Was tun, wenn es brennt?
die Hände des Entscheidungsträgers, dort, wo sie auch hingehört.
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Selbstreflexion: Welche Probleme kann ich nicht lösen, weil ich keine Entscheidungskompetenz dafür habe? Wie kann ich das Problem an den Entscheidungsträger übergeben?
Befreiungsstrategie 9: Die eigene Organisation anpassen
Kennen Sie die Geschichte vom Bauern, der mit viel Anstrengung mit einer stumpfen Sense seine Wiese mäht? Ein Wanderer kommt vorbei und ruft ihm zu: »Bauer, du musst deine Sense schleifen, dann geht es leichter«. Darauf ertönt die mürrische Antwort des Bauern: »Ich habe es eilig. Dafür habe ich jetzt keine Zeit.«
Ähnlich vernachlässigen wir unter Zeitdruck die Pflege unserer eigenen Arbeitsorganisation. Sie ist jedoch die Grundlage für unserenberuflichen Erfolg und muss laufend den veränderten Anforderungen in unserem Aufgabengebiet angepasst werden. Werden die Arbeitsvorgänge komplexer, so müssen wir auch unser Ablagesystem ausweiten, wird die E-Mail-Flut größer, brauchen wir ein differenzierteres Ordnersystem, und wenn das Arbeitspensum zu groß ist, müssen wir richtig priorisieren. Spätestens wenn wir E-Mails aus den Augen verlieren, Unterlagen nicht mehr finden und bei jedem Vorgang mehrmals überlegen müssen, was der nächste Schritt ist, haben wir Handlungsbedarf. Bevor wir auf unser Umfeld unorganisiert und unzuverlässig wirken, sollten wir uns eine Auszeit nehmen und unsere Arbeitssystematik neu überlegen.
Es gibt unendlich viele hilfreiche Tipps zur besseren Arbeitsorganisation, die den Rahmen dieses Buches sprengen würden.
Hier nur zwei wesentliche Hinweise zum Thema Erreichbarkeit:
Unsere technische Ausstattung macht es möglich, dass wir jederzeit erreichbar sein können. Das heißt nicht, dass es auch so sein muss.
Wir brauchen für anspruchsvolle Arbeiten Zeiträume, in denen wir uns ohne Unterbrechung voll auf eine Sache konzentrieren können.
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Quickwin: Bestimmen Sie Ihre ungestörten Arbeitszeiten. Blockieren Sie die Zeiträume in Ihrem elektronischen Kalender. Gehen Sie nicht ans Telefon. Schalten Sie Handy und E-Mail-Empfang aus.
Ebenso benötigen wir störungsfreie Entspannungs- und Regenerationszeiten, in denen wir von der Arbeit abschalten können. Bedenken Sie: Wenn Sie außerhalb Ihrer Arbeitszeiten erreichbar sind, greift Ihr berufliches Umfeld gerne auf Sie zu, und mit der Zeit wird es zur Selbstverständlichkeit.
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Quickwin: Legen Sie die Zeiten Ihrer Erreichbarkeit fest. Kaufen Sie sich ein privates Handy und schalten Sie außerhalb Ihrer Arbeitszeit Ihr dienstliches Handy aus. Lesen Sie keine dienstlichen E-Mails in Ihrer Freizeit.
Das Ende der Gemütlichkeit, Teil 3
Lassen Sie uns nun gemeinsam überlegen, wie Lisa ihre Jobsituation unter Anwendung der beschriebenen neun wirksamen Befreiungsstrategien zu ihren Gunsten hätte verändern können. Sie kann ihren Chef nicht ändern. Ihre Macht liegt einzig und allein darin, sich selbst zu ändern und besser, vorausschauender, nachhaltiger und konsequenter für sich zu sorgen. Ändert sie ihr Verhalten, so verändert sich ihre Wirklichkeit und damit auch das Verhalten ihres Chefs.
Bevor Sie gleich erfahren, was Lisa aus unserer Sicht anders hätte machen können, überlegen Sie bitte vor dem Weiterlesen, welche Antworten Sie geben würden:
War Lisa ein Opfer der Ereignisse ohne Handlungsalternativen?
Hätte sie mit einem anderen Verhalten ihren Arbeitsplatz riskiert?
Hätte sie ihr Ansehen beim Chef verloren?
Wie hätte sich Lisa besser schützen können?
Wann und wie hätte Lisa anders denken, fühlen, handeln können?
Welche Lösungsmöglichkeiten hätte sie dem Chef aufzeigen können?
Wann und wie hätte sie ihr Problem zu seinem Problem machen können?
Hier nun unsere Anregungen, wie Lisa vom Opfer der Geschehnisse zur Gestalterin ihrer Situation wird.
Die Krankmeldung einer Kollegin
Um spontan für einen kurzen überschaubaren Zeitraum eine Notlage zu überbrücken, ist es selbstverständlich, dass die Kollegen zusammenhalten und Mehrarbeit und höhere Belastung in Kauf nehmen. Lisa hat zu diesem Moment richtig gehandelt.
Die Verlängerung des Krankenstandes der Kollegin
Hier hätte Lisa überlegter an die veränderte Situation herangehen sollen. Zunächst sollte sie dem Chef aufzeigen, welche Konsequenzen die vergangenen Tage für sie und ihre Kollegin mit sich gebracht hatten und dass es nicht zumutbar ist, über längere Zeit zu zweit dreißig Tische zu bedienen. Sie sollte dem Chef auf
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