Rücken, und die Frauen umringten ihn und riefen »Bravo!« und »Wie hast du das gemacht?« Peggy wich fassungslos zurück.
    Als der Lärm abebbte, sagte Luke laut: »Ihr habt nicht ein Wort von dem verstanden, was ich gerade gesagt habe, oder?«
    Die Menge brach in Gelächter aus, und Peggy wusste, dass Luke recht hatte: Sein Limerick ging über ihren Horizont, so wie es seine Absicht gewesen war. Er wusste, dass Peggy ihn verstand: Sie war nichts weiter als ein betrunkener Fehler, und jede Anziehung zwischen ihnen war eine Ausgeburt von Peggys armseliger, dummer Fantasie.

 
    November

 
    Dr. Kaplan hatte es eine »schulbuchmäßige Stimulation« genannt. Bex konnten elf reife Eizellen entnommen werden, die sofort zusammen mit dem, was Josh euphemistisch seinen Beitrag nannte, in ein Labor gebracht wurden, wo alles über Nacht verblieb. Heute Morgen hatte der Arzt angerufen und ihnen mitgeteilt, dass drei Eier befruchtet waren. Vorausgesetzt, dass sie gesund blieben, konnten sie Bex in drei bis fünf Tagen in die Gebärmutter eingesetzt werden. Aber als sie jetzt in Joshs Wohnung stand und auf das Sofa deutete, verbreitete sie eine Freude und ihre olivfarbene Haut strahlte, als wäre sie bereits schwanger.
    »Fangen Sie damit an. Verbrennen Sie es, pfählen Sie es, was immer nötig ist.« Hinter Bex sah der Mann-mit-dem-Lieferwagen, den Peggy engagiert hatte, um ihre Sachen hierherzutransportieren, ziemlich verwirrt aus. »Ich meine, entsorgen Sie es.« Bex starrte Joshs Couchtisch an. »Du bist der Nächste«, sagte sie zu ihm.
    »Aber dann hat Josh doch gar keine Wohnzimmermöbel mehr«, gab Peggy zu bedenken, als die beiden Packer Joshs Studentenbuden-Couch anhoben, wobei jede Menge

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