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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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später merkte er, daß es nur eine g e wöhnliche Schürfung war. Er hatte sich an einem verborgenen Stein gestoßen. Überraschung im Arm, schaffte er es schließlich bis zum Inselteil des Deichwegs.
    Kaum waren sie in Sicherheit, als Gary das Mädchen auch schon absetzte und sich umdrehte, um nachzusehen, was dort hinten los war. Die Brücke war eingestürzt und löste sich auf, doch ein Teil von ihr formte sich zu einem riesigen Gummiseil, dessen Ende um Iris geschlungen war. Das Seil zog sich zusammen und katapultie r te Iris förmlich auf die Insel. Mentia hatte sie gerettet!
    Hiatus aber drohte in den Wellen zu ertrinken. »Oh, ich möchte meine Magie einsetzen, um ihm zu helfen!« sagte Überraschung.
    »Daß du es bloß nicht wagst!« verwies Iris das Kind. »Die Magie mußt du für die Beschwörung aufsparen.«
    Deshalb war Überraschung auch bisher, magisch gesehen, so farblos geblieben! Das leuchtete Gary ein. Zwar verfügte sie immer noch über eine sehr mächtige und vielseitige Magie, doch könnte es durchaus sein, daß sie alles davon brauchen würden, wenn es zur Endabrechnung mit dem dämonischen Philter kam. Deshalb übte sie sich in schmerzlicher Zurückhaltung und lernte ganz n e benbei die Selbstbeherrschung. Mit Sicherheit würde sie ein sehr viel verträglicheres Kind werden, wenn sie erst einmal zu ihrer Familie zurückgekehrt war.
    Dann erhob Hiatus sich im Wasser. Er blickte verblüfft drein. »Er hat mich erwischt!« rief er.
    Das Gummiseil öffnete einen Mund. »Du Blödmann, das ist doch Gayle Wasserspeier!« rief es ihm zu.
    Hiatus blickte auf die geschmeidige Steinschulter hinab. »Ach so. Danke.« Er sah etwas verlegen aus.
    Nun kam die Sonne heraus, riesiger und heißer, als sie es im g e wöhnlichen Xanth jemals war. Gary erkannte, daß es sich hierbei wahrscheinlich ebenfalls um eine Illusion handelte. Sie prallte auf das Wasser nieder und erhitzte es so stark, daß es zu kochen und schleunigst zu verdampfen anfing. Die starke Strahlung machte Gary nichts aus; andererseits war er ja auch keine Illusion. Sie be o bachteten, wie ihre Sandinsel immer größer wurde, je weiter das Wasser zurückweichen mußte. Schon bald war die ganze Ebene wieder ausgetrocknet. Falls noch irgendwelche Nickelfüßler vo r handen sein sollten, waren sie inzwischen wahrscheinlich seekrank geworden.
    Da fiel Gary etwas ein. »Wie konnte ein Illusionswal denn eine richtige Brücke umstoßen?«
    Mentia erschien wieder in ihrer üblichen Gestalt. »Vergiß nicht, daß der Philter ein Dämon ist. Er verfügt über dämonische Kräfte. Nicht besonders große körperliche Kraft, weil sein wirklicher Körper sich woanders befindet, aber genug, um in gewissen Fällen feststofflich zu werden. Also hat er nur den oberen Teil des Wals verfestigt und damit gegen die Spitze des Turms gedrückt, der dann durch die Magie der Hebelkraft umstürzte.«
    Inzwischen hatte Gary es eingesehen: Der Philter war wirklich ein formidabler Gegner, mit seiner Kombination aus Illusion und Feststofflichkeit! Es war zwar sehr viel vom einen und nur sehr wenig vom anderen, doch immerhin tat es seine Wirkung.
    Aber zusammen mit der Ebene erschien auch schon eine weitere Gefahr. Es sah so aus, als würde ein großer Teppich über den B o den gleiten. Doch je näher er kam, um so größer wurde er, bis Gary erkannte, daß es sich um eine riesige Tierherde handelte. Die Tiere donnerten der ehemaligen Insel entgegen.
    »Flundern«, meinte Mentia mit einem Blick auf die heranstü r mende Masse. »Wenn die uns überrennen sollten, trampeln sie uns platt wie die Flundern.«
    »Nein, das ist nur Illusion«, widersprach Iris.
    Da bildete sich auch schon ihre Gegenillusion aus: ein weiteres Feuer. Es fuhr über die Ebene auf die Flundertrampier zu und sah furchtbar heiß aus. Die Tiere erblickten das Feuer und erschraken. Sofort machten die vordersten kehrt, um zu fliehen. Doch der hintere Teil der Herde hatte die Gefahr noch nicht bemerkt und stürmte weiterhin vorwärts.
    Das spielte jedoch keine Rolle mehr. Die wilde Herde war g e bremst, und so konnten die Gefährten ein weiteres Stück in Ric h tung des magischen Kreises vordringen.
    Doch nun formte sich eine neue Klasse von Illusionen aus. Die Umgebung wurde ausgesprochen angenehm bewaldet, und unmi t telbar vor ihnen lag plötzlich ein Schloß. »Oh, das ist ja Schloß Roogna«, bemerkte Iris überrascht.
    »Der Philter kann unsere Gedanken lesen«, ermahnte Hiatus sie. »Alles, woran sich

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