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Was uns glücklich macht - Roman

Was uns glücklich macht - Roman

Titel: Was uns glücklich macht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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letzten paar Wochen haben eine Menge Leute versucht, mich aufzumuntern und mir Mut zuzusprechen: Mein Vater hat gesagt, jede der Menschheit bekannte Behandlungsmethode würde in Betracht gezogen werden, wenn ich das wollte, eine Krankenschwester hat mir erklärt, das Schöne an einem Brustaufbau sei, dass ich mir die Größe der Brüste aussuchen könnte und dass sie immer nach oben stehen würden, und meine beste Freundin aus dem College hat gesagt: »Baby, du warst immer heiß und wirst es auch immer bleiben.« Ich habe mich über ihre Unterstützung gefreut, aber keiner hat es geschafft, dass ich mich glücklich schätze. Dir ist es gelungen. Danke.
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    Persönliche Nachricht
    Von: Brooke B.
    An: Samantha R.
    BrustKrebsForum.org
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    Bitte sehr. Gute Nacht.
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    Persönliche Nachricht
    Von: Samantha R.
    An: Brooke B.
    BrustKrebsForum.org
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    Guten Morgen!!!!
    Ich hoffe, du spürst die Energie in meinen Ausrufezeichen. So lange und gut wie letzte Nacht habe ich nicht mehr geschlafen, seit das alles angefangen hat. Als ich heute aufgewacht bin, habe ich mich stark und optimistisch gefühlt. Heute oder morgen darf ich nach Hause. Das Ende ist für mich in Sicht.
    Ich möchte dir auch schreiben, ich respektiere vollkommen, dass du nichts darüber sagen möchtest, was bei dir im Augenblick los ist. Ich weiß, wie schwierig und wie persönlich das alles ist, und im Gegensatz zu mir hast du ja einen Mann, dem du dich anvertrauen kannst, mit dem du weinen und lachen kannst, der dich hält, der dich glücklich macht.
    Du brauchst mich nicht. Das verstehe ich. Ich werde nicht noch mal nachfragen. Aber ich möchte, dass du weißt, wenn du je Hilfe brauchst, werde ich für dich da sein, so gut ich kann.
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    Persönliche Nachricht
    Von: Brooke B.
    An: Samantha R.
    BrustKrebsForum.org
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    Ich will dir etwas von mir erzählen. Als ich den Collegeabschluss in der Tasche hatte, habe ich für Donna Karan im Marketing gearbeitet, und die Arbeit, die Leute und vor allem die Kleider haben mir sehr viel Freude gemacht. Aber für mich war das keine Karriere, es war einfach nur ein Job. Ich habe mich nie groß dafür interessiert, Karriere zu machen, ich habe nie recht verstanden, wozu das Ganze. Was würde ich tun? Etwas verkaufen? Etwas vermarkten? Wozu? Nichts, was ich verkaufen oder vermarkten könnte, würde mir je richtig wichtig sein, jedenfalls nie so wichtig wie meine Familie.
    So bin ich also. Und ich habe nichts dagegen, dir zu erzählen, was bei mir los ist. Ich lebe mein Leben, nicht mehr, nicht weniger. Und du hast recht, in meinem Leben gibt es genug Menschen, die mich stützen, ich habe einen wunderbaren Ehemann, dem ich mich anvertrauen kann, der mich hält, der mich immer glücklich macht. In all den Jahren, die wir nun schon zusammen sind, hatte ich nie ein Geheimnis vor ihm. Aber von dem hier habe ich ihm nicht erzählt, und ich weiß nicht, ob ich es ihm je sagen werde. Und wenn du mir nun erzählen willst, ich müsse es ihm sagen, hörst du von mir kein Wort mehr.
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    Persönliche Nachricht
    Von: Samantha R.
    An: Brooke B.
    BrustKrebsForum.org
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    Wovon sprichst du? Warum hast du es ihm nicht erzählt?
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    Persönliche Nachricht
    Von: Brooke B.
    An: Samantha R.
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    Ich habe dich gebeten, mich nicht danach zu fragen.

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    Persönliche Nachricht
    Von: Samantha R.
    An: Brooke B.
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    Nein, hast du nicht, du hast mir gesagt, ich soll dir nicht erzählen, was du zu tun hast, und das ist in Ordnung. Ich frage doch bloß nach, weil ich völlig verwirrt bin.
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    Persönliche Nachricht
    Von: Brooke B.
    An: Samantha R.
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    Du würdest das nicht verstehen.
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    Persönliche Nachricht
    Von: Samantha R.
    An: Brooke B.
    BrustKrebsForum.org
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    Hör mal, ich bin nicht so leicht beleidigt.
    Viele Leute haben Sachen zu mir gesagt, die mich hätten verletzen können. Ein Freund meines Vaters hat mir einmal erklärt, mein Hintern sei zu klein. Ein Fußballtrainer hat mal gesagt, ich spiele ziemlich gut – »für ein reiches Mädchen«. Während meiner Zeit beim Fernsehen sagte ein Chefredakteur einmal zu mir, er würde mich auf eine Story ansetzen, weil man mich vermutlich weniger anmachen würde als unsere andere Aufnahmeleiterin. Einmal habe ich auf einem Ball der Studentenverbindung stundenlang mit einem Jungen

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