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Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition)

Titel: Was sich liebt, das trennt sich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Lipton
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schnell genug schöpfen. Nachdem die Frau zurück in den großen Salon geschlurft war, suchte Peggy den Blick der Servicekraft. »Wenn Sie eine Pause brauchen, dann übernehme ich das gerne.«
    Erin hielt mitten in der Schöpfbewegung inne und strich ihre Uniform glatt. »Genießen Sie die Party, Ma'am.«
    Peggy wandte den Kopf, um zu sehen, mit wem Erin sprach. Da war niemand. Sie arrangierte noch einmal die Artischocken-Happen neu, sah Erins abfälligen Blick und legte die silberne Servierzange weg.
    »Die sehen aber lecker aus!«
    Die Sprecherin, eine Frau in Peggys Alter, die ihr, wie sie sich erinnerte, in der Halle vorgestellt worden war, hatte mehrere leere Punschgläser an den Henkeln über ihre Finger gehängt.
    »Ich kann dir einen Teller anrichten.« Peggy wollte nach einem gefüllten Ei greifen.
    »Oh bitte, bloß kein Yankee-Essen. Etwas davon.« Die Frau nickte in Richtung Artischocken-Happen. »Schon gut. Ich kann sie mir selbst nehmen.« Sie gab Erin die Gläser und stellte sich, während die Bedienstete sie füllte, einen Teller zusammen. »Jetzt sieh sich einer diesen Salat mit dem gegrillten Gemüse an. Und Bruschetta! Hast du das gemacht?«
    Peggy wollte diese Person umarmen. Sie wünschte nur, sie könnte sich an ihren Namen erinnern. Alle weiblichen Gäste auf dieser Party schienen den gleichen Vornamen zu haben, der wie ein Nachname klang oder der ein leicht verrückt klingender Spitzname wie Topsy war, und sie sahen alle gleich aus, hatten keinen Busen und waren klapperdünn, mit langweiligem Haar und kurzen Fingernägeln.
    »Ja, das habe ich gemacht«, sagte Peggy, »mit Hilfe von Martha Stewarts Kochsendungen.«
    »Das ist köstlich.« Die Frau wischte sich einen Krümel vom Kragen ihres Pullovers. Sie war kurvig und fraulich, wie ein Pin-up-Girl aus den Vierzigern, trug gesunde fünf oder sechs Kleidergrößen mehr als die anderen Frauen und war eine Ausnahme zu der mausgrauen Regel. Alles an ihr strahlte und glänzte und sah teuer aus, vom sittsamen Rundhalsausschnitt ihres Angora-Pullovers, der bei ihr verführerisch wirkte, über den mit Diamanten besetzten Babyschuh-Anhänger an ihrem Hals bis hin zu den Perlen, die größer und weißer waren als die der anderen. »Ist Martha nicht toll? Wir haben in ihrer Nähe in Westport gewohnt, als ich noch ein Kind war, und manchmal kam sie vorbei und brachte uns Dahlien aus ihrem Garten mit. Bist du hier aufgewachsen?«
    »In San Jos ... Palo Alto.«
    »Wir sind alle sehr froh, dass Luke endlich so eine nette Frau gefunden hat. Warum versteckst du dich? Komm mit.«
    Sie stellte ihren leeren Teller ab, bedankte sich bei Erin und nahm drei der wieder aufgefüllten Gläser an ihren feinen Kristallhenkeln. Peggy balancierte die anderen drei in ihren Handflächen, die Ellbogen ausgestreckt wie Flügel, und folgte ihr vorsichtig, während sie sich fragte, was die Frau mit »endlich« gemeint hatte. Sie gingen durch den großen Salon, wo Miss Abigail in einem langen Rock und einer hochgeschlossenen Bluse mit einem gebückten älteren Mann in einer karierten Hose und einem Kaschmir-Pullover in einem in den Augen brennenden Violett-Ton sprach. Lowell Mayhew stand bei seiner Frau, deren Name Peggy ebenfalls entfallen war. Beide lächelten Peggy an, und sie hob grüßend ihren rechten Ellbogen. Eine Woge Punsch schwappte auf ihr Handgelenk, aber sie ging weiter, die Augen auf den Rücken ihrer neuen Freundin geheftet. Das glänzende schwarze Haar der Frau wellte sich am Ende wie bei einem dieser Models in der Shampoo-Werbung.
    »Peggy, hier drüben!«, rief eine Stimme.
    Ein paar Schritte weiter stand Ernestine Riga unter einem Landschaftsgemälde mit einem goldenen Rahmen, auf dem Peggy, wie ihr klar wurde, vergessen hatte, Staub zu wischen, und winkte sie zu sich. Sie sprach mit einem Mann und einer Frau um die sechzig, bei denen es sich, wie Peggy noch zu wissen glaubte, um die direkten Nachbarn der Sedgwicks handelte, Annette und Angelo Fiorentino.
    Ernestine zog Peggy so kräftig am Ärmel, dass sie den Punsch beinahe über die Fiorentinos gegossen hätte. »Emily Hinkley hat angerufen - sie ist die Vorsitzende der Frauenhilfe«, informierte Ernestine Peggy und die Frau mit den glänzenden schwarzen Haaren. »Sie will, dass unser Haus in die New Nineveh Home Tour aufgenommen wird! Emily sagt, alle sind ganz beeindruckt von unserer liebevollen Restaurierung des ehemaligen Kutschenschuppens der Sedgwicks. Wir werden das zuerst vorgestellte Haus sein. Ich

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