Was Sie schon immer über Teneriffa wissen wollten: Erklärungen & Wissenswertes, Tipps & Highlights (German Edition)
häufig beweisen können. Vom Kongress des Audi-Konzerns mit mehr als 2600 Teilnehmern, über Konzerte des Sinfonieorchesters von Teneriffa, Messen, Galas und Bankette bis hin zur Kickbox-Weltmeisterschaft hat das „Magma“ schon viel erlebt. Ein Gipfel hochrangiger Politiker aus vielen Ländern hat dieses Congress-Center auch bereits ins Licht der Weltöffentlichkeit gerückt.
Die „Süddeutsche Zeitung“ hat in einer Architektur-Kritik geschrieben: „Die Form dieses bizarren Gebäudes erklärt sich dem Besucher nicht auf den ersten, zweiten oder dritten Blick.“ Aber es lohnt sich allemal, vierte, fünfte und noch mehr Blicke auf das „Magma“ zu richten.
Blick in die Haupthalle des „Magma“, in der bei einem Kongress mehr als 1000 Menschen speisen können.
Pracht und Lustigkeit
Der Karneval auf Teneriffa steht dem in Rio kaum nach
W elcher Freund des Karnevals wünscht sich nicht, wenigstens einmal in seinem Leben den Karneval in Rio de Janeiro erleben zu können. So weit aber müssen Sie inzwischen gar nicht mehr reisen. Denn der Karneval auf Teneriffa steht dem in Rio schon längst nicht mehr viel nach.
Die Wahl der Reina, der Königin, in Santa Cruz wird auch hier mit einem gigantischen Aufwand zelebriert, die großen Umzüge am Karnevals-Samstag und am Karnevals-Dienstag, bei denen die Königin in einem bis zu 60 Kilo schweren Gala-Kostüm auf einem prachtvollen Wagen „schwebt“, sind nicht minder glamourös, nicht minder bunt und sexy – und das alles bei traumhaft sommerlichen Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad.
Nach Mitternacht kocht die Stimmung
Die Straßenfeste in Santa Cruz auf der Plaza España und in Puerto de la Cruz auf der Plaza del Charco sind an Stimmung, Fröhlichkeit und überschäumender Lebensfreude kaum zu überbieten. Wenn die Bands auf den Bühnen ihre Salsa- und Samba-Rhythmen anstimmen, dann tanzt und rockt die ganze Stadt. Vergessen Sie Köln, Düsseldorf, Mainz – der Karneval auf Teneriffa ist wilder, bunter und länger, er gilt schon längst als zweitgrößter auf der Welt.
Nur: Wundern Sie sich nicht, wenn Sie an solch einem Karnevals-Wochenende auf die Plaza gehen – und es ist gar nicht so viel los. Auf Teneriffa ist alles anders. Hier kommen die Menschen erst nach Mitternacht aus ihren Häusern. Dann aber, dann wird gefeiert bis in die Morgenstunden.
Feiern verbieten? Nicht auf Teneriffa!
Dass die „fünfte Jahreszeit“ so aufwändig begangen wird, hat eine lange Tradition. Seit dem 16. Jahrhundert feiern die Canarios im Februar und März kostümiert und maskiert den Abschied von der fastenfreien Zeit. Und da dieser Abschied bekanntlich besonders schwer fällt, muss er entsprechend gefeiert werden.
Selbst in den Zeiten der Franco-Diktatur, als Kostüm- und Masken-Feste verboten waren, ließen die Tinerfeños das Feiern nicht. Da wurde der Karneval einfach als „Winterfest“ kaschiert, und los ging das närrische Treiben. Feiern verbieten? Aber doch nicht auf Teneriffa...
Am Aschermittwoch ist bekanntlich alles vorbei – nicht aber auf Teneriffa. Denn seit nunmehr fast 40 Jahren kommt traditionsgemäß das Prinzenpaar aus Düsseldorf nach dem Aschermittwoch nach Puerto de la Cruz, und dann wird bis zum Wochenende fröhlich weitergefeiert. Eigentlich gilt dieses Wochenende erst als Höhepunkt des Straßen-Karnevals.
Männliche Grazie auf weiblichen Highheels: Der „Stöckelschuh-Lauf“ in Puerto de la Cruz ist ein Karnevals-Spaß, bei dem kein Auge trocken bleibt.
Einige Karnevals-Spezialitäten auf Teneriffa sind schlichtweg ein „Muss“ für Karnevalisten. Zum Beispiel, wenn die zunehmend beliebter werdenden Murgas-Wettbewerbe stattfinden. Das sind satirische Lieder, die sich meist auf lokale Ereignisse beziehen, möglichst theatralisch vorgetragen von einem Männer-Chor und begleitet von zahlreichen Trommeln, von der Bass-Trommel bis zur kleinen Snare-Drum. Oder wenn als Frauen verkleidete Männer auf mindestens 12 Zentimeter hohen Stöckelschuhen in Puerto de la Cruz über einen Parcour von Bänken, Rampen und Kopfsteinpflaster stolzieren müssen. Muskelkater der Lachmuskeln ist dabei garantiert.
Oder die „Beerdigung der Sardine“, wenn die aus Lumpen oder Pappe gebastelte Sardine auf einem Thron in einer Art Prozession durch die Straßen der Stadt zu Grabe getragen wird. Was für eine riesige Gaudi, wenn Klageweiber, schwangere Männer und Witwen dann unter Tränen und allerlei hysterischen Anfällen ihre Klagegesänge
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