Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was will man mehr (German Edition)

Was will man mehr (German Edition)

Titel: Was will man mehr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Rath
Vom Netzwerk:
wäre der perfekte Termin. – Oder ist das etwa gerade keine gute Idee?»
    Ich zucke mit den Schultern. «Es trifft sich irgendwie ganz gut. Aber vielleicht fragst du sie zunächst mal, ob sie dich überhaupt heiraten will. Einen Termin werden wir dann schon finden.»
    Als Schamski Melissa den Antrag macht, bin ich gerade dabei, das Studio abzuschließen. Schamski hat heute früher Schluss gemacht, um in der Wohnung ein romantisches Abendessen vorzubereiten. Keine Ahnung, ob die Garnelen so phantastisch sind oder seine Liebeserklärung. Vielleicht hat er ihr auch die Kronjuwelen als Verlobungsgeschenk geklaut. Jedenfalls höre ich Melissa aus dem oberen Stockwerk kreischen: «O mein Gott! Das ist ja … unglaublich!» Dann hört man nichts mehr, was ich als Zeichen dafür werte, dass sich die beiden gerade selig in den Armen liegen. Da das möglicherweise auch noch zu Sex führen kann und ich nicht indiskret sein möchte, mache ich mich rasch vom Acker.
    Tatsächlich wollen die beiden rund einen Monat später an Melissas Geburtstag heiraten. Wahrscheinlich wird die Braut danach nur noch ihren Hochzeitstag feiern und darauf verzichten, älter zu werden.
    Zwei Tage vor dem großen Ereignis treffen Günther und Iggy in London ein. Bronko ist bereits einen Tag früher gekommen, weil Michelle hier ohnehin einen Termin hatte. Inzwischen ist sie nach Madrid weitergeflogen. Ob sie es zur Hochzeit schafft, ist noch ungewiss.
    Schon vor zwei Wochen habe ich Bronko angerufen, um ihn mit einer Aufgabe zu betrauen, die viel Fingerspitzengefühl erfordert.
    «Worum geht’s denn?»
    «Um die Organisation von Schamskis Junggesellenabschied.»
    «Aha. Möchtest du, dass ich kleine Schnapsfläschchen, lustige Hüte und zwei Stripperinnen besorge, oder was?»
    «Nein», entgegnete ich prompt. «Wobei ich mir das mit den Stripperinnen gern nochmal durch den Kopf gehen lassen würde …»
    «Okay», erwiderte Bronko erleichtert. «Dann reden wir also von einem entspannten Abend mit gutem Essen und gutem Wein. Richtig?»
    «Genau», antwortete ich. «Im Prinzip soll alles so sein wie immer. Wenn jemand eine gute Idee hat, können wir aber auch ein bisschen Programm machen. Günther und ich sind uns nur einig, dass wir nicht so ein Kasperletheater veranstalten wollen, wie das bei solchen Anlässen üblich ist.»
    «Sehr gut. Das sehe ich auch so», stimmte Bronko zu. «Und was ist jetzt mit den Stripperinnen?»

    Und dann ist große Tag gekommen. Schamski, der schon viele Junggesellenabschiede gefeiert hat, ohne sich bislang final vom Junggesellenleben zu verabschieden, sieht dem Programm mit gemischten Gefühlen entgegen. «Ihr wollt hoffentlich keine peinlichen Sachen veranstalten.»
    «Zum Beispiel?», will ich wissen, während wir auf Bronko warten, der uns jeden Moment abholen wird. Er darf den Wagen, den Michelle von einem Autohaus zu Werbezwecken zur Verfügung gestellt bekommen hat, noch ein paar Tage länger nutzen.
    «Stripperinnen, zum Beispiel», antwortet Schamski. «Ich finde es seltsam, wenn eine Studentin, die sich auf die Schnelle zweihundert Mäuse verdienen will, vor mir die Klamotten fallen lässt. Besonders wenn sie meine Tochter sein könnte.»
    «Noch können wir umdisponieren», erwidere ich. «Willst du lieber eine Stripperin, die deine Mutter sein könnte?»
    «Habt ihr wirklich eine engagiert?», fragt Schamski ungläubig.
    Ich bleibe die Antwort schuldig, denn gerade biegt Bronkos silberfarbener Sportwagen um die Ecke. «Da ist er ja», sage ich stattdessen und winke.
    Der Wagen hält, Bronko springt heraus. «Okay. Wir können.»
    Schamski steht wie angewurzelt auf dem Bürgersteig und starrt auf den Pkw. Bronko und ich tauschen einen Blick. Wir haben schon damit gerechnet, dass unser Junggeselle als eingefleischter Sportwagenfan Interesse an einer Probefahrt haben könnte. Das ist deshalb unser Programmpunkt Nummer eins. Bronko hält die Schlüssel hoch. «Möchtest du ihn fahren?»
    Schamski betrachtet die Schlüssel, dann wieder das Auto. Zu unserem Erstaunen schüttelt er nun den Kopf. «Das ist wirklich toll, und ich würde ihn liebend gern fahren. Aber ich möchte lieber kein Risiko eingehen.»
    «Was denn für ein Risiko?», will Bronko wissen. «Es ist nur ein Sportwagen, er ist vollkaskoversichert, und ich fahre ihn sogar problemlos ohne Führerschein.»
    Schamski lächelt. «Bronko, das ist nicht nur ein Sportwagen. Das ist ein Aston Martin Vanquish . Der beschleunigt in weniger als fünf

Weitere Kostenlose Bücher