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Was Soll Ich Tun

Was Soll Ich Tun

Titel: Was Soll Ich Tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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Vorsätze, an die ich immer wieder geglaubt habe und alle Pläne, die ich immer wieder einmal gemacht habe, konnte ich nicht verwirklichen. Ich bin in meine Gewohnheiten und meine Verhaltensmuster so verstrickt, dass ich nicht weiterkomme.
    Ich habe nichts bewegt
    in meinem Leben –
    wozu eigentlich weiterleben?
    Sie müssen nichts vorweisen.
    Entscheidend ist, dass Sie authentisch leben und ehrlich
    mit sich selber sind.
    Es ist schmerzlich, zu erkennen, dass ich noch nie richtig gelebt habe oder dass ich nicht das gelebt habe, was ich mir vorgenommen habe. Dieses ungelebte Leben muss ich zuerst einmal betrauern. Aber dann kann ich mir vorstellen: Vielleicht waren meine Versuche, meinem Leben eine Gestalt zu geben, zu sehr von Illusionen geprägt. Oder aber meine Wege waren nicht geeignet, das ursprüngliche Bild, das Gott sich von mir gemacht hat, zu verwirklichen. Vielleicht waren meine Vorsätze und Pläne zu sehr von außen gesteuert. Ich wollte es anderen gleich tun oder ich wollte meinen eigenen Ehrgeiz befriedigen. So würde ich tiefer in die Kindheit hinein schauen. Was waren da meine ursprünglichen Lebensträume? Wo habe ich mich als Kind eins mit mirgefühlt? Wo konnte ich mich vergessen und mich stundenlang mit etwas beschäftigen? Wenn ich an diese Erfahrungen herankomme, dann entdecke ich die eigentliche Spur meines Lebens. Und dann kann ich mich fragen: Wie kann ich meine ganz persönliche Spur eingraben in diese Welt? Äußerlich wird sich vielleicht nicht viel ändern. Den Beruf kann oder will ich nicht ändern. Aber ich kann allem, was ich tue, meinen persönlichen Stempel aufdrücken. Dazu ist es nie zu spät. Sie müssen nicht viel bewegen in Ihrem Leben. Sie müssen nichts vorweisen. Entscheidend ist, dass Sie authentisch leben, dass Sie Ihre ganz persönliche Lebensspur in diese Welt eingraben. Ein wichtiger Weg dahin ist, dass Sie sich aussöhnen mit dem Gefühl, dass Sie verstrickt sind, dass Sie nicht so frei sind, wie Sie gerne sein möchten. Nur wenn Sie Ihre eigene Wahrheit anschauen und sich mit ihr aussöhnen, kann sie sich verwandeln. Sie verabschieden sich von Ihren Illusionen und beginnen, im Hier und Jetzt zu leben, vielleicht bescheidener, als Sie es immer wollten. Aber Sie werden ehrlich mit sich selbst sein. Und so wird Ihr Leben zum Segen für Sie selbst und für andere werden.
    A lle Jahre, zum Jahreswechsel, mache ich die besten Vorsätze. Ich will mein Leben umkrempeln, alte Gewohnheiten loswerden, ein besserer Mensch werden. Es gelingt mir meist nur ein paar Tage oder Wochen. Dann ist der alte Schlendrian wieder eingerissen und ich resigniere. Was macht man, wenn man spürt, dass man immer wieder in die gleichen Verhaltensmuster und Fehler zurückfällt und nicht weiter kommt?
    Was tun, wenn man
    etwas umsetzen will
    und es nie schafft?
    Sie können nicht einfach
    ein besserer Mensch
    werden. Das ist zu unklar.
    Sie müssen sich
    klare Ziele setzen.
    Es ist gut, dass Sie sich Vorsätze machen und Ihr Leben verbessern wollen. Doch ein Grundsatz für jeden Veränderungswillen ist: Ich kann nur verändern, was ich angenommen habe. Sie müssen also zuerst realistisch sehen: Wer bin ich, was sind meine Stärken und meine Schwächen? Was kann ich verändern und was muss ich akzeptieren? Sie können nicht einfach ein besserer Mensch werden. Das ist zu unklar. Sie müssen sich klare Ziele setzen. Und dann braucht es ein Trainingsprogramm. Welche konkreten Schritte gehe ich und was möchte ich einüben? Sie können sich nicht einfach vornehmen, in Zukunft immer freundlich zu sein und barmherziger mit sich und andern zu sein. Siebrauchen einen Übungsweg, auf dem Sie diese Haltungen einüben können.
    Ein solcher Übungsweg könnte sein: Ich möchte in der kommenden Woche besser bei mir sein und mich nicht von den Menschen in meiner Umgebung bestimmen lassen. Wie können Sie das erreichen? Sie können nicht immer bei sich sein. Aber Sie können sich vornehmen: Jeden Morgen beginne ich mit einem Ritual, in dem ich mich selbst vor Gott hinstelle und mich vor Gott spüre. Und jeden Abend übergebe ich den Tag in der Gebärde der zur Schale geöffneten Hände Gott. Dann höre ich auf, mir Vorwürfe zu machen, dass ich nicht immer bei mir bin. Aber zumindest am Morgen und am Abend bin ich täglich bei mir. Und wenn ich das eine Zeit lang einübe, werde ich auch tagsüber mehr und mehr in meiner Mitte sein und mich nicht so leicht von den Stimmungen um mich herum bestimmen lassen. Die

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