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Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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präsentieren oder mich von „oben herab“ behandeln.
    Wie soll ich für etwas
    dankbar sein, was mir
    das Leben so schwer macht?
    Jeder Mensch ist schön ,
    wenn er ganz er selbst ist.
    Jede Zeit hat ihre eigenen Schönheitsideale. Und nach diesen Idealen werten die Menschen unbewusst. Es ist schmerzlich, wenn ich diesem Schönheitsideal nicht entspreche. Aber wenn Sie diese Ideale nüchtern betrachten, so sind sie doch sehr relativ. Warum ist Kleinsein schlechter als Großsein? Was macht die eigentliche Größe des Menschen aus? Was macht mich wertvoll? Es ist nicht die Gestalt des Körpers, sondern meine Person, die natürlich in meinem Leib lebt. Natürlich ist es nicht so einfach, seinen Leib gern zu haben, wenn er von andern nicht so positiv gesehen wird. Hildegard von Bingen sagt, wir sollen so mit unserem Leib umgehen, dass die Seele gerne darin wohnt. Versuchen Sie also, sich wohl zu fühlen in Ihrem Leib. Auch bei dick und dünn gibt es keineabsoluten Maßstäbe. Heute gibt es viele magersüchtige Frauen, weil sie eine panische Angst haben, zu dick zu werden. Doch dann werden sie krank. Und eine magersüchtige Frau ist keine Schönheit. Söhnen Sie sich aus mit Ihrem Leib, so wie er ist. Wenn Sie sich zu dick fühlen, dann können Sie überlegen, wie Sie zu Ihrem Idealgewicht kommen können. Sie können vielleicht einmal einen Fastenkurs machen oder sich mehr bewegen. Das wird Ihnen gut tun. Aber Sie sollten sich auf keinen Fall quälen und in eine Körperform hinein pressen, die Ihnen nicht entspricht. Auch hier gibt es nicht die Idealform. Spüren Sie, welche Form für Sie stimmt. Und dazu sagen Sie Ja, auch wenn Ihre Umgebung andere Maßstäbe haben sollte. Jeder Mensch ist schön, wenn er ganz er selbst ist. Die Liebe macht den Menschen schön. Wenn Sie also mit der Liebe in Berührung kommen, die schon in Ihnen ist, und wenn diese Liebe durch Sie in diese Welt strahlt, dann sind Sie schön, ganz gleich welche äußeren Schönheitsideale die momentane Mode deklariert.
    Wie kann ich persönlich Frieden im Herzen finden, wenn ich um mich herum sehe, wie Gier und Unrecht alles bestimmen? Ich kann das doch nicht verdrängen.
    Darf ich mich auf mein eigenes
    Seelenheil zurückziehen?
    Ich muss mich mit meiner
    eigenen Begrenztheit aussöhnen.
    Sonst werde ich
    in meinem Bemühen
    um Frieden letztlich
    nur Unfrieden stiften.
    Es wäre sicher egozentrisch, sich nur auf das eigene Seelenheil zurückzuziehen. Christ sein heißt immer auch, sich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Aber wir müssen immer auch die eigene Begrenztheit sehen. Die Frage ist: Was kann ich wirklich dazu beitragen, dass die Welt um mich herum gerechter wird? Ich kann zum Beispiel politisch für eine gerechtere Welt eintreten. Aber auch da werden schnell Grenzen deutlich werden. Sie werden erkennen, dass es auch in einer Partei, die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzt, ungerechte Strukturen gibt. Wir können die Gerechtigkeit immer nur anmahnen und selbst versuchen, um uns herum der Gerechtigkeit mehr Raum zu geben. Es ist meine persönliche Herausforderung, den Menschen gerecht zu werden, die um mich herum sind, in meiner Familie, in meiner Firma, in meiner Gemeinde. Die Gier, die ich in meiner Umgebung sehe, ist auch in meinem Herzen. Insofern ist der Blick auf die gierige und ungerechte Welt um mich herum immer auch eine Herausforderung, in das eigene Herz zu schauen und dort frei zu werden von der Gier.Insofern ist es schon wichtig, dass ich den Frieden im eigenen Herzen finde. Ich kann ihn nicht finden, indem ich aus der Welt auswandere, sondern indem ich mitten in der Welt frei werde von den Maßstäben dieser Welt. Doch dieser innere Friede ist nicht etwas, was ich nur für mich genieße. Er ist vielmehr die Voraussetzung, dass ich mich für diese Welt engagiere. Jesus preist die selig, die Frieden stiften. Ihm genügt es nicht, nur eine friedliche Gesinnung zu haben. Ich habe auch den Auftrag, mich für den Frieden einzusetzen. Allerdings muss ich immer vor Augen haben, dass ich nicht Gott bin, sondern nur ein Mensch. Ich muss spüren, was mein persönlicher Auftrag von Gott ist, was ich verändern kann und was nicht. Mit dieser Begrenztheit muss ich mich aussöhnen. Sonst werde ich in meinem Bemühen um Frieden letztlich nur Unfrieden stiften.
    Ich bin kürzlich 40 geworden und nahe daran, in Panik über mein Leben zu geraten. Ich habe das Gefühl, mein Leben ist gelebt und vorbei. Es gibt nichts Neues mehr. Alle guten

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