Was tun, wenn es brennt?
Betrieb sucht. Die Überbrückung der Zeit, die er dafür benötigt, darf nicht auf Kosten der Gesundheit von Lisa gehen. Wenn ein Schaden nicht abzuwenden ist, sollte er dem Betrieb und nicht der Mitarbeiterin entstehen. Lisa überlässt die Verantwortung für ihr Wohlergehen nicht dem Chef, sondern übernimmt sie zu einhundert Prozent selbst.
Die nachhaltige Lösung ist gefunden
Der Chef hat seine Lösung gefunden. Lisa kann ihm ihre Gedanken zu dieser Lösung beratend zur Verfügung stellen. Aufgrund seiner Position obliegt ihm die Entscheidungsmacht, und Lisa muss seine Lösung umsetzen. Das kostet sie zunächst Zeit, Aufmerksamkeit, Lernbereitschaft und Lernfähigkeit. Wenn sie gut auf ihre Gesundheit und die Erhaltung ihrer Leistungsfähigkeit aufgepasst hat, so ist sie zu dem Zeitpunkt der Einführung der neuen Technologie nochvoll leistungsfähig und belastbar. Sie wird in der Lage sein, sich die geforderten Kompetenzen anzueignen und die neuen Gegebenheiten an ihrem Arbeitsplatz erfolgreich zu bewältigen.
Die Mitarbeiterin erwartet eine Anerkennung
Lisas Anerkennung durch den Chef drückt sich in ihrer monatlichen Gehaltsüberweisung aus.
ANALYSEFRAGEN ZUR KLÄRUNG EINER SCHWIERIGEN ARBEITSSITUATION
Was genau ist schwierig? Was sind die sachlichen Hintergründe?
Wie wird das Problem im Moment gelöst?
Welche Konsequenzen entstehen daraus?
Wer hat das Problem? Wer kann es lösen?
Wem entsteht welcher Schaden?
Wo gehört der Schaden hin? Wie kommt er an die richtige Stelle?
Was sind meine persönlichen Stolperfallen? (Seite 123)
Wie erlebe ich das Problem? Wie schätzt mein Chef die Lage ein?
Wie kann mein Chef meine Situation vor Ort möglichst realistisch erfassen?
Welche Lösungsvorschläge kann ich anbieten?
Wie gelingt es mir, kompetent und engagiert und nicht demotiviert und trotzig zu erscheinen?
Nicht immer haben wir selbst ein konkretes Problem am Arbeitsplatz. Manchmal sind wir auch »nur« von Problemen anderer umgeben. Dann leiden wir mit unseren Kollegen.
Das Unternehmen besser verstehen
Je besser wir als Mitarbeiter die Ereignisse im Unternehmen sachlich nachvollziehen können, desto entspannter können wir damit umgehen. Der Unternehmensalltag vollzieht sich nach ganz eigenen Regeln, die in sich schlüssig sind. So wie wir uns bei einem Gesellschaftsspiel vorab mit den Spielregeln vertraut machen, sollten wir die Grundregeln im Unternehmen kennen. Entscheidungen in einerFirma werden aus sachlogischen Überlegungen mit dem Ziel der Stabilisierung, Gewinnmaximierung, Expansion und Zukunftssicherung getroffen. Auf persönliche Belange einzelner Mitarbeiter wird keine Rücksicht genommen, wenn beispielsweise der Firmensitz verlegt wird, Zweierbüros in Großraumbüros umgewandelt werden oder Unternehmensteile outsourct werden.
Hier sind die fünf wesentlichen Grundregeln im Unternehmen, auf die wir uns einstellen sollten:
Grundregel Nr. 1: Ein Unternehmen hat kein Herz.
Grundregel Nr. 2: Eine Firma handelt nicht gerecht.
Grundregel Nr. 3: Ein Unternehmen hat kein Gedächtnis.
Grundregel Nr. 4: Unser Produkt wird am Stellenmarkt gehandelt.
Grundregel Nr. 5: Ober sticht Unter.
Oberstes Ziel: Entemotionalisieren
Je klarer wir diese Regeln verstehen, desto besser sind wir vor emotionalen Enttäuschungen geschützt. Wir erkennen, dass wir nicht persönlich gemeint sind, wenn sich die Firma ändert. Wir denken dann anders über die Entwicklungen, fühlen uns dann anders und leiten andere Handlungen daraus ab. Wir verhalten uns professionell und reiben uns nicht länger persönlich an den großen Veränderungen in der Arbeitswelt, die wir nicht bremsen können, auf. Mit klugem Sachverstand realisieren wir unsere Möglichkeiten und Grenzen in dem »Unternehmenspiel« und finden eine angemessene Haltung dazu. Wichtig ist, dass wir nicht nur unsere Grenzen akzeptieren, sondern vor allem auch unsere Möglichkeiten nutzen. Es sind unsere enttäuschten, gekränkten Gefühle, die uns enorm viel Energie rauben, uns unseren Schwung und Elan nehmen und unsere Motivation zerstören. Und eben diese Gefühle verstellen uns den nüchternen Blick auf sich verändernde Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt, den wir so dringend benötigen, um uns immer wieder neu auszurichten und strategisch klug zu positionieren.
Schwer zu unterscheiden: Unlust, Inkompetenz oder Überlast
Zurück zu unserem Produkt: Bis die Führungsspitze wegen eines drohenden betriebswirtschaftlichen Schadens durch Burnout
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