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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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wollte, erschien Königin Iris. »Pst«, mac h te sie und legte ihm den Finger auf die Lippen. »Ich will mich kurz mit dir unterhalten, während Desi sich gerade mit Hiatus beschä f tigt. Hanna ist im Augenblick nicht aktiv, oder?«
    »Ich glaube, schon«, bestätigte er. »Sie ist gerade nicht da – und selbst wenn sie es wäre, wäre sie wahrscheinlich nicht belebt. Sie lassen sich ja meistens nicht gleichzeitig beleben.«
    »Ich weiß. Es sei denn, die Magie wird stärker. Deshalb verwe n de ich auch meine eigene Illusion, um Kontakt mit dir aufzune h men.«
    Gary war überrascht. »Du bist nur eine Illusion? Ich hätte schwören können, daß du wirklich bist!«
    »Danke.« Sie trat vor und streckte eine Hand aus. Er wollte sie berühren – und fuhr durch sie hindurch. »Aber wenn du es vo r ziehst, kann ich auch die Illusion in meinem Zimmer zurücklassen und persönlich herkommen.«
    »Nicht nötig.« Er wußte nicht so recht, was sie vorhatte, und hoffte nur, daß sie in ihrer Illusionsgestalt weniger Unheil stiften würde.
    »Wir haben eine Menge in Erfahrung gebracht, und das weiß ich zu schätzen«, sagte Iris. »Ich komme auch ganz gut mit meiner jetzigen Rolle zurecht. Aber unseren eigentlichen Auftrag haben wir nicht erfüllt.«
    »Das stimmt«, bestätigte Gary. »Wir haben den Philter nicht g e funden.«
    »Und ich glaube auch nicht, daß wir ihn jemals finden werden, solange wir uns auf die beiden fremden Illusionen verlassen. Sie haben alles mögliche unternommen, um dafür zu sorgen, daß wir alles Erdenkliche erfahren, bis auf diesen einen Punkt. Das haben sie so raffiniert gemacht, daß es uns nicht einmal aufgefallen ist.«
    »Ja!« Er begriff, daß sie recht hatte. »Hanna hat jeden Abend ve r sucht, mich abzulenken.«
    »Mit Erfolg.«
    »Nein, es hat keine Verführung stattgefunden.«
    »Erfolgreich insofern, als sie deine Aufmerksamkeit abgelenkt hat«, erklärte Iris. Sie blickte nachdenklich drein. »Ich wüßte ja zu gern, welche Technik sie anwendet.«
    »Beharrlichkeit«, erwiderte er. »Du hast nur einmal versucht mich zu verführen, und deine Bemühungen eingestellt, als ich mich we i gerte. Sie verpaßt mir lediglich eine Massage und versucht es am nächsten Tag einfach aufs neue. Und dann sorgt sie auch dafür, daß ich möglichst oft ihren nackten Köper zu sehen bekomme, und zwar immer wie zufällig.«
    »Ach, so etwa?« fragte Iris und ließ ihr Kleid verblassen.
    Gary studierte ihren nackten Oberkörper. »Ja, genau so. Ich muß schon sagen, dein Körper ist ja noch besser geformt, als ich dac h te.«
    »Ich habe ihn ein bißchen geschönt«, gestand sie. »Mein echter Körper sieht eher so aus.« Die üppigen Konturen bekamen eine etwas schlichtere Linienführung.
    »Trotzdem recht anziehend für eine Menschenfrau«, meinte er. »Wenn ich Gayle nicht begegnet wäre…«
    »Beharrlichkeit«, wiederholte sie und ließ ihr Kleid aufs neue e r scheinen. »Danke. Aber im Augenblick bin ich rein geschäftlich hier. Ich möchte, daß wir unseren Auftrag ausführen, und dazu müssen wir die Illusionen ablenken, falls wir Erfolg haben wollen.« Sie machte eine Pause und musterte ihn nachdenklich. »Wäre es zuviel von dir verlangt, Hanna gewähren zu lassen?«
    »Du meinst…?«
    »Dich von ihr verführen zu lassen. Damit ihre Aufmerksamkeit gefesselt bleibt, während Menti und ich uns mal gründlich auf die Suche machen.«
    »Du glaubst, ihr könntet den Philter aufspüren?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich glaube, daß wir ihn niemals finden werden, solange wir uns immer nur auf zwei Illusionen ve r lassen, um an Informationen zu kommen.«
    Das war nicht zu bestreiten. »Aber wie wäre es denn jetzt? Desi ist gerade bei Hiatus, und…«
    »… und hat ihn auf heimtückische Weise beeinflußt. Hast du es noch nicht bemerkt? In dieser Hinsicht dürfen wir uns nicht auf ihn verlassen.«
    Da hatte sie schon wieder recht. »Ich bin wirklich nicht sehr…«
    Mentia erschien. »Es gibt ein Problem mit der Schnittstelle«, ve r kündete sie ernst. »Sie…«
    »Hoppla«, machte Iris. Dann verschwanden plötzlich beide.
    Gary sah sich um. Hanna war erschienen. »Ich habe dich ve r nachlässigt, mein Gebieter«, sagte sie mit falschem Lächeln.
    Gary hoffte, daß es Iris und Mentia gelungen war, unbemerkt zu verschwinden. Er hätte sich zwar gern noch ein bißchen länger mit ihnen unterhalten, doch immerhin wußte er jetzt, was sie bekü m merte, und er teilte ihre Einschätzung der

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