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Wasser für die Elefanten - Gruen, S: Wasser für die Elefanten

Wasser für die Elefanten - Gruen, S: Wasser für die Elefanten

Titel: Wasser für die Elefanten - Gruen, S: Wasser für die Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Gruen
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breite Satinband um den Knöchel.
    »Weil wir uns verschuldet haben, indem wir ein Tier kauften, das
unsere Show retten sollte. Und weil wir auch einen Waggon kaufen mussten, um es
unterzubringen. Und weil wir dann herausfanden, dass dieses Tier offenbar
nichts kann, aber alles frisst. Und weil wir, um sie zu versorgen, unsere
Angestellten nicht mehr versorgen konnten und uns von einigen trennen mussten.«
    Bei dieser dunklen Anspielung auf das Aussteigen bei Rot blicke ich
scharf auf, aber August starrt die Wand neben mir an. Er schweigt so lange,
dass es unangenehm wird, beinahe, als hätte er uns vergessen. Mit einem Mal
kommt er wieder zu sich.
    »Doch wir wurden gerettet«, fährt er mit liebevollem Blick auf mich
fort, »und der Grund für unsere Rettung ist ein doppelter Segen. Das Schicksal
war uns an jenem Julitag gnädig, an dem es Jacob in unseren Zug geführt hat. Es
hat uns nicht nur einen Tierarzt mit einer Eliteausbildung geschenkt – einen
Tierarzt, wie er einer großen Show wie der unseren zusteht –, sondern auch
einen Mann, der seinen Schützlingen so treu ergeben ist, dass er eine
erstaunliche Entdeckung gemacht hat. Eine Entdeckung, die unsere Show
schließlich gerettet hat.«
    »Nein, wirklich, ich habe nur …«
    »Keinen Ton, Jacob. Du darfst das nicht abstreiten. Ich hatte bei
dir so ein Gefühl, gleich als ich dich zum ersten Mal sah. Nicht wahr,
Liebling?« August wendet sich an Marlena und wackelt mit einem Finger.
    Sie nickt. Nachdem sie das zweite Schläppchen zugebunden hat, nimmt
sie den Fuß vom Schminktisch und schlägt die Beine übereinander. Sofort fängt
ihr Fuß an zu wippen.
    August lässt den Blick auf ihr ruhen. »Aber Jacob hat nicht alleine
gearbeitet«, fährt er fort. »Du, mein wunderschöner, talentierter Liebling,
warst großartig. Und Rosie auch – denn gerade sie darf bei dieser Gleichung
nicht vergessen werden. Sie ist so geduldig, so bereitwillig, so …« Er stockt,
dann holt er so tief Luft, dass sich seine Nasenflügel aufblähen. Als er
weiterspricht, überschlägt sich seine Stimme. »Denn sie ist ein schönes,
prachtvolles Geschöpf voller Vergebung, das ein Missverständnis als solches
erkennen kann. Dank euch dreien wird Benzinis Spektakulärste
Show der Welt zu neuer Größe gelangen. Wir steigen wahrhaftig in die
Liga der großen Shows auf, und das wäre ohne euch nicht möglich gewesen.«
    Er strahlt uns an, seine Wangen sind so gerötet, dass ich fürchte,
er könnte gleich in Tränen ausbrechen.
    »Ach, das hätte ich beinahe vergessen«, ruft er und klatscht in die
Hände. Er läuft zu einer Truhe, die er durchwühlt, um anschließend zwei kleine
Schachteln herauszuholen. Eine ist würfelförmig, die andere rechteckig und
flach. Beide sind in Geschenkpapier eingeschlagen.
    »Für dich, mein Liebling«, sagt er und reicht Marlena das flache
Päckchen.
    »Oh, Auggie! Das wäre doch nicht nötig gewesen!«
    »Freu dich nicht zu früh!«, sagt er lächelnd. »Vielleicht ist darin
ein Schreibset.«
    Marlena reißt das Geschenkpapier ab, unter dem eine blaue
Samtschachtel zum Vorschein kommt. Sie sieht unsicher zu ihm auf, dann öffnet
sie den Deckel. Auf dem roten Satinfutter glitzert ein Diamantcollier.
    »Oh, Auggie«, sagt sie. Mit gerunzelter Stirn blickt sie zu ihm auf.
»Auggie, es ist wunderschön. Aber das können wir uns doch nicht leisten …«
    »Psst«, macht er und beugt sich vor, um ihre Hand zu ergreifen. Er
drückt ihr einen Kuss auf die Handfläche. »Heute Abend bricht eine neue Ära an.
Für heute Abend ist nur das Beste gut genug.«
    Überwältigt nimmt sie das Collier in die Hand und lässt es von ihren
Fingern baumeln.
    Dann reicht August mir die würfelförmige Schachtel.
    Ich entferne das Geschenkband und schlage vorsichtig das Papier
zurück. Das Kästchen darin ist ebenfalls mit blauem Samt bezogen. Mir sitzt ein
Kloß in der Kehle.
    »Na los«, fordert August ungeduldig. »Mach’s auf! Nur nicht
schüchtern!«
    Der Deckel schnappt mit einem Klack auf. Vor mir liegt eine goldene
Taschenuhr.
    »August …«, sage ich.
    »Gefällt sie dir?«
    »Sie ist wunderschön. Aber ich kann sie nicht annehmen.«
    »Doch, natürlich kannst du. Und du wirst!«, sagt er, ergreift
Marlenas Hand und zieht sie hoch. Er nimmt ihr das Collier ab.
    »Nein, ich kann nicht«, wiederhole ich. »Das ist eine wunderbare
Geste. Aber es ist zu viel.«
    »Du kannst, und du wirst«, entgegnet er bestimmt. »Ich bin dein
Boss, und dies ist ein direkter

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