Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Xanth gelangen können, ohne voneinander getrennt zu werden. Aber sie können nicht ei n fach zurück und wieder hinein, ohne dabei gewaltige Verwirrung zu riskieren. Das dürfte ein vernünftiger Kompromiß zwischen der völligen Eindämmung des mundanischen Zustroms und der Du l dung eines begrenzten Teils davon sein.«
    »Hört sich immer noch nicht besonders trügerisch an«, grollte Hiat.
    Doch darauf wußte die Schriftrolle eine Antwort: Wenn Einhe i mische Xanths, die über magische Talente verfügten, die Schnit t stelle überquerten, konnten sie innerhalb bestimmter Grenzen jede beliebige Epoche und jeden gewünschten Ort in Mundania aufs u chen. So mußte es sich beispielsweise stets um eine mundanische Halbinsel handeln, weil die Schnittstelle an der Halbinsel von Xanth festgemacht war und eine natürliche Affinität zu dieser Landform besaß. Außerdem war es erforderlich, auf das Meer in der Nähe der Schnittstelle zu achten, das dort nämlich seine Farbe veränderte. War es rot, würde man bei der Überquerung auf eine Halbinsel in der Nähe eines roten Meeres oder einer roten Flut in Mundania gelangen. Hatte es sich schwarz gefärbt, würde man an einem schwarzen Meer herauskommen. War es grün, stand ein grünes Meer in Aussicht, vielleicht aber auch Grünland an einer Meeresküste.
    »Ich will aber an ein Plaid-Meer!« warf Übi ein.
    »Werd’ nicht anachronistisch«, tadelte Iri sie. »Es wird noch dre i tausend Jahre dauern, bevor Plaid in Xanth einen nennenswerten Eindruck hinterläßt.«
    Das Kind, das von dem schier unmöglich komplizierten Wort ›anachronistisch‹ (das schließlich niemand verstehen konnte, der noch bei Trost war) gebührend eingeschüchtert war, kehrte lieber zu seinem guten Benehmen zurück.
    Darüber hinaus würde die Schnittstelle sich an den Einheim i schen Xanths heften, so daß diese Person, sobald sie nach einem Ausflug irgendwo und irgendwann in Mundania zurückkehrte, sich an genau derselben Stelle und in derselben Epoche Xanths wiede r finden würde, von der sie gestartet war. Verbrachte sie beispiel s weise einen Tag in Mundania, würde sie einen Tag später nach Xanth zurückkehren. Verbrachte sie ein ganzes Jahr dort, kehrte sie eben erst ein Jahr später zurück. Auf diese Weise würde das Überqueren der Schnittstelle weder sie noch ihre Bekannten in Xanth durcheinanderbringen; alles würde genauso sein, als hätte sie für die fragliche Zeit einfach nur einen anderen Teil Xanths besucht. Es sei denn, daß sie es aus irgendeinem komplizierten Grund vorzog, in eine andere Epoche zurückzukehren, was mit etwas Glück auch möglich sein sollte. Kurzum, die Schnittstelle würde gut zu Xanth-Bewohnern sein.
    »Aber wo bleibt denn da der Trug?« wollte Hiat wissen. Er schien sich regelrecht in dieses Thema verbissen zu haben.
    Gar studierte noch einmal die Schriftrolle. »Darin, daß die Schnittstelle Xanth-Einwohner anders behandelt als Mundanier«, erklärte er. »Wenn ein Einheimischer Xanths nach Mundania ü berwechselt, wird er sagen, daß die Rückkehr kein Problem da r stellt – was für ihn ja auch tatsächlich stimmt. Überschreitet der Mundanier daraufhin die Grenze nach Xanth, und kehrt er danach wieder zurück, wird er sich völlig in der Zeit oder Gegend veri r ren.«
    »Oho!« machte Hiat. Die Vorstellung gefiel ihm.
    Doch als Gar weiter las , begriff er noch einen weiteren Aspekt der Angelegenheit. Es schien, daß die Mundanier unterschiedliche Sprachen benutzten. Es war zwar nicht klar, weshalb sie sich auf diese Weise selbst das Leben schwer machten, doch blieb es eine Tatsache, daß ein Mundanier aus der einen Gegend nur selten mit den Bewohnern eines anderen Gebiets sprechen konnte. Wenn ein Einheimischer Xanths nach Mundania kam, sollte er jedenfalls in der Lage sein, die örtliche Sprache zu verstehen. Gelangte ein Mundanier aber nach Xanth, sprach er die dort übliche Sprache, was durch eine magische Übersetzung ermöglicht wurde. So würde der Trug wahrscheinlich dann stattfinden, wenn ein Mundanier sich in Xanth mit einem Einheimischen unterhielt, der natürlich der Auffassung war, daß es keine Gefahr darstelle, die Grenze mal in die eine, mal in die andere Richtung zu überqueren. Kehrte der Mundanier dann aber zurück, würde er sich wünschen, es nie getan zu haben.
    »Ja, das ist gut«, bestätigte Hiat. »Wirklich eine sehr hübsche E i genart. Äußerst trügerisch!« Königin Iris schoß ihm einen finsteren Blick zu, den Hiat

Weitere Kostenlose Bücher