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Wasdunkelbleibt

Wasdunkelbleibt

Titel: Wasdunkelbleibt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Vorgesetzten, von dem Kea ihm berichtet hatte. Himmel, wo steckte Kea eigentlich? Jassmund mochte sie wirklich gern, aber allmählich hatte er seine Zweifel, ob Kea und Nero überhaupt zusammenpassten. Zwei unterschiedlichere Typen konnte man kaum finden.
    Ein Mann glitt aus dem Dunkel auf ihn zu. Jassmund fuhr zusammen.
    »Hauptkommissar Peter Jassmund?«
    Jassmund betrachtete den Mann mit Pferdeschwanz und Nickelbrille, der neben ihm stand und in eine andere Richtung schaute, als hielte er nach einem Taxi Ausschau.
    »Ja?«, fragte Jassmund gedehnt.
    »Ich bin Markus Freiflug, Neros Mitarbeiter im LKA. Ich habe Erkundigungen über Sie eingezogen. Wir sollten miteinander reden.«
    Jassmund lachte laut auf. »Erkundigungen?«
    »Irgendwas stimmt nicht. Es geht um Nero. Sie können gerne meine Vita durchleuchten. Gehen wir?«
    Jassmund zuckte die Achseln. Was blieb ihm übrig. Er war unruhig. »Ich rufe nur rasch meinen Sohn an, dass es später wird.« Der Schreck, dass Nero auf der Kante des Todes balancierte, steckte ihm tiefer in den Knochen, als er vor sich selbst zugab.
    Freiflug beobachtete ihn scharf, während er telefonierte. Jassmund fasste sich kurz, sein Sohn war ohnehin froh, wenn sich eine Gelegenheit ergab, allein in der Wohnung vor dem Rechner zu sitzen und sich wilde Videos herunterzuladen.
    »Also. Wo hakt’s?«, fragte Jassmund.
    »Handys aus.« Freiflug hielt sein Telefon hoch.
    »Sie hängen die Sache ja ziemlich hoch.«
    »Trinken wir was?«
    Eine knappe halbe Stunde später saßen sie sich im Schwabinger Vorstadtcafé bei einem Bier gegenüber. Sie setzten einander ins Bild.
    »Und?«, fragte Jassmund schließlich. Er bestellte Bratkartoffeln mit Spiegelei und Speck. Freiflug wollte nichts.
    »x 03 hat einen Einbruch begangen. Unsere Webseiten durcheinandergebracht und ein paar Daten abgegraben. Drolligerweise alles alte Fälle.«
    Jassmund zog die Stirn kraus. Sein Magen rebellierte. Er hatte den ganzen Tag nichts Vernünftiges zwischen die Kiemen bekommen.
    »Unsere sensibelsten Daten sind Finanzunterlagen und laufende Fälle. Damit will ich nicht sagen, dass alte Fälle keine potentiellen Bomben abgeben könnten. Aber die aktuellen, die, an denen noch gearbeitet wird, sind das Explosivste.«
    »Geben Sie es einfach zu: Das Niespulver sind die Connections mit den anderen Behörden. Dem Militär. Den Diensten. Dem Ausland. NATO-Schnittstellen. Davor ist unseren gemeinsamen Vorgesetzten himmelangst: dass von diesen Dingen etwas an die Öffentlichkeit gelangt.«
    »Wer eine Webseite unbefugt verändert, bekommt nicht automatisch Zugang zu allen Daten«, wandte Freiflug ein. Er war noch dabei, den Ursachen auf den Grund zu gehen, warum die Hacker ausgerechnet diese Daten geknackt hatten und keine anderen.
    »Was ist Neros Part?«
    »Nero ist von Woncka auf Eis gelegt worden. Er hat das Zeug dazu, im internationalen Cyberkrieg den Überblick zu behalten. Falls das überhaupt jemand kann. Aber aus irgendwelchen Gründen will der Polizeioberrat das nicht.«
    »Eifersucht? Pfründe? Alte Seilschaften?«
    »Alles miteinander«, mutmaßte Freiflug. Er blickte neidisch auf Jassmunds Teller, der schier überlief vor fetttriefenden Kartoffeln. Zwei mühlradgroße Spiegeleier bedeckten den Berg.
    »Ist eine alte Geschichte.« Jassmund spachtelte los. »Angekratzte Egos sorgen für kompromisslose Haltungen.«
    »Was auf unseren Chef zutrifft. Genauso wie auf jeden anderen in unserer Abteilung.«
    »Finstere Gruppendynamik?«
    Freiflug zuckte die Achseln. »Dann haben wir eine weibliche Kollegin, die kraft der Genderdebatte als Letzte drankommt, wenn es an die Fleischtröge geht.« Er beäugte aufmerksam jede Gabel, die Jassmund zum Mund führte. »Außerdem einen harten Arbeiter, dem die Genialität fehlt, um weiterzukommen. Und einen, von dem wir eigentlich gar nichts wissen.«
    »Gibt es überhaupt irgendwas Konkretes?«
    »Sie arbeiten doch am Fall Dv 0 ttny alias Bastian Hut?«
    »Ja.«
    »Ich glaube, dass Bastian Hut und das Defacing zusammengehören.«
    »Holla!«
    Freiflug schilderte knapp, wohin ihn die digitalen Spuren geführt hatten. Ganz eindeutig war Bastian mehrere Wochen auf der Pirsch gewesen, hatte die LKA-Webseiten umkreist und einen Zugang gesucht. Eigenartigerweise hatte er sehr zielgerichtet gesucht, an einer Stelle, wo ein Zugang eigentlich nicht erwartbar war.
    »Er hat dem System vorgegaukelt, autorisiert zu sein. Das System fragte ihn aber gar nicht.«
    Jassmund zog die buschigen

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