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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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bra u chen deine Magie für die Beschwörung, und so versucht er, dich als erste zu erledigen.«
    »Woher weißt du das?« fragte Gary überrascht.
    »Weil der Philter ein kalter, logisch denkender Dämon ist, der nicht viel körperliche Substanz und Energie zu verschwenden hat. Er würde Überraschung nicht körperlich angreifen, würde er sie nicht fürchten.«
    Die anderen nickten. Wieder einmal hatte die Dämonin sich als vernünftigstes Mitglied der ganzen Gruppe erwiesen.
    »Wir müssen uns vor allem um ihren Schutz kümmern«, en t schied Iris.
    »Ich werde sie tragen«, verkündete Gayle. Sie ging vor dem Kind nieder, und Überraschung erklomm den steinernen Rücken und hielt sich an dem Steinfell fest. »Das macht Spaß!« rief sie. »Ein Wasserritt!«
    »Ein Wasserritt«, bestätigte Gary, obwohl er dabei innerlich z u sammenzuckte. Sie mußten das Kind beschützen und bei Laune halten, so gut sie nur konnten.
    Schon entwickelte sich etwas Neues. Eine Gruppe von Kreat u ren kam aus dem Schloß auf sie zu.
    »Zentauren!« rief Iris. »Hütet euch vor ihrer Bogenkunst.«
    »Aber wenn die Pfeile doch nur Illusion sind…«, begann Gary.
    »Alles, was auf Überraschung zukommt, wird schon keine Illus i on sein«, verneinte Mentia. »Genausowenig wie die Batteriestücke, die in ihre Richtung schossen.«
    »Dann sollten wir besser ausweichen«, meinte Gary, der ihren Einwand gelten lassen mußte. »Eine Flucht ist fast unmöglich, wenn wir nicht mal den richtigen Boden erkennen können.«
    »Ich kann die Illusionen des Philters zwar nicht beseitigen, aber durchschauen«, erwiderte Iris. »Es gibt eine Allee durch die Stadt. Dort entlang!« Sie deutete auf das dichteste Stück des Obstgartens, der das Schloß umgab. »Diesen Weg können wir einigermaßen unbeschadet nehmen.«
    »Und außerdem sieht er völlig unbegehbar aus«, ergänzte Mentia. »Was wiederum ein Hinweis darauf ist, daß der Philter uns dort am allerwenigsten haben will.«
    Sie suchten immer noch nach etwas, von dem sie nicht so genau wußten, was es sein konnte. Gary behielt seine Zweifel lieber für sich, da auch er keinen besseren Vorschlag hatte. Vielleicht waren in diesem Gebiet des Wahnsinns die verrücktesten Ideen ja zugleich die angebrachtesten .
    Also lief Gary weiter, und die anderen folgten ihm. Es sah zwar so aus, als würden sie direkt auf ein Dickicht aus Nadelkakteen zuhalten, doch in Wirklichkeit war nichts dergleichen vorhanden. Das erinnerte Gary an Desirees magischen Weg, der für alle u n sichtbar blieb, die ihn nicht gerade beschriften. Dieser Weg hier blieb dagegen auch dann unsichtbar, als sie ihn benutzten.
    Die Zentauren änderten ihre Richtung und hielten weiterhin auf sie zu. Mehrere von ihnen legten schon ihre Pfeile an, während sie herangaloppiert kamen. Mentia formte sich zu einem weiteren Schild, diesmal mit Beinen, und lief dicht hinter Gayle und Überr a schung her, um sie zu schützen. Doch bei dem Tempo, das die Zentauren vorhielten, würden sie den schützenden Schild schon bald umzingelt haben.
    »Wir können diese Illusionen nicht abhängen«, meinte Hiatus schnaufend.
    »Hier steht eine echte Scharniersäule aus Stein«, keuchte Iris und zeigte nach links. »Geht dahinter in Deckung.«
    Gary schlug einen Haken und hielt auf etwas zu, das wie eine Schlammpfütze aussah – und prallte prompt seitlich von der Stei n säule ab. Aua! Doch dann hatte er ihre Kante entdeckt und wies die anderen mit Gesten an, ihm zu folgen. Sie huschten dahinter und drängten sich in ihren Schutz; hinter ihnen befand sich der durch Illusion unsichtbar gewordene Stein.
    Mentia formte sich zu einer Metallröhre mit Rädern. »Was ist das denn?« fragte Gary.
    »Eine Kanone«, erklärte ein Mund an der Röhre. »Wenn die Ze n tauren erscheinen, hältst du diese Flamme an mein Hinterteil.« Eine dünne Fackel erschien.
    Gary nahm sie entgegen. Als die Zentauren um die Ecke gerast kamen, führte er die Flamme ans Hinterteil der Kanone. Ein g e dämpfter Knall ertönte, und Rauch schoß aus dem Mund hervor. Eine große Kugel fuhr zwischen die Zentauren und warf sie ni e der.
    »Das ist also eine Kanone«, meinte Hiatus beeindruckt.
    Die verbliebenen Kreaturen gingen ihrerseits hinter anderen Steinscharnieren in Deckung. Die Steine sahen zwar aus wie Bä u me, doch Iris konnte sie genau bestimmen. Die Kanone konnte die Zentauren hinter diesen Säulen nicht erreichen.
    »Aber ihre Pfeile erreichen uns dafür auch nicht«, sagte Gary mit

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