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Was soll denn aus ihr werden?

Was soll denn aus ihr werden?

Titel: Was soll denn aus ihr werden? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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ihm.«
    Niki Sami zuckte verächtlich und voller Ärger die Achseln. Sie waren nun auf dem Zickzackwege angekommen, der durch den Wald gegen Avrona hinaufsteigt. Dori fing wieder zu laufen an. Aber diesmal war ihr Begleiter entschlossen, nicht zurückzubleiben. Er mußte aber tüchtig ausziehen, um nachzukommen, und die starken Bewegungen hatten ein anhaltendes Rasseln in seinen schweren Taschen zur Folge. Plötzlich warf Dori ungeduldig den Kopf zurück und rief: »Niki Sami, sobald ich heimkomme, fange ich einen Geldbeutel für dich zu stricken an, so gibt es nicht mehr bei jedem Schritt, den du tust, das unausstehliche Gerassel in deinen Taschen.«
    »Das Gerassel ist nicht so unausstehlich für den, der es in der Tasche hat, das kannst du schon noch erfahren, und wenn du einen Geldbeutel machen willst, so mach ihn fest und groß genug, sonst kann ich ihn nicht brauchen.« Niki Sami kicherte vergnüglich über diesen Einfall.
    Bei der Bank auf dem freien Punkt, wo die Aussicht weit ins Tal hinab und hinüber nach der grünen Höhe von Fettan offen liegt, stand Dori still und schaute rund um. Eine Glocke erschallte durch die große Stille von Fettan herüber. Dori lauschte. Ein fernes Glockenspiel ertönte durch ihr Inneres. Sie hörte über sich die vollen Wipfel der Kastanienbäume rauschen und schaute durch die sonnig leuchtenden Zweige in die tiefe Bläue des Himmels hinein. Dori war weit weg mit ihren Gedanken, was sie schaute, war nicht hier. Jetzt hob sie den Kopf empor. Der Himmel drüben über Fettan war schon wieder etwas grau geworden, die schwarzen Tannen erhoben ihre dunklen Spitzen auf dem grauen Grunde. Die Glocke war verhallt.
    »Wie war es so schön!« fagte Dori, wie erwachend vor sich hin.
    »Nicht so gar«, meinte Niki Sami. »Sitz auf die Bank nieder, wir wollen einmal ein Wort reden miteinander.«
    Aber Dori war schon wieder auf dem Wege und stieg aufwärts. »Wo denkst du hin, wir kämen ja viel zu spät hinauf«, rief sie zurück. »Komm nur weiter, wir können ja genug miteinander reden auf dem Weg.«
    Aber der Weg wurde immer noch ein wenig steiler und Dori lief wie ein Reh bergan. Der Vetter, der nicht soleicht war, wischte sich alle Augenblicke die großen Tropfen aus dem Gesicht und hatte genug mit dem Atemholen zu tun, zu reden hatte er selbst keine Lust mehr.
    Da lagen endlich die wenigen Wohnungen von Avrona an der grünen Berghalde vor ihnen. Eben fiel ein freundlicher Sonnenstrahl auf die grauen Häuschen und schimmerte über die grünen Abhänge hin, wo die Hühner friedlich herumgackerten.
    »O hier sieht es so eigentümlich aus, und die Sonne kommt auch wieder heraus«, rief Dori erfreut, indem sie stille stand und mit tiefem Wohlgefallen das einsame, wie von aller Welt abgeschiedene Fleckchen von Avrona betrachtete, das ein lieblich ernster Ton umwehte.
    »Wo willst du hin? Hoffentlich dorthin, wo man etwas Nasses zum Schlucken bekommt, ich bin ausgetrocknet genug«, sagte Niki Sami, seine glühenden Wangen trocknend.
    Dori meinte, er solle nur in das Schenkhäuschen eintreten, sie habe im unteren Hause einer alten Frau, einer Bekannten der Mutter, einen Kuchen zu bringen, den diese gebacken hatte, und ihr zu sagen, daß die Mutter sie besuchen wollte, sobald es ihr einmal möglich sei. Ganz dasselbe hatte Dori nachher in Fontana zu tun, wie sie dem Vetter mitteilte, denn die Mutter wollte die alten Frauen nicht solange ohne Nachricht von ihr lassen, nun sie wieder im Lande war, und sobald konnte sie doch wohl die fernen Besuche nicht machen, da sie sich nicht wohl genug fühlte. Dori versprach, sich nicht lange aufhalten zu wollen und den Vetter in kurzer Zeit im Schenkstübchen abzuholen. Sie hielt Wort und eine halbe Stunde nachher stiegen die beiden auf der andern Seite die Höhe hinan, gegen den dunklen Tannenwald hinauf.
    »Weißt du den Weg über den schwarzen See? Den möchte ich so gern sehen«, sagte Dori.
    »Da ist nichts zu sehen«, brummte Niki Sami, »und der Weg ist weiter als der andere.«
    Aber Dori sagte, sie könne schon laufen, und sie haben auch Zeit genug; sie wollte nun gern den Weg machen, da sollten ja so viele schöne Blumen zu finden sein.
    Niki Sami schlug ein wenig knurrend den schmalen Weg nach links über die Weide ein.
    Es war, wie Don erwartet hatte, sie schrie laut auf vor Freude: »Sieh! Sieh! dieses Enzianfeld, wie ein blauer See! Und drüben die roten Bergveilchen. Und dort die nickenden Heideröschen!« Dori war schon weit weg und hörte

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