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Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Was sich neckt, das küsst sich (German Edition)

Titel: Was sich neckt, das küsst sich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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war der Grund für seine Probleme. Er hatte May wissentlich um viel Geld betrogen. Allerdings hatte er es getan, um Harvey zu helfen, was die ganze Sache komplizierter machte.
    Sie wollte wütend auf ihren Großvater sein, doch die Angst nahm einen zu großen Raum in ihr ein. In den nächsten paar Minuten könnte sie alles verlieren. Das Zuhause, nach dem sie sich so lange gesehnt hatte, ihre geliebten Ziegen und jeden Cent, den sie besaßen. Und dann? Wohin würde sie gehen? Sie hatte immer irgendwo dazugehören wollen, und nun würde ihr das vielleicht weggenommen.
    Richterin Loomis setzte ihre Lesebrille ab. „Ich habe mir die Unterlagen angeschaut. Ms Wynn, Sie repräsentieren Mr Simpson pro bono, also unentgeltlich?“
    Glens Anwältin stand auf. „Ja, Euer Ehren. Sein Fall hat mich so gerührt, dass ich ihm einfach helfen musste.“
    „Ist notiert.“
    Die Angst, alles zu verlieren, ließ Heidi aufspringen. „Euer Ehren?“
    Missbilligend schaute die Richterin sie an. Trisha stöhnte.
    „Ich bin Heidi Simpson“, sagte sie schnell. „Darf ich sprechen?“
    Die Richterin warf einen Blick auf die vor ihr liegenden Papiere und sah dann erneut zu Heidi. „Da es Ihre Ranch ist, um die es hier geht, meinetwegen. Was haben Sie zu sagen, Ms Simpson?“
    Heidi schaute zu Trisha, die die Augen verdrehte. Heidi war sich bewusst, dass jeder im Saal sie anschaute.
    Sie war daran gewöhnt, Aufmerksamkeit zu erregen. Schließlich war sie in ihrer Kindheit und Jugend mit ihrem Großvater und den Schaustellern herumgezogen, hatte in verschiedenen Buden und Fahrgeschäften gearbeitet und sich um die Tiere gekümmert. Sie wusste, wie man Menschen dazu verlockte, Ringe zu werfen oder ihr zuzusehen, wenn sie Kartentricks vorführte. Aber das war erwünschte Aufmerksamkeit. Sie war geplant gewesen, und Heidi hatte immer gewusst, was sie sagen wollte. Das hier war anders - vor allem weil so viel auf dem Spiel stand.
    Heidi ignorierte das Zittern ihrer Oberschenkel, das sich nach und nach auf den gesamten Körper übertrug. Sie bemühte sich, stark zu sein, die Gelegenheit zu nutzen und die richtigen Worte zu finden, um die Richterin zu beeindrucken.
    „Ich bin nicht glücklich darüber, hier zu sein“, gab Heidi zu und erwiderte den neutralen Blick der Richterin. „Aber ich bin froh, dass Harvey hier ist. Denn das bedeutet, dass er lebt.“ Sie lächelte den Freund ihres Großvaters an. „Ich kenne Harvey, seit ich ein kleines Mädchen war. Er gehört zu meinem erweiterten Familienkreis. Als er zu Glen kam, war er kurz davor, zu sterben. Jetzt ist er gesund, und mein Großvater hat für dieses Wunder gesorgt. Sosehr ich mein Zuhause auch liebe, ich kann es nicht höher wertschätzen als das Leben eines Menschen.“
    Rafe stieß einen verächtlichen Laut aus. Sein Anwalt stieß ihn an.
    Automatisch ließ Heidi den Blick zu dem skrupellosen Geschäftsmann gleiten. „Nicht allem kann man einen in Dollar zu beziffernden Wert beimessen“, fuhr sie fort. „Es war nicht richtig von meinem Großvater, Mrs Stryker die Ranch zu verkaufen und das Geld zu nehmen. Doch er tat es nicht leichtfertig oder aus böser Absicht. Ganz im Gegenteil. Er wollte jemandem helfen, der wie ein Bruder für ihn ist.“
    Heidi schaute wieder zur Richterin, konnte aber an ihrer Miene nicht ablesen, was sie dachte.
    Also sprach sie weiter. „Die Ranch ist alles, was ich mir je für ein Zuhause gewünscht habe. Ich züchte Ziegen, Euer Ehren. Ich habe eine kleine Herde von acht Tieren. Aus der Milch mache ich Käse und Seife. Ich verkaufe die Milch auch an ein paar Leute aus der Stadt. Es ist kein großes Geschäft, aber für meinen Großvater und mich reicht es. Er hat mich zu sich genommen, als meine Eltern gestorben sind. Er hat sich um mich gekümmert und mich geliebt, und jetzt möchte ich für ihn da sein. Ich übernehme die Verantwortung für das, was mein Großvater getan hat. Wir sind gewillt, mit Mrs Stryker einen Rückzahlungsplan auszuarbeiten.“
    „Sie sind also bereit, für Ihren Großvater alles aufs Spiel zu setzen“, sagte die Richterin langsam. „Ich verstehe. Aber Sie haben keine zweihundertfünfzigtausend Dollar.“
    „Nein.“
    „Das Grundstück ist mit einer Hypothek belastet?“
    Trisha erhob sich. „Ich bitte um Erlaubnis, an den Richtertisch treten zu dürfen, Euer Ehren. Ich habe die entsprechenden Bankunterlagen hier.“
    Die Richterin nickte.
    Trisha brachte ihr die Mappe und kehrte dann auf ihren Platz neben Glen

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