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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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entspannen.«
    »Indem du mich dazu bringst, mit mir zusammen den Storch zu rufen? Ich kann mich aber besser entspannen, wenn du nicht dabei bist.«
    »Nein, kannst du nicht. Du bist von der Anstrengung der Leh r veranstaltung viel zu aufgeregt und verspannt. Du brauchst mich, um voll und ganz abschalten zu können.«
    »Nein, tue ich nicht. O nein!«
    Sie setze sich auf, worauf ihr Oberkörper prompt seine Umrisse veränderte. Gar mußte tatsächlich an Störche denken; außerdem gewann die ganze Vorstellung plötzlich zunehmend an Anzi e hungskraft. Schließlich befand er sich ja in einem menschlichen Körper, da sollte er vielleicht auch dessen Möglichkeiten erkunden. »Doch, brauchst du wohl. O ja!«
    Vielleicht wäre es das einfachste, ihr einfach nachzugeben. Doch da waren gleich mehrere Dinge, die ihn mißtrauisch machten. Zum einen war sie eine Illusion, so daß ihr Anteil an der Aktivität nicht real sein würde, selbst wenn es ihm anders erscheinen sollte. Und wie sollte es ihm real erscheinen, wenn er sie nicht richtig anfassen konnte? (Andererseits hatte sie ihn schon mehr als einmal ang e faßt. Das war auch so ein Rätsel! Die Erklärung ›starke Magie‹ b e friedigte ihn nicht, denn im Augenblick befand die Magie sich auf einem ganz normalen Niveau.) Zum zweiten war er ein Wasse r speier, und es gab da eine Wasserspeierin, mit der er sehr viel li e ber zusammen gewesen wäre, sei es, um den Storch zu rufen oder aus irgendeinem anderen beliebigen Grund. Wenn er doch nur seinen natürlichen Steinkörper wieder hätte! Zum dritten traute er ihren Absichten nicht über den Weg. Gab es denn keine anderen Möglichkeiten, ihm zur Entspannung zu verhelfen? Warum b e stand sie ausgerechnet auf diese Methode?
    Je mehr Gar darüber nachdachte, um so mehr wuchsen seine Zweifel. Was wußte er denn schon über diese Illusion? Irgend j e mand mußte sie schließlich erschaffen haben, und er war inzw i schen davon überzeugt, daß es nicht die Königin sein konnte. Wenn Iri ihn tatsächlich jetzt hätte verführen wollen, wäre sie in ihrem eigenen, jungen Körper zu ihm gekommen. Er wollte das Spiel der Illusionen nicht mitmachen, ohne wenigstens zu wissen, was sie damit bezweckte.
    »Vielleicht hast du recht«, meinte er. »Trotzdem ziehe ich es vor, mich auf meine Weise zu entspannen. Und wenn du mich nicht allein ausruhen läßt, werde ich dich jetzt einfach nicht mehr beac h ten.« Er schritt zum Bett hinüber, streckte sich neben ihr aus und schloß diesmal die Augen.
    »Dann werde ich dich massieren«, erwiderte sie. Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und begann zu kneten.
    Es fühlte sich gut an, äußerst gut. Also wälzte er sich herum, damit sie auch seinen Rücken bearbeiten konnte. Doch das eri n nerte ihn an eine seiner Fragen. »Wie kommt es, daß du mich b e rühren kannst? Wo du doch selbst zugibst eine Illusion zu sein. Und noch dazu hier, wo die Magie ihre normale Stärke hat?«
    Sie lachte. »Du kannst mich auch berühren, wenn du möchtest. Wir befinden uns im Gebiet des Wahnsinns, und wenn der Palast auch die Kraft der Magie ein wenig mindert, damit dir nicht unb e haglich wird, bedienen wir uns ihrer doch, um unsere Ziele zu e r reichen, zum Beispiel, indem wir das Essen zubereiten und euch helfen. Im Augenblick lasse ich nur meine Hände feststofflich werden, aber mit etwas Anstrengung könnte ich auch den größten Teil meines Oberkörpers verfestigen. Jedenfalls für kurze Zeit, falls du ihn mal anfassen möchtest.«
    Das beantwortete zwar eine seiner Fragen, aber noch nicht die anderen. Deshalb versuchte er es nun auch damit. »Warum willst du mich verführen?«
    »Ich versuche nur, dich zu befriedigen. Wenn du eine Massage haben willst, soll das auch genügen. Solltest du es dir anders übe r legen, kann ich wirklich zu allem werden, was du dir wünscht.«
    Das bezweifelte er. Dann aber gerieten seine Zweifel gleich wi e der ins Wanken. Sie war eine Illusion in Menschengestalt. Könnte sie da nicht auch eine andere Gestalt annehmen? Angenommen, sie würde beschließen, wie eine Wasserspeierin auszusehen? Doch er wollte nicht, daß sie das tat. Denn er wußte bereits, mit welcher Wasserspeierin er Zusammensein wollte. Und da kam auch schon seine dritte Frage: »Eine Massage reicht durchaus, danke. Wer e r schafft dich eigentlich?«
    »Desi und ich sind nur deine Dienerinnen«, sagte sie und fuhr ihm mit den Händen den Rücken hinunter. »Wir möchten nur…«
    »Laß die Rolle

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