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Was soll denn aus ihr werden?

Was soll denn aus ihr werden?

Titel: Was soll denn aus ihr werden? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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gewiß nie in meinem Leben etwas für ihn tun.«
    »Du wirst doch nie so etwas zu ihm sagen, das darfst du nicht tun«, sagte Dorothea ängstlich; »er will gewiß nicht, daß man sich um seine persönlichen Sachen kümmere.«
    »Nein, nein, das tu' ich ja nicht, Mutter! Nur keine Sorge, ich weiß viel zu gut, daß er denken müßte, es sei frech, daß eine solche Null, wie ich bin, etwas für ihn tun wollte. Nun will ich aber gehen.« Damit machte Dori rasch die Tür auf und stieß beinahe mit Niki Sami zusammen, der eben durch die Öffnung eintreten wollte.
    »Tu du nur zahm! Wohin willst du denn schon?« fragte er, den Ausgang versperrend.
    »Laß mich hinaus, ich habe schon zu lang gezögert«, sagte Dori eilig. »Ich muß nach Avrona hinauf, es ist Zeit, dah ich fort komme.«
    »Ich komme mit«, entgegnete Niki Sami schnell, machte ganze Wendung und rasch ging es die Halde hinab, über die hölzerne Brücke und weiter, dem Waldwege zu. Dori eilte voran, der Begleiter lief hinterher, grollend, daß ein solcher Schritt angeschlagen wurde.
    »Du wirst wohl zahmer tun, wenn wir im Wald sind und es so steil bergauf geht, daß man's lieber besser hätte«, rief Niki Sami der Eilenden zu, als sie nun auf dem schmalen Waldweg angekommen waren. Dori lief zu. Nun ging es durch den Wald den Berg hinan. Aber jetzt rannte Dori nicht mehr gerade aus. Auf einmal stürzte sie rechts in den Wald hinein und schrie vor Freuden: »O, diese Anemonen! O, die herrlichen Blumen! Und diese Fülle! O könnt ich sie doch mitnehmen! Und dort, was sind denn das für Blumen? Wie weiße Nelken, die muß ich sehen!«
    Schon war Dori wieder über den Weg gerannt und auf der anderen Seite zwischen den Bäumen verschwunden. »O, hätt' ich doch den Korb leer! Alle nahm' ich mit, alle!« schrie sie wieder hinter den Bäumen hervor. »O und die blauen Veilchen hier noch, so viele! So viele!«
    »Komm doch einmal aus dem Gestrüpp heraus«, rief Niki Sami ärgerlich, »so kommt man ja nicht vorwärts!«
    »Du hast recht, ich komme«, rief Dori zurück, rannte aber noch nach allen Seiten durch den Wald hin und kam erst weit oben auf den Pfad zurück. Nun hatte Niki Sami erst recht nachzukeuchen, denn er hatte auf Dori gewartet und nicht gesehen, wie diese trotz ihrer Umwege so weit hinaufkam, dah er sie plötzlich hoch über sich erblickte. Ganz heiß und voller Verdruß kam er oben auf der Wiese an, wo nahe am Waldhaus Dori seiner wartete, da und dort noch nach den jungen Wiesenblümchen auslaufend.
    »Jetzt wollen wir einmal miteinander gehn, so kannman etwas sprechen zusammen«, sagte Niki Sami, oben angekommen sich die Stirne wischend, »so ist das Spazieren mit dir keine Freude.«
    »Nicht? So komm, nun muß es gleich wieder in den Wald hineingehen. Mich wundert, was es dort wieder für Blumen hat«, sagte Dori, aus den Weg hinaustretend, den sie wohl kannte und liebte, der vom Waldhaus vorüber zu der Villa führte, in deren Garten Dori an den lieblichen Frühlingsabenden oft lange Gespräche mit ihrem Freunde Melchior geführt hatte.
    »Nicht dorthin, hier geht der Weg nach Avrona hinauf«, sagte Niki Sami, als Dori, dem wohlbekannten Garten zusteuernd, immer vorwärts ging.
    »Ach, da geht der Weg hinauf, das hätte ich nicht gewußt«, sagte Dori, in den schmalen Wiesenpfad eintretend. »Ich wäre bis zur Villa gegangen, dort arbeitet der Gärtner Melchior, der hätte mich weisen müssen. Aber es ist besser so, mit ihm habe ich immer so viel zu reden, daß die Zeit vergeht, ohne daß ich's merke.«
    »Was weiß denn auch dieser alte Knollenschaufler zu reden, daß du ihm nur zuhören magst«, sagte Niki Sami voll Ärger.
    »Was der weiß? Was der weiß!« wiederholte Dori kampfbereit. »Mehr weiß er und viel Besseres, als mancher Junge, der meint, er stehe haushoch über dem Alten!«
    »Kennst du denn so manchen Jungen hier herum?« fragte Niki Sami forschend.
    »Nein, nicht manchen«, gab Dori zurück.
    »Wen kennst du denn?« forschte der Vetter weiter.
    »Weißt du, Niki Sami, es heißt, man kenne keinen, mit dem man nicht einen Scheffel Salz zusammen gegessen hat«, warf Dori hin.
    »Dori«, sagte Nili Sami in vertraulichem Ton, »sag' mir nun einmal etwas! Mit wem möchtest du gern so lang zusammen sein, bis man einen Scheffel Salz miteinander gegessen hätte, so daß man sich dann auch genug kennen würde?«
    »Gerade mit dem Gärtner Melchior«, entgegnete Dori ein wenig lachend, »so könnte ich denn doch einmal genug reden mit

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